Meine Mutter legte immer sehr viel Wert auf gutes Essen. Nicht nur aufgrund des reinen Geschmacks. Die Präsentation war ihr auch wieder sehr wichtig. Sie wollte immer ein gutes Bild nach außen tragen. Eine Frau in allen ehren und mir eine gute Mutter, doch sie war nie besonders stark. Sie hat es wie sehr viele Mütter getan und einfach ganz heimlich in der Nacht geweint.
Noch heute denke ich zu gerne an die Frau, die sie damals war. Sie war ein Vorbild für mich. Ich hab mir sehr viel von ihr abgeschaut und hatte es so auch leicht die Frauen zu verstehen. In ihr selbst war es mir leicht zu lesen. In ihren großen Augen verloren sich die Männer, dennoch blieb sie immer allein. Sie ging in ihrer Rolle als Mutter auf. Sie war nicht mehr. Keine Ehefrau. Kein Mensch. Keine eigenständige Frau.
Ich sah wie Ivon hinter der meterhohen Mauer aus Ziegelsteinen, die den Friedhof säumte, entschwand. Bei ihrem leichtfüßigen Gang wehte ihr Kleid sanft im Wind und erschien sie, selbst durch die dunkel Farbe ihre Gewandes, wahnsinnig naiv. Sie war auch naiv, so sehr wie sich auch wirklich hübsch war. Sie schien wirklich zu glauben, dass sie Jungs noch lange von sich fernhalten konnte. Da würde sie wohl schwerere Geschütz auffahren müssen. Ihr Körper würde nicht aufhören sich weiter zu entwickeln und diese Mädchen zu einer wirklich bezaubernden Frau erblühen lassen. Anscheinend gab es ja bereits zu diesem Zeitpunkt Jungs die ganz scharf darauf waren dieser Dame die Jungfräulichkeit zu nehmen. Sicher würde es mit der Kleinen noch Probleme geben. Vielleicht sollte ich sie solange Victoria noch mein primäres Ziel ist mich etwas von Ivon und ihrer Mutter fern halten. Sie konnten mir leicht in den Weg kommen.
Ich schüttelte den Gedanken ab und startete den Motor erneut. Mit dem Lunch wollte ich wirklich nicht mehr warten. Ich hatte wirklich unglaublichen Hunger.
Während ich begann zu wenden brummte das Handy in meiner Brusttasche. Ich beendete mein Manöver und zog es dann während der Fahrt aus der Tasche. Es war eine Nachricht von Ivon. Sie enthielt die Adresse der WG in der Victoria wohnte. Das konnte nun wirklich etwas werden. Ich war nicht wirklich in der Stimmung um mich mit einer Ansammlung an übernächtigten Damen zu beschäftigen. Allerdings war ich wirklich interessiert daran ihre Wohnung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor allem da mir die Straße in der sie lebte bekannt war. In allem was ein Mensch tat drückte sich seine Persönlichkeit aus. Auch die Art wie Möbel gewählt wurden. Natürlich spielten zu viele weitere Faktoren mit in dieser Wohnung. Ihre Mitbewohner verfälschte das Ergebnis. Ich wollte dennoch versuchen alle ihrer Facetten auf zu schlüsseln und sie so noch weiter in meine Fänge treiben. Sie sollte mein Opfer werden. Reine körperliche Qual war mir nicht genug. Ich wollte sie ganz, ohne Abzüge. In ihrem Augen sehen zu können, wie sie zerbrach, bevor ich sie endgültig verschwinden ließ, dass war es was ich wollte. Nicht anders meine süße Victoria.
Der Weg war nicht weit und kostete mich trotz des dichten Verkehrs nur wenig Zeit. Der Wohnkomplex selbst erschien in der Ferne sehr unscheinbar und wurde vermutlich leicht übersehen, wenn man nicht gezielt nach ihm Suchte. Ich fuhr an ihm vorbei und warf einen ersten Blick auf die Fassade. Man konnte nicht wirklich hinein sehen, so dass ich nicht mal erschließen konnte wie groß das gesamte Gelände war. Das Missfiel mir doch ein wenig. Ich wusste gerne woran ich war. Ein Straße weiter fand ich dann einen Parkplatz. Mit einer Bewegung löste ich den Gurt und steckte das Handy zurück in meine Tasche. Nun war es also endlich soweit. Nicht mehr lange. Ich begann zu lächeln und stieg aus dem Auto. Eine simple Gegend stellte ich fest. Nicht zu hochpreisig und dennoch wurde man nicht andauernd ausgebraubt. Gerade als junge Dame ließ es sich hier wohl gut leben. Zahlreiche alte Gebäude säumten die enge Straße. Manche der Fassaden hatten ihren besten Zeiten bereits gesehen und erinnerten nur noch in groben Zügen an die vergangene Zeit. Auch das Haus in dem Ivon lebte stammte aus einer Zeit, wo der soziale Gedanke in den Vordergrund gesetzt wurde und man begann dafür zu sorgen, dass die Wohnungsnot ein Ende fand. Man hatte es nicht so stark verkommen lassen, wie etwa das Gebäude direkt daneben und dennoch hatte das Material den Jahren seinen Tribut gezollt. Ich schritt durch den hohen Bogen und lief auf einem Backsteinweg, der mich in einen riesigen Innenhof führte. An einzelnen Stellen hatte man Bäume gepflanzt und in der Mitte lenkte ein aus Beton gegossener Brunnen all die Aufmerksamkeit auf sich. Nun befand sich kein Wasser in dem Becken, so dass man auch die Düsen der Fontänen genau erkennen konnte. Der Innenhof überraschte mich doch sehr.
Während ich in Richtung der Stiegen lief, in der Victoria hauste, holte ich erneut mein Handy heraus. Als ich es dann an mein Ohr legte erklang bereits das Freizeichen.
„Hallo?" zögernd drang ihre Stimme aus dem Lautsprecher.
„Hallo Victoria."
„Nicolas! Bist du schon da?" Ihre Stimme klang aufgeregt.
„Ich steh praktisch schon vor deiner Tür. So wie es mir allerdings scheint bist du noch nicht so ganz bereit."
„Ähm...nein, also so gut wie. Warte! Ich hol dich hoch. Stell dich einfach in den Fahrstuhl." Sie klang fast wie ein aufgeregtes Kind.
„Gut, dann bis gleich."
„Bis gleich!" Sie ist wirklich ein süßes Mädchen. Ich legte auf. Für diese Welt war es fast schade, dass sie wieder verschwinden musste, doch leider konnte ich nun nicht mehr los lassen. Das war nun einmal der natürlich Lauf der Dinge, meiner Dinge. Ich wollte nun wirklich nicht inkonsequent sein. Das konnte mich doch meinen Ruf kosten.
Ich kam vor der Tür zur stehen und nicht einmal Sekunden danach hörte ich bereits das dumpfe surren, dass es mir erlaubte auch ohne Schlüssel die Tür zu öffnen. Mit etwas Druck betrat ich dann die Eingangshalle. Sie bestand aus einem schmalen Gang mit hohen Wänden. Scheinsäulen wölbten sich am Ende der vier Stufen, die hinauf zum Aufzug führten, aus der Wand und ein weiteres Paar stand sich kurz vor dem Aufzug gegenüber. Den Boden säumte ein schwarz weißes Fliesenmosaik, das auch bereits in die Jahre gekommen war. Keine Wohnungen befanden sich auf dieser Ebene. Lediglich eine Tür, die den Müllraum beheimatete. Ein gerade zu Musterbeispiel für Altbauwohnungen, die sich überall in der Stadt befanden. Selbst hatte ich nie in einem gewohnt, doch einiger meiner Opfer hatte ich in solchen bereits besucht. Die Decke war leicht gewölbt und zwei nackte Engelchen säumten den Übergang von Wand zu dem Gewölbe. Stören tat nun allerdings der Aufzug, der mit einer Stahltür vor Blicken geschützt wurde. Ich fasste die silberne Klinke und zog sie auf. Mein Ebenbild im Spiegel sprang mir darauf hin entgegen. Der Designer wollte wohl Größe vortäuschen, doch der kleine Spiegel verheimlichte selbst mit den silbernen Wänden nicht den wenigen Platz, den man den Besucher gegönnt hatte. Kaum eingetreten schloss sich hinter mir bereits eine weitere Tür und die eiserne Käfig setzte sich in Bewegung. Weit fuhr ich allerdings nicht. Ein Stock war es lediglich. Die Tür schob sich auf und man erlaubte mir hinaus zu treten.
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Sexist
HorrorWie jeder Mann liebe ich die Frauen und das Spiel. Ohne sie kann ich nicht, doch wenn beides zulange andauert muss es irgendwann zu Ende gehen. Eine letzte Nacht allerdings lass ich mir allerdings stets nicht nehmen. Das letzte Mal diese wunderschön...