10. Kapitel - Ein Gast zum Lunch (2)

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In dem Flur leuchtete nur wenig Licht und lange Schatten zogen sich über den Boden. Der Gang zu ihrer Wohnung krümmte sich, so dass die Tür zu Victorias Wohnung vom Fahrstuhl aus noch gar nicht zu sehen war. Langsam ging ich den Flur entlang und steckte beide Hände in meine Manteltaschen. Der Gang war nicht besonders lange, so dass ich schnell zu sehen bekam wie sich die vermeintliche Tür von Victoria öffnete. Ein Kopf mit kurzen Locken schaute aus der Tür hinaus und grüne Augen wanderten in meine Richtung. Als ihr Blick mich fand sah ich ihr ungeschminktes Gesicht ganz genau. Ihre fein über ihre Wangen verteilten Sommersprossen traten stärker hervor, als sonst, wenn ich sie sah. Ihre Mundwinkel wanderten nach oben und bildeten ein ehrliches, leicht nervöses Lächeln.

„Hallo Nicolas." Sie zog sich für einen Moment zurück und wich aus meinem Blick, bevor sie ganz aus der Tür hervor trat. Ihre Arme hielt sie vor ihrer Brust und wand sich mir zu.

„Hallo Victoria." Ich zog die Hände aus meiner Manteltasche und begann sich anzulächeln. Ihre Hände lösten sich voneinander und reckten sich mir entgegen. Sie begann weiter auf mich zu zukommen und fiel mir beinahe in die Arme. Mit meinen Armen fing ich sie auf. Überraschend fest begann sie mich zu drücken und begann sich so fast wie ein kleines Kind anzufühlen. Wie schön, dass du wieder da bist Papa!

Sie sah zu mir hinauf. Ihre Augen leuchteten selbst bei dem wenigen Licht. Sie war wirklich unglaublich bezaubernd, wenn auch nicht mehr lange.

„Wir müssen leise sein, wenn wir in die Wohnung gehen. Meine beiden Mitbewohner liegen noch etwas flach von Gestern." Ihre Stimme klang vermeintlich ernst. Irgendwie war es fast niedlich. Ich neigte meinen Kopf langsam zu ihr hinab. Sanft begann ich ihr in ihr Ohr zu flüstern. Ich musste mich zusammen reißen, damit ich nicht zu lachen begann.

„Ich kann auch am Gang warten, wenn du schnell bist." Leicht begann sie zu zittern, doch fasste sich schnell wieder.

„Nein, nein. Es geht schon. Im Notfall müssen sie sich später wieder hinlegen. Sie waren sowieso ganz hingerissen von dir." Sie begann zu verschmilzt zu grinsen. Der Fakt allein schien sie sehr zu amüsieren, wobei mir nicht ganz klar war wieso. Ihr selbst war es ja nicht anders ergangen und sie war auch die Einzige, für die das eine tatsächliche Lebensgefahr darstellte.

„Nun dann finde ich für dich ja ganz leicht Ersatz, wenn du mir zu frech wirst." Böse verzog sie ihre Miene, doch bevor sie irgendetwas darauf erwidern konnte fasste ich ihr Kinn zwischen zwei Fingern und hielt es fest. Sie konnte sich nicht mehr wehren und dennoch. Ganz sanft legte ich meine Lippen sanft auf ihre. Für einen kurzen Moment erschien sie etwas erstarrt, doch dann begann sie sich wieder zu rühren und gab sich nicht wirklich Mühe zu verstecken wie sehr sie den Kuss genoss. Ach wie süß sie doch war. Sicherlich würden wir heute noch ganz viel Spaß haben. Ich musste ihre ganz einfach zeigen was ich wollte. Sicherlich würde der Abend noch sehr amüsant werden, zumindest für einen von uns beiden.

„Mir kommt vor du liebst es einfach mit mir zu spielen." Wir lösten uns langsam voneinander und die liebe Victoria begann bei ihren Worten zu schmollen.

„Du unterstellst mir bösartiges, liebes Kind." Meinen Griff begann ich langsam zu lösen und lies ihr Kinn los, doch legte nun stattdessen eine Hand an ihre Hüfte. Ich wollte ja nicht, dass sie meinte mir so einfach entkommen zu können.

„Trotz deines Alters bist du ganz schön frech. Vielleicht sollte ich dir einmal zeigen wie man sich benimmt." Ich begann böse zu grinsen. Ihre Augen wurden groß und begannen zu glitzern. Der Gedanke schien ihr nicht unbedingt zu missfallen.

„Ich bin bloß ehrlich. Gib mir noch ein paar Minuten, dann sollte ich fertig sein." Sie schien sich ihrer Macht an dem heutigen Tag ziemlich sicher. Breit grinsend sah sie mich an und wich etwas zurück. Erneut öffnete sich die Tür, doch dann begann sie langsam eine zögerliche Haltung anzunehmen.

„Vielleicht bleibst du doch lieber auf dem Gang." Nachdenklich hob sie ihre linke Hand an ihre Lippen und begann nachzudenken. Woher die Zweifel mit einem mal kamen war mir recht schleierhaft. Ich war ja kein neuer Anblick für die lieben Damen. Ich trat wieder näher an sie heran, doch blieb still und rührte sie auch nicht an. Dann allerdings trat sie in die Wohnung ein. Sie ließ mich ihr Folgen und schloss dann die Tür. Ich ließ meinen Blick durch die Wohnung wandern. Der Vorraum, der direkt in das Wohnzimmer überging war klein und bot gerade genug Platz für ein paar Schuhe und Jacken. Die Wohnung erschien einfach. Ein wenig zusammen gewürfelt, doch was wollte man schon von einer Studentenwohnung erwarten.

„Nett habt ihr es hier."


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