Ich weiß wie es ist

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Ich weiß wie enttäuscht und wütend man ist. Ich weiß wie viel Zeit und Kraft einem genommen wird. Aber man muss es akzeptieren. Wenn jemand nicht bleiben möchte, dann ist es leider so. Auch wenn man es heute nicht verstehen will und nicht akzeptieren kann. Es ist in Ordnung, so etwas nicht zu verstehen, wütend zu sein und zu hassen. Aber laufe niemals wieder zurück. Wenn man stehen bleiben will, dann bleib stehen. Aber kehre niemals wieder zurück.

Wir alle verbergen einen Schmerz in uns. Manche verbergen ihn hinter Wut und Hass. Andere bekämpfen ihn durch liebe und Wärme. Und manchmal fügen wir uns selbst Schmerzen zu, weil wir denken, dass wir so wie wir sind, falsch sind. Und dann gibt es Situationen, da sind wir dem Schmerz hilflos ausgeliefert.  Vor allem, wenn er böse Erinnerungen weckt. Doch es gibt Momente, da muss man dem Schmerz direkt ins Auge schauen und ihn so sehen, wie er ist. Er tut weh, sehr weh.

Und da frage ich mich , ob eine Erinnerung etwas ist, was man hat oder etwas, was man verloren hat.
Man verliert sich manchmal selbst, wenn man einen anderen verliert.

Aber mir geht's gut, ich komme klar, macht euch keine Sorgen, sag ich immer wieder. Und dann liege ich nachts wach, will den Morgen nicht erleben. Ich gebe auf, ohne dass es jemand weiß, denn schließlich geht es mir gut. Mir geht's gut, wirklich, ich schaffe das schon.
So geht's immer weiter, nur dass mich irgendwann niemand mehr fragt und ich nicht länger sagen muss, wie verdammt gut es mir doch geht und wie ich klarkomme, egal was passiert.
Und wieder liege ich wach und sage zu mir, mir geht's gut, ich halte schon durch. Und selbst wenn nicht, war ich noch nie ein Verlust.

Was hast du da am Handgelenk? "Erinnerungen."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt