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Emma Watson als Bevley

Früh am Morgen machte ich mich auf den Weg zu Hux. Die Nacht war nur unruhig vergangen und ich hatte das Gefühl gehabt durchzudrehen. Wie bereits erwartet, konnte ich diese Gedanken nicht verdrängen. Deswegen hatte ich mich so schnell es ging erhoben, als ich dachte, es wäre spät genug, um ihn zu stören.
"Warum denn schon so früh unterwegs?", fragte er, als er mich zu Gesicht bekam. Er schien überrascht, doch nicht wütend, was mich erleichterte.
"Ich konnte nicht schlafen", erklärte ich ehrlich.
Er warf mir einen komischen Blick zu: "Wegen gestern?"
"Ja", gab ich wieder zu und sprach dann weiter, „Ich muss dir etwas sagen. Ich habe nicht nur geträumt. Ich habe ein Mädchen gesehen, das Mädchen auf dem Bild. Immer wieder sagte ich ihren Namen, Bev, und war am Boden zerstört." Ich öffnete mich ihm und irgendwie fühlte es sich gut an.
"Sie ist deine Schwester." Bei seinen Worten klappte mir der Mund auf und plötzlich verstand ich nichts mehr: „Mei-meine was?"
"Ihr wurdet getrennt, als ihr noch Kinder wart. Der Grund ist unbekannt", er sagte diese Dinge, als würden wir einfach über das Wetter reden und nicht darüber, dass ich eine Schwester hatte, von der ich nichts wusste. Ich konnte ihn nur ungläubig anstarren.
Schwester.
Ich wusste nichts über meine Eltern und jetzt sollte ich eine Schwester haben?
Nein.
"Ich...äh...nein. Das ist unmöglich", stotterte ich, denn meine Gedanken liefen einfach alle zusammen und nichts sinnvolles kam dabei heraus.
"Ihr Name ist Bevley. Sie ist 2 Jahre älter als du", erklärte er sich weiter und begann wieder auf einem Display herum zu tippen.
"Woher weißt du das alles?" Die einzige Frage, die mir im Kopf herumschwirrte.
Er blickte mich kurz nachdenklich an, bevor er sagte: „Kylo hat es mir berichtet." Geschockt weiteten sich meine Augen und ich sprang hektisch auf: "Wo ist er?"
Hux zögerte mir zu lange, sodass ich einfach loslief. Wie vom Teufel gejagt, rannte ich durch die Gänge. Ich konnte nicht glauben, was Hux mir offenbart hatte. Alles war irgendwie so verwirrend und surreal. Mein Herz wusste nicht, was es fühlen und mein Kopf nicht, was er denken sollte.

An seinem Zimmer angekommen klopfte ich hektisch gegen die Tür, doch niemand antwortete oder öffnete mir. Ungeduldig klopfte ich erneute, bevor ich rief: „KYLO!"
Wieder bekam ich keine Reaktion, weswegen ich verzweifelt an der Tür herunterrutschte. Mein Rücken lehnte erschöpft an dem kalten Metall und mein Gesicht war in meinen Händen gebettet.
Wie lange wusste er schon davon? Er hatte nichts gesagt und mich im Unwissenheit gelassen. Ich fühlte so etwas wie Enttäuschung und doch hatte ich nichts anderes erwartet, denn er war nun mal Kylo Ren.
Ungewollt begann ich zu weinen, denn das Gefühl der Enttäuschung nahm mich voll und ganz ein. Es ließ meinen Körper zittern und erschwerte mir das Atmen.
Was war nur los mit meinem Leben?
Jetzt erfuhr ich, dass ich eine Schwester hatte.
Was war dann mit meinen Eltern?
Mit unseren Eltern?
Lebten sie noch?
Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodieren würde, was all die Fragen zu verantworten hatten.
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Kylo

"Erhebe dich."
Wieder einmal war ich bei Snoke.
"Sie haben mich zu sich bestellt", erklärte ich unterwürfig.
"Das ist richtig." Nach seinen Worten herrschte Stille zwischen uns. Ich war mit ihm nicht sehr wortgewandt. Eigentlich war ich auch so nicht wortgewandt, doch änderte sich dies zu häufig bei Heather. Gerade bei den Gedanken bei ihr, flackerte ein großes Bild einer Frau auf, welche ihr sehr ähnlich sah. Sofort wusste ich, dass ich sie kannte und auch woher.
Wie war ihr Name noch gleich Bay, Bedli?
"Bevley. Die Schwester unseres Mädchens."
Stimmt, Bevley, machte er mir wieder klar.
Snoke sah mich durch dringlich an: „Ich will, dass du sie suchst und zu uns bringst."
Gleichgültig schaute ich ihn an, auch wenn ich gerade innerlich explodierte.
Noch ein Mädchen?
Vielleicht bekam ich ja dieses mal einen Grund genannt, doch wusste ich bereits, dass das nicht der Fall sein wird. Ich konnte einfach nichts verlangen, denn das stand mir nicht zu und doch würde ich so beruhigter sein.
"Was ist mit Heather?" Fragte ich etwas leiser.
Wieder verzog Snoke keine Miene: „Sie erfährt es gerade von Hux." Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht das Gesicht zu verziehen, denn ich konnte bereits sehen, wie sauer sie auf mich sein wird. Die ganze Zeit wusste ich von ihrer Schwester und hatte nichts gesagt.
"Du wirst noch heute aufbrechen und nach Endor reisen. Dort wirst du sie finden", zum Glück schien Snoke mich vor ihr zu bewahren, denn so müsste ich sie nicht mehr sehen und ihr die Chance geben, dass sie mir den Hals umdrehen könnte. Diese Gedanken verdrängte ich allerdings und fragte dafür nur: „Endor?"
"Richtig. Geh jetzt", man merkte ihm wieder an, dass er mich loswerden wollte und nichts weiter sagen würde. Manchmal dachte ich doch darüber nach, dass ich nur Mittel zum Zweck war und selbst wenn, es würde nichts ändern. Deswegen kam ich seinem Befehl nach, auch wenn anfangs nur etwas zögerlich.
Endor, der bewaldete Mond, wo sich früher der Schutzschildgenerator, der den zweiten Todesstern sicherte, befand.
Was wollte eine junge Frau auf so einem Planeten?
Dort lebte kaum etwas. Dennoch hörte ich auf das alles zu hinterfragen und suchte stattdessen so schnell wie möglich ein Shuttle auf, denn meines war bis jetzt noch nicht ersetzt worden, weswegen ich ein anderes nehmen musste.
Mit geübten Griffen aktivierte ich das Raumschiff und flog los.
Wieder durfte ich jemanden suchen, der meiner Meinung nach komplett nutzlos für uns war.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt