Erstaunt betrachtete ich das ganze vor mir und glaubte zu träumen.
Ich konnte meine kleine Hütte sehen, in der ich gelebt hatte.
Zudem sah ich die Stadt und den Wald, in dem ich mich immer umher getrieben hatte.
Mir entwich ungewollt ein glücklicher Laut und ich wollte mich erneut lösen, doch er hielt mich nur noch stärker fest.
„Du wirst das tun, was ich sage, verstanden? Solltest du dich mir widersetzen, wirst du es bereuen", sagte er mit tiefer Stimme und eine unangenehme Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut.
Ich schluckte schwer und nickte langsam.
Mein Blick ging wieder vor mich, doch plötzlich legte sich ein Schatten über all das vor mir.
Alderaan hatte sich verändert.
Die Sanftheit, die Freude, das Glück waren gewichen.
Stille.
Mehr gab es nicht.
Wäre Zorn und Hass anwesend gewesen, wäre ich um einiges beruhigter, denn da wusste ich, dass es Lebewesen waren, die das empfanden, doch allein die Stille schwang mir entgegen.
Unruhig sah ich mich um und suchte nach Zeichen, die mich meine Gedanken als falsch einstufen ließen, doch ich fand nichts.
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich schluckte schwer.
Mein Blick legte sich wieder scharf auf die Stadt und erst jetzt erkannte ich all die Trümmer.
Sie war komplett zerstört.
„Was habt ihr getan?" Flüsterte ich leise.
Natürlich bekam ich keine Antwort, sondern wurde einfach weitergeschoben.
Die Wut kam in mir hoch und ich stemmte die Fersen in den Boden, um wieder stehenzubleiben.
„Ich bin auf diesem Planeten aufgewachsen. All meine Erinnerungen sind mit diesem verbunden", kam es nun ein wenig lauter von mir und Wuttränen stiegen mir in die Augen.
Belustigt sah er mich an: „Als wären es schöne Erinnerungen. Getränkt mit Armut und Kummer."
„Sprich nicht so über mein Leben", knurrte ich und funkelte ihn an.
„Was hätte es sonst noch geben sollen?" Stellte er eine rhetorische Frage und grinste leicht: „Liebe? Du hattest doch niemanden."
Er spuckte mir diese Worte förmlich entgegen und mein Herz zog sich ungewollt zusammen.
Sofort dachte ich zurück an die liebenswürdige Frau, die sich so wundervoll um mich gekümmert hatte.
Ihr Name war Lene gewesen.
Sofort sah ich wieder ihre leuchtenden Augen in meinen Gedanken und eine gewisse Trauer ummantelte mich.
Mit einem Mal war meine Stimme wieder ganz leise: „Ich habe Liebe erfahren."
„Von wem denn?" Lachte er und sah mich ungläubig an.
Ich erwiderte nur seinen Blick und antwortete nicht, denn ihm war es doch so oder so egal, er würde sich nur lustig machen und ich wollte mein Bild von ihr nicht, wegen ihm, trüben lassen.
„Wie kannst du nur so reden? Du hast alles verloren und nichts gelernt."
Nun verfinsterte sich ebenfalls sein Blick: „Verloren? Ich habe nichts verloren."
„Du hast deine Menschlichkeit, Lebhaftigkeit verloren und das ist Alles", stellte ich klar.
„Ich habe mich noch nie lebendiger gefühlt", sagte er und ein selbstbewusstes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Du bist erbärmlich", spuckte ich ihm entgegen.
Blitzschnell griff er nach meinem Handgelenk und hielt hinter meinem Rücken fest: „Sprich nicht so mit mir!"
„Ich spreche mit dir, wie ich will", fauchte ich.
Plötzlich ließ er mein Handgelenk los und mein Kopf flog zur Seite.
Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was passiert war.
Er hatte seine Hand auf meine Wange prallen lassen.
Mir entwich ein ungläubiger Laut.
Kylo hatte mich noch nie geschlagen, zwar durfte ich schon öfter seine Macht spüren, doch handgreiflich war er noch nie geworden.
Auch sein Blick war verwirrt und er hielt seine Hand ein wenig weg von seinem Körper.
Mir schien es, als würde er selbst nicht verstehen, was gerade passiert war.
Den Schmerz, der auf meiner Haut lag, wo seine Hand sie berührt hatte, nahm ich gar nicht richtig war.
Meine Wange pochte und war vermutlich rot, doch es war nichts gegen das Gefühl in meinem Inneren.
Ich fühlte mich, als würde ich von Innen verbrennen.
Mein Herz schlug viel zu schnell.
Seine Handlung tat etwas mit mir, was ich nicht verstand.
Es fühlte sich an, als hätte er mir ein Messer ins Herz gerammt.
Dieser Schlag mit der Hand war etwas ganz anderes, als jeder Schlag mit der Macht.Er nahm seine Hand zurück und automatisch zuckte ich zusammen.
Mein Körper reagierte ganz von alleine und ich zog leicht den Kopf ein, aus Angst er würde es wieder tun.
In meinem Kopf schrie eine Stimme, die sagte ich solle ihn anschreien, ihn spüren lassen, was er getan hatte, doch etwas stoppte mich.
Kylo Ren hatte mir meinen Stolz, meine Würde genommen.
Und plötzlich hatte ich etwas ganz verheerendes in meinem Kopf.
Der Gedanke brannte sich förmlich in mein Unterbewusstsein und ich war mir sicher, dass ich nun endgültig verrückt war.
Sein Schlag war nur die Folge von seinen unkontrollierbaren Gefühlen.
Ich dachte an all das zurück, was ich erlebt hatte und was ich wohl noch erleben würde.
Ich dachte an Finn, Poe, Leia, Lene, Bevley, Snoke, Hux.
Viele von Ihnen wollten immer nur das Gute für mich und der Rest verfolgte abgrundtief böse Pläne, mit denen sie den Guten schaden wollten.
Und ich war so ein wichtiger Fakt in all dem.
Ich alleine würde ihnen Schmerz und Kummer bereiten und konnte nichts tun, um ihnen zu helfen.
Mir war klar, dass ich nichts zu verlieren hatte.
Mein Leben war zerstört und ich liebte ein Monster, welches diese Liebe nicht erwiderte.
Vermutlich tat genau das so weh.
Er hatte mir mit diesem Schlag mein Herz herausgerissen.
—————
Ich bin unsicher, ob das nicht ein wenig zu viel war, doch ich hoffe dem ist nicht so und es gefällt euch trotzdem.
Mich würde interessieren, was ihr von dem Namen Lene haltet und ob ihr jemanden kennt, der so heißt, denn es ist ja ein alter deutscher Name und so viele gibt es gar nicht, die so heißen... also denke ich Mal, weil ich kennen keinen der so heißt xD
Lg OntiaZiadre ^^
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Take the dark || Abgeschlossen
Fanfiction„Sie besitzt keinerlei Macht. Warum ist sie also von Bedeutung für uns?" Mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben, denn plötzlich ist sie nicht mehr nur ein einfaches, bettelndes Mädchen, sondern eine Gefangene der ersten Ordnung. Jeder will i...