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Langsam öffnete ich meine Augen.
Ich wollte und konnte nicht mehr Schlaf in mich aufnehmen und der Stille nach zu urteilen war es mitten in der Nacht.
Ich setzte mich in meinem Bett auf und rieb mir über mein Gesicht.
Ich schwang mich über die Bettkante und fischte nach meinen Krücken.
Vorsichtig stand ich auf und ging hinaus in den Flur.
Ohne wirklich zu wissen, was ich dort wollte, trieb es mich hinunter in den Keller.
Kurz vor der Tür brachten mich laute Stimmen zum anhalten.
„Du mieser Bastard", zischte jemand.
Ich hörte, wie jemand knurrte und danach gegen die Wand geschlagen wurde.
Vorsichtig blickte ich um die Ecke und sah Aurelio, wie er mit verbissenen Ausdruck vor Kylo stand.

Ohne weiterhin zu zögern stieß ich die Tür auf und stürmte zu den beiden.
Ich packte Aurelio an der Schulter und drückte ihn weg: „Was glaubst du wird das hier werden?"
„Dieser Bastard wollte dich entführen", wehrte er sich.
Ein tiefes Lachen war zu hören und ließ mich zu Kylo blicken.
Er blickte mir tief in die Augen und wurde sofort wieder ernst.
„Heather", begrüßte er mich und senkte kurz seinen Kopf.
Ich wandte mich wieder ab von ihm und sah zu Aurelio.
Er war näher gekommen und stand nun dicht vor mir.
Sein Gesicht war mir so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.
Ich wollte mich wieder zu Kylo umdrehen, doch Aurelio hielt mich fest.
Ohne, dass ich überhaupt begriff, was geschah, presste er seine Lippen auf meine.
Ich wollte mich von ihm lösen.
Ich wollte, dass es aufhörte.
Doch er hielt mich mit eisernem Griff an sich gedrückt.
Als er endlich seinen Griff lockerte passierte es von ganz alleine.
Ich hob meine Hand.
Nur kurze Zeit später traf diese, mit einem lauten Knall, auf seine Wange.
„Was tust du?" Fragte ich ihn ungläubig und schrie dabei schon fast.
Ich blickte hinunter zu Kylo.
Er hatte seinen Blick abgewandt und sah zur anderen Wand.
„Ich-." Wollte ich beginnen, doch sein kalter Blick, der plötzlich mir galt, ließ mich innehalten.
„Du bist mir keine Rechenschaft schuldig", war das einzige, was er sagte, bevor er wieder weg blickte.
Ich sah sauer zu Aurelio, der nur mit den Schultern zuckte: „Ich dachte-."
Sauer schlug ich ihm gegen die Brust: „Mir ist egal, was du dachtest! Verschwinde!"
Sofort kam er meiner Anweisung nach und verließ den Raum.
Als seine Schritte verebbten trat ich auf Kylo zu.
„Vielleicht solltest du auch verschwinden", wies er mich kalt an.
Plötzlich fühlte ich wieder dieses Ziehen in meiner Brust.
„Kylo-."
„Du musst dich nicht rechtfertigen", unterbrach er mich.
„Mach es nicht so kompliziert", sagte ich und trat näher zu ihm.
„Heather, du-."
„Sei leise."
Ich hockte mich zu ihm und presste meine Lippen auf seine.
Sofort erwiderte er.
Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und ließ sie durch meine Finger gleiten.
Meine Hände ließen von seinen Haaren ab und wanderten unter den Saum seinen Shirts.
„Wärst du nicht gefesselt...", flüsterte ich an seinen Lippen.
Er begann zu lächeln und vertiefte den Kuss.

Irgendwann lösten wir uns beide und rangen nach Luft.
Erschöpft ließ ich mich gegen seine Brust fallen.
Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals.
„Ich danke dir", hauchte ich leise.
„Für was?" Fragte er verwirrt.
„Für alles...."
Ich drückte mich leicht von ihm weg und sah ihm tief in die Augen: „Ich liebe dich."
Er kam mir näher und hauchte mir erneut einen Kuss auf die Lippen.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt