Kühl blickte ich auf den am Boden liegenden Kylo.
Er hatte es verdient und komischerweise brauchte ich keine Überwindung, um das zu tun.
Vermutlich hatte ich es mir schon lange gewünscht und nun wuchs das Gefühl von Zufriedenheit in mir.Ich sah zu Finn, der mir strahlend entgegen blickte und Handzeichen machte, die mir zeigen sollten, dass ich das Shuttle wieder landen sollte.
Nickend stimmte ich ihm zu und blickte auf die vielen kleinen Knöpfe vor mir, als plötzlich ein Ruck durch das Raumschiff ging, welcher mich zu Boden stürzen ließ.
Ich landete ungeschickt auf Kylo und musste mich erst wieder sammeln, bevor ich mich stöhnend aufrappelte.
Verwirrt blickte ich zu dem System vor mir, bevor ich wieder zu Finn sah, der nun auch verwirrt schien.
Seine Zeichen hatten nun einen gewissen Druck und sein Körper war deutlich angespannter als zuvor.
Überfordert begann ich mehrere Knöpfe zu drücken und sah immer wieder zu Finn.
Das Raumschiff drehte sich von ganz alleine und zeigte auf eine geöffnete Luke des Hangars.
Mit einem Ruck traten wir in Lichtgeschwindigkeit aus dem Hangar, was mich an die hintere Wand schleuderte.
Mein Kopf schlug schmerzvoll gegen das Metall und ließ meinen Blick unscharf werden.
Dazu kam ein piependes Geräusch, welches in meinen Ohren festsaß und mich verrückt werden ließ.
Mir war klar, dass dieser Aufprall verheerend war und ich gleich ohnmächtig werden würde.
Es dauerte nicht lange da trat das von mir erahnte ein.
————
Panisch nach Luft schnappend, riss ich meinen Kopf nach oben.
Es dauerte, bis mir wieder in den Kopf kam, was passiert war.
Er hatte alle Vorbereitungen getroffen, damit das Raumschiff auch von alleine dorthin flog, wo es hin sollte, es war alles geplant.
Sauer rappelte ich mich auf und wollte nach vorne stürmen, als ein Druck mich aufhielt.
Ich blickte nach unten, wo ich diesen Druck spürte und erblickte eine Fessel an meinem Handgelenk.
Wütend begann ich zu zappeln und knurrte leise, doch meine Hand wollte sich nicht lösen.
Das ich gefesselt war, zeigte mir, dass Kylo bereits erwacht sein musste.
Ich war mir unsicher, ob ich Angst davor haben sollte, was er mit mir anstellen würde.
Ob er mich seine Wut spüren lassen würde oder einfach seine pure Ignoranz.
Vermutlich würde beides Schmerzen, nur der zweite Punkt eher ungewollt.
Ich ignorierte meinen Gedanken und knurrte laut: „Kylo!"
Es dauerte nicht lange, da trat er zu mir und musterte mich.
Dabei war sein einer Mundwinkel spöttisch nach oben gezogen: „Und ich dachte du würdest mich töten. Woran ist es gescheitert? War es dein Gewissen oder doch eher deine Dummheit?"
„Dir gegenüber habe ich kein Gewissen", sagte ich mit zusammen gebissenen Zähnen und starrte ihn düster an.
Als er einfach wieder verschwinden wollte, erhob ich erneut meine Stimme: „Mach mich los!"
Wieder sah er mich nur an, bevor er einfach verschwand.
"Kylo", rief ich, doch er reagierte nicht.Genervt stöhnte ich auf und ließ mich an der Wand herunterrutschen.
Ehrlich gesagt hatte ich es ja verdient, nachdem ich ihn bewusstlos geschlagen hatte, doch was war mit ihm?
Ich will nicht wissen, was er schon alles getan hatte.
"Und", rief ich laut: „Hat dich das Leben bereits bestraft?"
Es kam keine Antwort, allerdings herrschte plötzlich Totenstille.
„Vermutlich nicht, denn das Leben bestraft immer nur die, die es nicht verdient haben", sprach ich einfach weiter: „Zudem liebst du niemanden, den dir das Leben nehmen könnte. Du bist dir selbst am nächsten."
Plötzlich ging alles ganz schnell.
Kylo stürmte aus einem der Räume und packte mich grob am Hals.
Er drückte mich an die Wand und funkelte mich böse an: „Du weißt gar nichts!"
„Du hast so viel verdient und doch geschieht nichts", hauchte ich leise: „Was habe ich getan, damit mir so etwas passiert? Warum werde ich bestraft?"
„Ich habe für alles was ich getan habe bereits die gerechte Strafe bekommen", kam nun auch von ihm etwas leiser.
Der Griff an meinem Hals wurde lockerer und ich konnte wieder besser atmen.
„Welche?" Fragte ich vorsichtig.
Der Druck an meinem Hals wurde mit einem Mal wieder fester: „Das geht dich überhaupt nichts an!"
„Es hat was mit deinen Eltern zu tun", stellte ich kühl fest.
„Du weißt gar nichts!" Schrie er plötzlich.
Kylo stieß mich ein letztes Mal gegen die Wand, bevor er zwei Schritte zurück trat: „Du weißt gar nichts!"
Er hob die Hand und ich wusste sofort, was jetzt passieren würde.
Als er sich anspannte, was sich deutlich an seiner Hand abzeichnete, durchzog ein Schmerz meinen Kopf.
Ich verzog mein Gesicht und probierte gegen den Schmerz zu drücken, doch es gelang mir nicht.
Natürlich nicht, ich besaß keine dieser Fähigkeiten, die mich das machen ließen.
„Hör... auf", presste ich hervor und probierte ihm in die Augen zu sehen.
Mir gelang es nicht so gut, doch irgendwann brannten sich seine Augen in meine.
Als mir plötzlich ein Bild erschien.
Ich befand mich auf einer Plattform, die mich auf einen riesigen Raum blicken ließ.
Ich konnte eine Art Brücke erkennen, die über eine riesige Schlucht ging.
Eine schwarze Gestalt befand sich auf dieser.
„Ben!"
Mein Blick ging zum Anfang der Brücke, wo ebenfalls jemand stand.
Die Angesprochene Person drehte sich um und blickte zu dieser.
Mir blitzte das kalte Metall einer Maske entgegen und sofort erinnerte ich mich.
Ben Solo.
Das war eigentlich der richtige Name von Kylo Ren.
„Han Solo", rief Kylo, oder auch Ben, zurück und mir stoppte der Atem.
Das war sein Vater, Han Solo.
„Ich habe lange auf diesen Moment gewartet", begann er wieder mit verzerrter Stimme, die seine Maske zu verschulden hatte.
Han Solo ging auf ihn zu und ich ahnte bereits, was geschehen würde.
„Nimm deine Maske ab", befahl ihm Solo: „Du brauchst sie nicht."
„Was denkst du, wirst du vorfinden?"
Han sah ihn eindringlich an: „Das Gesicht meines Sohnes."
Gebannt sah ich auf das Spektakel herab und beobachtete, wie sich Kylo an den Helm fasste, welcher sich nur kurze Zeit später mit einem Zischen öffnete.
Kylo nahm seine Maske ab und blickte seinem Vater kühl entgegen: „Dein Sohn ist tot. Er war genauso schwach wie sein Vater."
„Das ist es, was Snoke dich glauben lassen will", entgegnete Han Solo: „Aber es ist nicht wahr. Mein Sohn ist am Leben."
„Nein", Kylo schüttelte kurz und ruckartig den Kopf: „Der oberste Anführer ist weise."
„Snoke nutzt dich nur aus wegen deiner Macht! Wenn er hat was er will, vernichtet er dich. Du weißt, dass es so ist!"
Han Solo blieb dicht vor ihm stehen und eine Pause entstand.
„Es ist zu spät", plötzlich war die Stimme von Kylo ganz schwach und leise. Ich würde sogar sagen, dass Trauer in ihr zu hören war.
„Nein, ist es nicht", sagte Han Solo und ließ wieder eine kleine Pause, bevor er die nächsten Worte voller Ehrlichkeit sprach: „Wir vermissen dich."
Erneut gab es eine kleine Pause.
Die Spannung war deutlich in der Luft zu spüren.
„Ich bin innerlich zerrissen", schnitten Kylos Worte die Stille: „Ich möchte von diesem Schmerz befreit sein."
Ich atmete schwer ein und aus.
Mein Kopf dröhnte und ließ mich die nächsten Worte nicht mehr hören.
Meine Finger krallten sich von ganz alleine in das Geländer vor mir und meine Augen verfolgten nur noch stumm das Geschehen.
Ich konnte erkennen, wie Kylo Ren sein Lichtschwert zog und es in beiden Hände von sich weghielt.
Die Klinge war nicht aktiviert und es sah so aus, als würde er es Han geben wollen.
Dieser umgriff ebenfalls den Griff und sah seinem Sohn tief in die Augen.
Er wollte es ihm aus der Hand nehmen, doch Kylo hielt es fest.
Ein Schrei entkam mir, als alles plötzlich so schnell ging.
Das Schwert wurde aktiviert und in den Körper von Han Solo gestoßen.
Schockiert sah ich dabei zu.
Von ganz alleine ging ich auf die Knie und begann zu weinen, dabei verkrampften sich meinen Hände in meinen Haaren.
Das letzte was ich sehen konnte, bevor das Bild wieder verschwand, war Han Solo, wie er seine Hand an Kylos Wange legte, bevor er leblos von der Brücke, ins Nichts, viel.
—————
Verzeiht mir wegen der Szene am Ende. Das ganze ist nicht wortwörtlich wie man es aus der deutschen Verfassung kennt.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und hat jemand von euch auch gestern den Film gesehen, da er ja im Fernsehen lief (Also StarWars 7)?
Lg OntiaZiadre^^
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Take the dark || Abgeschlossen
Fanfiction„Sie besitzt keinerlei Macht. Warum ist sie also von Bedeutung für uns?" Mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben, denn plötzlich ist sie nicht mehr nur ein einfaches, bettelndes Mädchen, sondern eine Gefangene der ersten Ordnung. Jeder will i...