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Ich konnte den Kampf sehen, der sich in ihm austrug.
Er wog seine Möglichkeiten ab und probierte die Gestalten vor uns zu lesen.
Dem neben mir schien das alles zu lange zu dauern, weswegen er erneut schrie: „Ich zähle bis drei. Wenn du bis dahin nicht dein Lichtschwert zu Boden gelegt hast, ist sie tot!"
Ich schluckte schwer und meine Augen weiteten sich, denn ich konnte den verstärkten Druck an meiner Schläfe spüren.
„EINS!" Begann er zu zählen.
Kylo sah von seinem Lichtschwert zu mir.
„ZWEI!"
Er verstärkte den Druck und ich schloss meine Augen.
Ich wartete auf das, was kommen würde, doch es kam nichts.
Nur das Geräusch eines Gegenstandes, welcher zu Boden fiel, ertönte.
Verwundert sah ich auf.
Er hatte doch tatsächlich sein Lichtschwert fallen gelassen.
Sofort stürmten sie auf ihn zu und drückten ihn auf die Knie.
Sie fesselten ihn.
Auch ich merkte nur kurze Zeit später den bekannten Druck an meinen Armen.
„Wag es auch nur etwas auszuüben und sie wird leiden", ertönte wieder eine Stimme und jemand schlug mir demonstrativ auf den Hinterkopf.
Kylo beobachtete das ganze mit finsterem Blick: „Sie bedeutet mir nichts."
Das hatte gesessen.
Ich fühlte mich, als er hätte er mir einen Hieb mit der Macht gegeben.
Ein schreckliches Lachen, brachte meine Gedanken zu dem Mann neben mir: „Nun gut."
Mit einem Ruck brachten sie Kylo weiter nach hinten und somit mehr Abstand zwischen uns.
Bevor ich überhaupt verstand, was geschah, flog ich bereits in eine Ecke.
Die Fesseln verhinderten, dass ich mich mit meinen Armen abfangen konnte, weswegen ich mit dem Kopf als erstes aufkam.
Sofort ertönte ein Piepen in meinen Ohren und das Bild flackerte vor mir.
Ich keuchte auf, als mir plötzlich jemand in die Seite trat.
Automatisch wollte ich meinen Kopf mit meinen Armen schützen, doch es ging nicht.
Plötzlich wurde ich hochgehoben und gegen eine Wand gedrückt.
Ich spürte, wie mich jemand festhielt und jemand anderes meinen Kopf umfasste.
Ich verstand nicht, was das bringen sollte, da bekam ich es bereits zu spüren.
Immer wieder zog jemand meinen Kopf nach vorne, bevor er ihn hart gegen die Wand prallen ließ.
Ein schrecklicher Schmerz bildete sich und ein dumpfes Pochen war zu vernehmen.
Ich wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis ich ohnmächtig sein würde, doch die Zeit bis dahin schien nicht zu vergehen.
Am liebsten hätte ich meine Augen geöffnet und mich auf Kylo konzentriert.
Ihn mit meinen Blicken um Hilfe gebeten oder ihn einfach nur angesehen.
Vermutlich hätte ich ihm einfach tief in die Augen geschaut, um ihm zu zeigen, was er mir antat.
Doch es ging nicht.
Ich spürte, wie sich meine Augen immer wieder von ganz alleine verdrehten.
Zudem ertönte wieder das Piepen, nur viel schlimmer.

Mit letzter Kraft sah ich nun doch zu ihm und erblickte etwas, was mich staunen ließ.
Es spielte sich wie in einem Stummfilm vor mir ab.
Sein Mund war weit aufgerissen und er schien etwas zu schreien.
Ein paar seiner Strähnen klebten auf seiner Stirn und er wehrte sich gegen die Griffe, die ihn an Ort und Stelle halten sollten.
Mit jedem Schritt, den er in den Boden stemmte, wollte er zu mir gelangen, doch er schaffte es nicht.

Mit einem Mal ließen sie von mir ab.
Niemand hielt mich mehr fest oder schlug meinen Kopf gegen die Wand.
Doch der plötzlich verlorene Halt ließ mich nach vorne fallen.
Unsanft schlug ich auf dem Boden auf.
Mit letzter Kraft rollte ich mich auf den Rücken, um besser Luft zu bekommen.
Meine Augen waren starr an die Decke gerichtet, doch der schwarze Rand verschwand nicht.
Sogar das Gegenteil geschah.
Das schwarz fraß sich immer weiter in meinen Blick hinein, bis ich nichts außer genau das wahrnahm.
Auch mein Kopf rollte zur Seite und jegliches Geräusch verstummte.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt