Ich verbrachte die ganze Nacht bei ihm.
Erst als sich zwei Schritte näherten verschwand ich.
Ich suchte mein Zimmer auf und machte mich frisch.
Gerade war ich auf dem Weg zur Cafeteria, als Aurelio mich aufhielt: „Heather, warte."
„Oh nein", ich probierte mich an ihm vorbei zu drängeln, doch er hielt mich am Arm fest.
„Ich will es dir erklären", flehte er weiter.
Sauer sah ich ihn an: „Da gibt es nicht zu erklären!"
„Doch."
Ich stemmte mir meine Hände in die Hüfte und sah ihn abwartend an: „Du hast zwei Minuten."
„Ich war bei ihm, um ihn dafür bezahlen zu lassen, was er dir angetan hatte. Er hat mich provoziert. Ich... dich... also... er sagte, du wärst zu gut für mich."
Den letzten Satz sagte er so schnell, dass ich es kaum verstand.
„Und du wolltest ihm beweisen, dass dem nicht so ist?" Fragte ich genervt.
"Heather, es tut mir leid. Ich hätte dich nicht einfach küssen dürfen", gab er mit gesengtem Blick zurück.
"Aha."
Ich trat an ihm vorbei und verschwand so schnell es ging.
Zum Glück beließ er es dabei und verfolgte mich nicht.
Ich überlegte es mir mit der Cafeteria und entschied mich dafür hinaus zu gehen.
Ich brauchte frische Luft.
Wie würde es wohl weitergehen?
Wie würde es mit uns weiter gehen?——————
„Was tust du hier?" Fragte er und blickte auf.
Ich humpelte zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen: „Ich wollte dich sehen."
Nur schwer löste ich mich wieder von ihm.
Der Anblick machte mich traurig.
Immer noch kniete Kylo in Ketten auf dem Boden.
Die Fesseln hatten seine Handgelenke wieder aufgescheuert und bluteten.
Vorsichtig berührte ich die Stellen und hörte, wie er scharf die Luft ein zog.
„Ich werde mit Leia reden", versicherte ich ihm.
„Ich bin schon mit schlimmeren zurechtgekommen", erklärte Kylo mir.
Ich sah ihm tief in die Augen und legte meine Hand an seine Wange: „Trotzdem. Du wolltest etwas Gutes tun und wirst dennoch bestraft."
Ruckartig stand ich auf.
„Heather... bitte bleib", flehte er, doch ich ließ mich nicht davon abhalten aus dem Raum zu stürmen.
„Ich bin so schnell es geht wieder da."Mit schnellen Schritten stürmte ich durch die Gänge.
An einer Ecke stieß ich fast mit Finn zusammen.
"Wo wo wo... was hat dich denn gestochen?" Fragte er belustigt.
"Ich muss zu Leia", erklärte ich ihm und wollte weiter, doch er hielt mich fest.
"Leia befindet sich gerade bei den Fliegern, also solltest du sie in ihrem Raum suchen wollen... sie ist nicht da."
Sanft schlug ich ihm auf die Brust und erwiderte sein Grinsen: „Danke für die Information."
„Was möchtest du denn bei ihr?" Fragte er wieder ernst.
„Ich... es geht um Kylo. Ich möchte, dass sie ihm wenigstens die Fesseln löst, wenn er schon nicht aus dieser Zelle darf", erklärte ich ihm leise.
„Du empfindest etwas für ihn", stellte er fest und betrachtete mich abschätzend.
Ich verzog meine Mund zu einem Lächeln: „Bist du jetzt etwa Experte für die menschliche Psychologie?"
„Ich war viele Jahre bei der ersten Ordnung. Du musst die Menschen lesen können, um zu überleben."
Ich kniff ihm in die Wange: „Das merke ich mir."
Er löste meine Hand von seiner Wange und ließ sie zusammen sinken: „Heather, ich meine es ernst. Irgendwann wird es dir nützlich sein."
„Irgendwann ist noch eine Zeit lang hin", gab ich locker von mir und begann wieder zu lächeln: „Jetzt hör auf mir Moralpredigten zu halten und hilf mir Leia zu finden."
Finn lachte kurz auf, bevor er mich mit sich zog.Wir fanden Leia umrundet von vielen Männern.
Die Flieger.
Nach kürzester Zeit entdeckte ich Poe in der Menge.
Er lauschte ihren Worten und bekam nicht mit, als ich mich hinter ihn stellte.
„Hallo Poe", begrüßte ich ihn leise.
Vor Schreck zuckte er zusammen und drehte sich zu mir um: „Was soll das?"
„Ich habe ihr gesagt, dass sie das tun soll", flüsterte Finn, der sich zu uns stellte.
Poe verdrehte die Augen und wandte sich wieder um.
Finn und ich standen links und rechts von ihm.
Wir beide hatten die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Nach einiger Zeit drehte sich Poe zu mir und kurz danach zu Finn.
„Was soll das werden?" Fragte er leicht genervt und bedachte mich mit einem langen Blick.
Ich lehnte mich leicht zu ihm: „Wir müssen mit Leia reden."
„Warum meint ihr dann mich belästigen zu müssen?"
Als wäre es abgesprochen zuckten Finn und ich gleichzeitig mit den Schultern.Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich die Traube an Fliegern auf.
Sofort ging ich zu Leia, die noch dabei war sich mit einem Mann zu unterhalten.
Als sie das Gespräch beendete, schnappte ich mir sie: „Leia... ich muss mit dir reden."
„Was gibt es Heather?"
„Es geht um Kylo", erklärte ich ihr: „Er wollte mich zurück zur Basis bringen. Er hat nichts getan, woraus wir ihm eine Strick drehen könnten und trotzdem sitzt er dort unten, gefesselt."
Sie blickte mich mit diesem intensiven Blick an, den ich schon öfter bei ihr gesehen hatte: „Was erwartest du von mir Heather?"
Sofort weiteten sich meine Augen und ich hob die Hände: „Ich verlange nicht, dass er frei umher laufen kann."
Sie nickte mir zu und zeigte mir so, dass ich weiter sprechen sollte: „Ich finde nur, dass es angebracht wäre, dass er sich wenigstens in seiner Zelle bewegen darf."
Ihre Antwort kam schnell, zu schnell: „Na gut."
Verwirrt sah ich sie an: „Na gut?"
„Na gut", wiederholte sie.
Ich blickte misstrauisch zu Finn, bevor ich wieder sie ansah: „Du willigst ein. Einfach so?"
„Ich vertraue dir und wenn du es für eine gute Idee hälst, dann soll es so sein", erklärte sie mir.
Ich nickte dankend und wollte gehen, doch sie hielt mich auf: „Heather... ich weiß, was das zwischen dir und ihm ist. Er wird nichts tun, was dich in Schwierigkeiten bringen würde."
Sie kam wieder auf mich zu und drückte mir einen Schlüssel in die Hand: „Pass gut darauf auf."
Ich nahm den Schlüssel und drückte ihre Hand kurz: „Ich danke dir."
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Take the dark || Abgeschlossen
Fanfiction„Sie besitzt keinerlei Macht. Warum ist sie also von Bedeutung für uns?" Mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben, denn plötzlich ist sie nicht mehr nur ein einfaches, bettelndes Mädchen, sondern eine Gefangene der ersten Ordnung. Jeder will i...