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Ich hockte mich zu ihm herunter und sah ihm tief in die Augen.
„Sag es mir", wiederholte ich.
Plötzlich ging alles ganz schnell.
Er beugte sich nach vorne und seine Lippen lagen auf meinen.
Geschockt riss ich meine Augen auf, löste mich aber nicht von ihm.
Ich sollte ihn wegstoßen, doch ich konnte nicht.
Wie von ganz alleine legte ich meine Hände in seinen Nacken.
Seine Lippen waren so weich.
Ich wollte, dass dieser Moment nie enden würde, doch ein Räuspern brachte ihn zum Anhalten.
Langsam löste er sich von mir.
Ich öffnete meine Augen und blickte hinter ihn.
Es war Finn, der grinsend in der Tür stand: „Soll ich später wieder kommen?"
Ich wollte aufstehen und zu ihm gehen, doch Kylo hielt mich fest.
Er zog mich zurück zu sich und flüsterte leise in mein Ohr: „Ich habe dich nicht der ersten Ordnung ausgeliefert, weil du der Grund bist, warum ich mich lebendig fühle, akzeptiert. Weil ich dich liebe."
Langsam ließ er mich wieder los.
Ich sah ihm tief in die Augen, doch ich konnte nichts antworten.
Wie in Trance trat ich zu Finn.
Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte.
Mein Verstand war wie benebelt.
Er liebte mich?
Ich dachte der Kuss, wäre ein Fehler gewesen und doch hatte er mich erneut geküsst.

Finn reichte mir meine Krücken und wir verließen den Keller.
Wir sprachen kein Wort, während des Weges.
Ich war froh, dass er nicht fragte und, dass ich nicht sprechen musste.
Ich fühlte mich wie betäubt.
Mein Kopf arbeitete auf Hochtouren, doch es kam nichts dabei heraus.

„Wohin ist Leia verschwunden?" Fragte ich ihn irgendwann.
Ich klang abwesend und meine Stimme war heiser.
„Sie wurde von zwei Soldaten geholt", erklärte mir Finn.
Sein Blick galt dem Gang vor uns.
Ich packte ihn fest am Arm und brachte ihn so zum anhalten: „Bitte erzähle es keinem. Das Vertrauen der anderen zu erlangen war schwierig und hat lange gedauert. Ich will nicht, dass es dadurch wieder zerstört wird."
Finn blickte mir fest in die Augen, bevor er begann zu nicken.
Ich wollte weiter, doch jetzt war er es, der mich aufhielt: „Was ist in der Zeit, wo ihr alleine wart passiert?"
Ich blickte kurz um mich, bevor ich antwortete: „Die manipulierten Soldaten hatten mir die Arme und Händen verbunden. Ich hatte keine Chance mich körperlich zu wehren. Also tat ich es mit Worten. Kylo wollte mich in sein Shuttle tragen, doch ich erzählte ihm, was sie mit mir machen würden, wenn sie mich in die Händen bekommen. Ich hatte Glück. Er entschied sich gegen die erste Ordnung und löste meine Fesseln. Doch er bekam plötzlich einen Wutanfall und schlug auf die Geräte im Raumschiff ein. Ich hatte jählings Angst und wollte davon laufen, fiel dabei allerdings sehr ungünstig auf einen Stein. Als er das bemerkte hob er mich hoch, trug mich zu seinem Shuttle und verarztete mich.
Und dann-."
„Habt ihr euch geküsst. Für dich war es das schönste, was dir je passiert war, doch er betitelte es als Fehler", unterbrach Finn mich.
Geschockt sah ich ihn an: „Woher?"
„Du bist in manchen Situationen wie ein offenes Buch. Ich habe es mir anhand deines Verhaltens selber zusammen gereimt."
„Oh", konnte ich nur erwidern.
Wir gingen ein paar Schritte, bevor ich ihn wieder anhielt: „Meinst du, dass Leia davon weiß?"
„Wissen nicht, aber sie wird es ahnen."
Er zog mich weiter.
Wir gingen zurück zur Cafeteria.
Aurelio und Poe saßen an einem Tisch.
Beide schauten sich um.
Sie wechselten immer mal wieder mehrere Worte, doch es schien kein Gespräch zu entstehen.
Lächelnd ging ich auf die beiden zu: „Wir sind wieder da."

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt