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Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging.
Ich lag einfach auf dem Boden und bewegte mich nicht.
Vielleicht waren mittlerweile Tage, Woche oder halt auch nur Stunden vergangen.
Das Gefühl war aus meinem Körper gewichen und ehrlich gesagt war mir nicht einmal klar, ob ich überhaupt noch richtig bei Bewusstsein war.
Immer wieder fiel ich in einen unruhigen Schlaf, der mich die Traumwelt nicht mehr von der Realität unterschieden ließ.
Von einem auf dem anderen Moment lag ich in Kylos Armen.
Wir befanden uns auf einer grünen Wiese mitten im Nirgendwo.
Direkt vor uns lag ein See, der leise plätscherte und plötzlich war alles vorbei.
Ich sah wieder den Holzboden auf dem ich lag und rührte mich nicht.
Meine Lebenslust war wieder dahin, denn der Grund, warum ich Leben wollte, war irgendwo in diesen Gängen aus Stein gefangen.

Ein leises Kratzen des Holzes ertönte, doch ich hob nicht den Kopf.
Kurz darauf waren Schritte zu hören, bevor diese abrupt verstummten.
Allerdings nicht für lange, da erklangen diese wieder, nur in viel schnelleren Abständen, was hieß, dass der Verursacher rannte.
Es dauerte somit nicht lange und er war bei mir angelangt.
Ruckartig wurde ich auf den Rücken gedreht, sodass meine Augen starr an die Decke zeigten.
„Heather", erklang eine Stimme neben mir und ich wurde geschüttelt.
Allerdings rührte ich mich nicht, nicht, dass ich nicht wollte aber mein Körper gehorchte mir einfach nicht.
„Heahter", kam es erneut, nur viel hektischer.
Ich wurde vorsichtig auf den Arm genommen und aus dem Raum getragen.
Der Stimme nach zu urteilen, war es Callum, in dessen Armen ich nun lag.
„Ich war drei Tage weg und du veranstaltest so etwas", ertönte wieder seine Stimme.
Ich konnte förmlich hören, wie er den Kopf schüttelte.

Irgendwann stoppte er und ich wurde auf etwas weichem abgelegt.
Leise Stimmen waren zu hören, doch ich verstand nicht, was sie sagten.
Meine Augen lagen immer noch starr nach oben gerichtet.
Erneut versuchte ich mich zu bewegen, doch ich konnte nicht.
Die ganz Zeit hatte ich gedacht, dass es daran lag, dass ich es alleine tat, doch ich konnte mich nicht bewegen, auch wenn ich es wollte.
Mein Geist befand sich willenlos in meinem Körper.
Als mir diese Erkenntnis in den Kopf schoss, geriet ich in Panik.
Was war passiert?
Ich konzentriere mich so sehr darauf irgendetwas zu bewegen, doch es klappte nicht.
Plötzlich erschien Callum in meinem Blickfeld und betrachtete mich besorgt: „Du stehst unter Schock. Wir werden dir jetzt etwas injizieren, was deine Muskeln lockern wird."
Sofort spürte ich eine Nadel, die in meine Vene geschoben wurde.
Ein brennender Schmerz zog sich meinen Arm hinauf, bevor er langsam verging.
Callum betrachtete mich mit seinen blauen Augen.
Seine Gesicht ließ mich nicht wissen, was er dachte.
„Du hast einiges zu erklären", sprach er mich wieder an und eine Augenbraue wanderte zu seinem Haaransatz.

Die Zeit verging, doch ich konnte mich immer noch nicht bewegen.
So sehr ich mich auch konzentrierte ich konnte mich nicht bewegen.
Irgendwann übermannte mich eine starke Erschöpfung, weswegen das Bild unscharf wurde.
Am liebsten hätte ich geschlafen, doch das ging nicht, da ich meine Augen nicht zu bekam.
Ich wusste nicht einmal, ob ich alleine war oder ob sich jemand mit mir in diesem Raum befand.
Es fühlte sich einfach schrecklich an, allem und jedem so ausgeliefert zu sein.

Nach einiger Zeit schaffte ich es endlich meine Augen zu schließen.
Genau aus diesem Grund schaffte ich es auch einzuschlafen.
Ich fiel in einen unruhigen Schlaf, der mir nicht wirklich neue Kraft brachte.
Ohne, dass ich es wirklich mitbekam, begann ich mich im Bett umher zu wälzen.
Die Kraft meiner Muskeln war zurückgekehrt und sie schienen nun verrückt zu spielen.
Was natürlich auch klar war, wenn man mal darüber nachdachte, dass ich drei Tage in einer Schockstarre verbracht hatte.
Von ganz alleine strampelte ich die Decke, die Callum über mich gelegt hatte, nach hinten.
Ich bekam gar nicht mit, wie ich mich immer weiter dem Rand des Bettes näher.
Plötzlich verschwand das Bett unter mir und ich war mit einem Mal hellwach.
Ein leiser Schrei verließ meine Kehle und ich schloss die Augen.
Allerdings blieb der harte Aufschlag aus.
Ich spürte nur zwei kräftige Arme unter mir.
Vorsichtig öffnet ich wieder meine Augen und blickte Callum mitten ins Gesicht, welches nur Millimeter von meinem entfernt war.
„Da scheint ja jemand wieder munter zu sein", sagte er grinsend und stand langsam mit mir in dem Arm auf, bevor er mich wieder ins Bett legte.
„Du solltest besser noch liegen bleiben", wies er mich an und setzte sich auf einen Stuhl neben mein Bett.
„Warst du die ganze Zeit hier?" Fragte ich überrascht und sah ihn fragend an.
„Ja", kam es nur zurück, bevor er sich nach hinten lehnte und an die Decke sah.
Vorsichtig probierte ich mich aufzusetzen, was ihn sofort wieder aufmerksam werden ließ.
Er drehte sich zu mir um und fasste mir auf die Oberschenkel.
Sofort stoppte ich in meiner Bewegung und sah ihn an.
"Lass das", kam es ernst von ihm.
Ich zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben: „Ich möchte nur kurz probieren zu stehen."
„Du wirst fallen", erwiderte er sicher und stand auf.
Meine Augenbrauen wanderten zu meinem Haaransatz: „Das werden wir ja sehen."
Callum trat einige Schritte zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust und zog die Schultern kurz hoch.
Vorsichtig rutschte ich an die Bettkante und setzte meine Fußsohlen auf den Boden.
Kraftvoll stieß ich mich ab und stellte mich hin.
Überraschender Weise stand ich sogar, doch sobald ich den ersten Schritt tun wollte, knickten meine Beine weg und ich fiel nach vorne.
Zum Glück stand dort Callum, der sofort die Arme ausbreitete und mich auffing.
Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals.
Peinlich berührt blickte ich nach oben in sein Gesicht.
Selbstsicher grinste er mich an: „Was habe ich gesagt?"
„Ist ja gut", gab ich leicht beleidigt zurück: „Könntest du mir vielleicht helfen zurück zum Bett zu gelangen?"
Immer noch grinsend hob er mich wieder hoch und legte mich zurück.
Callum ließ sich wieder neben mir auf den Stuhl fallen und betrachtete mich.
„Warum hast du mein komplettes Zimmer zerstört?" Fragte er jetzt ernst und sah mich emotionslos an.
„Du hast mich eingesperrt und verlangst, dass ich das ohne Gegenwehr hinnehme?" Stellte ich die Gegenfrage.
Gespielt lachte er auf: „Ich hätte dich auch in einen dieser Betonräume einsperren können, doch ich dachte, dass es vielleicht besser wäre und so dankst du mir?"
„Du verbietest mir Kylo zu sehen und hoffst, dass ich dir Danke?" Fragte ich ungläubig.
„Liria wird dich sehen wollen", wechselte er einfach das Thema: „Mit mir zusammen."
Fragend sah ich ihn an: „Und was heißt das genau?"
„Du musst sie überzeugen, dass du mich liebst", antwortete er kühl.
„Als würde ich mich in so kurzer Zeit in einen Mann verlieben", sagte ich Kopfschüttelnd.
Danach herrschte Stille.
Callum sagte nichts mehr.
Ihm war natürlich klar, dass ich es tun würde, einfach aus dem Grund, dass ich nicht wollte, dass sie mich umbrachten.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt