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"Bist du bereit?" Fragt mich Kylo und sah mich nichtssagenden an.
"Natürlich", gab ich gedankenverloren zurück.
Ich hatte die Nacht nicht gut geschlafen, meine Gedanken waren immer wieder bei dem Gespräch, von mir und meiner Schwester.
Unsere Eltern hatten uns verkauft.
Aber wer waren unsere Eltern?
Diese Frage konnte mir Bev nicht beantworten.
"Komm", er führte mich in ein Raumschiff.
Es war dasselbe Schiff, mit dem wir von Corellia geflohen waren.
"Wurde dir dein Kommandoshuttle noch immer nicht ersetzt?" Fragte ich und blickte das Schiff belustigt an.
„Sichtlich nicht", erklärte er genervt, weswegen ich schwieg.

Ich lief die Rampe nach oben und befand mich dann im Inneren des Schiffes. Kylo folgte mir und wartete nicht lange, sondern startete alle Systeme. Kurz darauf hoben wir dann ab und er flog ins All.
„Wohin fliegen wir?" Fragte ich und betrachtete das dunkle Bild, welches sich mir bot.
„Lass dich überraschen", antwortete er mir, was ich so hinnahm, denn er sollte das Ziel ja aussuchen.
„Warum fliegen wir wirklich weg?" Fragte ich stattdessen misstrauisch, denn auch darüber hatte ich mir in der Nacht viele Gedanken gemacht.
"Du wolltest es doch so", antwortete er unschuldig und bedachte mich mit einem leicht genervten Blick.
"Ja, aber du würdest das nicht ohne irgendeinen Grund tun. Nicht um einer Gefangenen einen Gefallen zu machen."
Kühl schaute er mich an: "Vertrau mir."⬆️
Kylo wandte sich ab und tippte auf einem Display herum. Man merkte, dass er nicht weiter darauf bedacht war, sich mit mir zu unterhalten, weswegen ich mich auf einer Bank niederließ und die Augen schloss.

Ich freute mich darauf, endlich mal wieder von der Finalizer weg zu kommen, gleichzeitig war ich traurig darüber.
Meine Schwester war auf diesem Schiff und ich würde sie erst einmal nicht sehen.
Zudem wusste ich, dass Kylo etwas ausheckte.
Ich war der Meinung, dass ich Kylo mittlerweile recht gut einschätzen konnte und mein Bauchgefühl sagte mir einfach, dass etwas nicht stimmte.
"Wohin fliegen wir?" Fragte ich erneut.
"Lass dich überraschen", antwortete er wieder murrend mit den selben Worten, was ich mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.
"Wir werden nicht lange fliegen", sagte er kurz danach, als würde das irgendwas ändern.
Wieder nicke ich nur.
Genervt drehte sich Kylo zu mir um: "Redest du nicht mehr?" Überrascht über seine Worte, begann ich zu lachen. Sogar er stimmte mit ein, doch nicht für lange, denn dann wurde er wieder ernst: "Du solltest schlafen. Du musst fit sein."
Er hatte recht, was würde es mir bringen, wenn ich müde war.
Schließlich flogen wir nicht auf einen Planeten, damit ich schlafen konnte und jetzt hatte ich eh Zeit.
Also probierte ich mich relativ gemütlich auf die Bank zu legen und dank des leisen Surrens der Geräte, gelang es mir sehr schnell einzuschlafen.

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Kylo

Irgendwann wurde ihre Atmung gleichmäßig. Ungewollt betrachtete ich sie ein wenig zu lang und mir fiel auf, wie friedlich sie doch aussah, wenn sie schlief.

Schweren Herzens erhob ich mich und holte ein kleines Kästchen aus dem Nebenraum, welches mir Snoke mitgegeben hatte.
Langsam öffnete ich dieses und blickte hinein.
Eine kleine Spritze befand sich im Kästchen, in welchem eine schwarze Flüssigkeit war.

Ich blickte wieder zu Heather und musste zugeben, dass ich das eigentlich gar nicht wollte und doch wusste ich, dass ich musste.
Am liebsten würde ich die Spritze auf den Boden schmeißen, doch riss ich mich zusammen.
Die erste Ordnung vor dem Mädchen, sagte ich mir immer wieder.

Irgendwann zog ich mir dann meine Handschuhe aus und nahm die Spritze in die Hand. Leise ging ich zu Heather und injizierte ihr die Flüssigkeit, was sie kurz zusammenzucken ließ, doch wachte sie nicht auf.

Die schwarze Flüssigkeit verteilte sich in ihrem Arm und kroch in schwarzen Linien diesen hoch. Snoke hatte mir versichert, dass es nichts Gefährliches sei und meinte auch, dass es mir meinen Auftrag erleichtern würde.
Dennoch betrachtete ich eher skeptisch ihre schwarzen Adern. Dabei schwor ich mir, dass Snoke es bereuen würde, sollte er mich tatsächlich angelogen haben.
Sofort schreckte ich vor meinen eigenen Worten zurück und ermahnte mich, dass ich so nicht zu denken hatte.
Das Mädchen ließ mich Sachen fühlen, die ich mir nicht leisten konnte.
Mit diesen Gedanken legte ich die Spritze wieder zurück und begab mich auf meinen Platz. Dabei riss ich mich zusammen und probierte sie nicht durchgängig anzustarren, obwohl ich jetzt die perfekte Chance dazu hatte. Sie schien so friedlich und einfach hilflos, sodass man sie einfach beschützen wollte. Dennoch nahm ich schnell meine Augen von ihr, denn es stand mir nicht zu, diese Situation so auszunutzen.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt