"Bist du bereit?" Fragte er mich und drückte meine Hand fester.
Ich schluckte schwer, nickte dann aber.
Es waren mittlerweile mehrere Tage vergangen, in denen nichts spannendes passiert war.
Jeden Abend war Callum mit mir zu dem wunderschönen Ort verschwunden.
Wir lachte und sprachen viel.
So lernte ich ihn noch besser kennen und er mich.
Trotz der Fröhlichkeit, die mich dank ihm umgab, schmerzte mein Herz.
Ich vermisste den Mann den ich liebte, der so nah war und doch so fern.
Ein Griff an meinem Arm brachte mich dazu Callum anzusehen.
Er nickte mir aufmunternd zu und wir gingen los.Vor einer großen zweiflügeligen Tür blieb er stehen.
"Liria wird dich probieren zu verunsichern", erklärte er mir: „Du musst jetzt sehr überzeugend sein."
Plötzlich trat er einen Schritt auf mich zu und legte seine Lippen impulsiv auf meine.
Ich wollte ihn wegdrücken und fragen, was das sollte, da sah ich, wie die Tür geöffnet wurde.
Vorsichtig löste ich meine Lippen von seinen und drehte mich zu der nun offenen Tür.
Uns starrten Dutzende von Augen an und augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht.
Langsam drehte ich mich zurück zu Callum, der mich liebevoll anlächelte, nach meiner Hand griff und mit mir zusammen in den Raum ging.
Ich wusste, dass er das ganze nur spielte und tat es ihm genau aus diesem Grund gleich.
Callum hatte Recht.
Damit ich leben durfte, musste ich sehr überzeugend sein.
Und genau das würde ich jetzt sein.Mein Griff verstärkte sich um seine Hand.
Er führte mich durch einen Gang voller Menschen, welche mich missbilligend ansahen.
Direkt vor Liria hielt er an.
„Ah, Callum. Schön dich mal wiederzusehen", kam es mit einem Singsang von ihr.
Ich konnte sehen, wie Callum sich ein Lächeln auf die Lippen zwang: „Liebste. Als hättest du mich vermisst."
Liria⬆️ warf sich ihre blonden Locken über die Schulter und grinste nun ebenfalls: „Darum soll es doch heute nicht gehen."
Er nickte untergeben und trat dann einen Schritt zurück, weswegen er meine Hand losließ.
Schnell drehte ich mich um und blickte ihn hilfesuchend an.
Callum schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, welches mir neue Kraft gab.
„Heather", kam es sanft von ihr, doch ich wusste, wie hinterlistig sie war, weswegen ich nur gespielt zurück lächelte.
„Nun erzähle mir doch Mal. Du und Callum?" Fragte sie und blickte nach hinten zu ihm.
Ich drehte mich ebenfalls um und bat um Hilfe, doch konnte er sie mir nicht geben.
„Gewiss", antwortete ich ihr und hielt weiterhin das Lächeln auf meinem Gesicht.
Ich hatte das Gefühl, dass mir meine Gesichtszüge eingefroren waren.
Liria stemmte ihre Hände in ihre Hüfte: „Sehr interessant."
Sie machte eine Handbewegung, die mich misstrauisch werden ließ.
Plötzlich spaltete sich die kleine Menschenmass vor mir und zwei Männer traten mit jemandem nach vorne.
Als ich ihn erblickte stoppte mein Herz.
Sein Kopf hing nach unten, weswegen ihm seine Haare in das Gesicht hingen und ich es dadurch nicht sehen konnte.
„Na Heather, doch nicht mehr so sicher?" Kam es lachend von Liria und ich hätte ihr am liebsten die Augen ausgekratzt.
Langsam hob er den Kopf und sofort zeigten mir seine Augen, dass er alles gesehen hatte.
Den Kuss.
Das liebevolle Lächeln.
Alles.
Doch ich hoffte so sehr, dass er verstand, dass es nur Show war.Grob stießen ihn die Männer auf die Knie, was er nur widerwillig mit sich machen ließ, was ein Knurren zeigte.
Ein Stups in den Rücken sollte mir zeigen, dass ich antworten sollte.
Langsam drehte ich mich um und sah Callum, der wieder direkt hinter mir stand.
Ich schluckte schwer und drehte mich wieder um: „Doch. Ich verdanke diesem Mann sehr viel Leid und Kummer."
Bei meinen letzten Worten nickte ich in Kylos Richtung.
„Natürlich", kam es prompt zurück: „Viel Kummer und Leid."
Sie wiederholte meine Worte leise, bevor sie den Männern zu nickte und diese plötzlich begannen auf Kylo einzuschlagen.
Mir wäre beinahe ein geschockter Laut entwichen, hätte ich mir nicht die Hand auf den Mund gepresst.
Entgeistert sah ich Ihnen dabei zu und die quälenden Geräusche von Kylo brannten sich förmlich in meine Ohren.
Am liebsten wollte ich den beiden ins Gesicht springen, doch ich durfte nicht.
Dann würden sie alle Bescheid wissen.Schließlich war es Callum, der schnellen Schrittes auf die drei zuging.
Er ging dazwischen und drückte die beiden von Kylo weg, der jetzt verkrampft auf den Boden fiel.
„Was soll das?" Fragte Callum aufgebracht und sah Liria böse an.
„Nur ein kleiner Test", kam es scheinheilig zurück.
Nun war ich endgültig an dem Punkt angelangt, an dem ich ihr am Liebsten die Augen ausgekratzt hätte, doch ein mahnender Blick von Callum ließ mich innehalten.
„Denkst du etwa die, die für ihn bezahlen werden, wären glücklich darüber, wenn er überall Blessuren tragen würde?" Fragte Callum aufgebracht und trat einen Schritt auf Liria zu, die jetzt beruhigend die Arme hob.
„Bitte, Callum diese paar Blutergüsse würden auch keinen Unterschied mehr machen", sprach sie unschuldig und setzte ihren, nicht vorhandenen, Heiligenschein auf.
Callum wollte ihr eine bissige Antwort geben, doch Liria schnitt ihm einfach das Wort mit einer Handbewegung ab und wandte sich wieder an mich: „Liebe Heather. Was sagst du denn zu dem Ganzen?"
„Ich bin der selben Meinung", erwiderte ich kühl.
„Achso", war ihre kurze Antwort.
Mir war nicht wohl bei der ganzen Sache und als dann auch noch sein Blick auf mir lag schon gar nicht mehr.
Genau aus diesem Grund wanderte mein Blick zu Boden.
„Was soll das hier werden?" Fragte Callum misstrauisch.
„Ihr könnt beide wieder gehen", antwortete sie nur und zeigte auf die Tür: „Um ihn werde ich mich kümmern."
Verzweifelt probierte ich meine Sorge vor ihr zu verstecken, doch ich musste immer wieder schwer schlucken.
Callum schien es nicht anders zu gehen, denn er zog mich eher unbeholfen aus dem Raum.
Hektisch lief ich zurück in sein Zimmer, bevor ich mich vergessen würde.Callum kam direkt hinter mir und schloss die Tür.
Verzweifelt griff ich mir in die Haare: „Ich habe verloren. Sie hat mich durchschaut."
Überrascht sah er mich an: „Was meinst du?"
„Ich habe es an ihrem Blick gesehen", erklärte ich ihm: „Sie weiß, dass das Ganze nicht echt ist zwischen uns."
Plötzlich wurde sein Blick alarmierend: „Bist du dir sicher?"
Hektisch begann ich zu Nicken: „Ja."
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Feeeerrrriiieeenn.
Habt ihr schon Ferien?
Wir haben endlich Ferien, was mich so freut xD
Lg OntiaZiadre ^^
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Take the dark || Abgeschlossen
Fanfiction„Sie besitzt keinerlei Macht. Warum ist sie also von Bedeutung für uns?" Mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben, denn plötzlich ist sie nicht mehr nur ein einfaches, bettelndes Mädchen, sondern eine Gefangene der ersten Ordnung. Jeder will i...