15

2.2K 112 4
                                    

"Hea!...ther. Was ist los?"
Verwirrt und mit nassen Augen starrte ich zur Tür. Kylo stand in dieser und betrachtete mich etwas besorgt. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er zu mir gekommen war.
Wieder einmal bohrten sich seine Augen in meine, weswegen ich schnell den Blick abwandte und mir über meine geschwollenen Augen wischte.
"Was ist passiert? Warum weinst du?" Kylos Stimme klang sanft, was eine Wärme in mir entfachte. Dennoch hob ich nicht meinen Blick.

Ein kleiner Seufzer erklang, was mich sofort meine Luft anhalten ließ, sodass es mir nicht noch einmal passieren würde.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Kinn, was mich erschrocken zusammenfahren ließ, doch entspannte ich mich sofort wieder.
Leicht drückte er dieses nach oben, sodass ich ihn angucken musste: "Was ist los?"
"Ich...ehm... habe nur schlecht geträumt. Was machst du hier? Es ist mitten in der Nacht?" Erklärte ich zögernd und probierte sofort wieder davon abzulenken.
Mit einem wissenden Blick betrachtete er mich: "Ich musste mit dir reden, aber das verschieben wir auf ein anderes Mal."
"Reden?" Fragte ich verwirrt, denn was konnte so wichtig sein, sodass er mich mitten in der Nacht aufsuchte.
Nickend schaute er mich an: "Ja, reden."
Daraufhin wurde es still, denn ich wollte mir jetzt keine Argumentation mit ihm liefern, warum er es mir jetzt sagen sollte.
Kylo schwieg ebenfalls und ließ seine Hand wieder von meinem Kinn sinken, nur um diese auf meinen Oberschenkel zu platzieren.
Diese Berührung machte mich ein wenig nervös und ich war froh, dass er erneut das Wort ergriff: „Was hast du geträumt?"
Kurz dachte ich über meinen Traum nach. Leider fragte ich mich selbst, was das denn gewesen war. Leider war es nicht der erste dieser Art, denn seit fast zwei Wochen plagten mich diese Albträume.
Ich sah, wie Wesen starben und Planeten zerstört wurden. Anfangs hatten die Wesen keine Gesichter und die Planeten keine Namen, doch war dieser anders gewesen.
Ich hatte Kylo und Bev gesehen.
Seitdem ich nun wach war, durchzog mich panische Angst, da es sich so real angefühlt hatte. Dennoch verstand ich den Traum nicht, was ich auch nicht musste, da es nur ein Traum gewesen war.
"Ich... ich war hier, auf der Finalizer.
Genau genommen in deinem Raum. Dort erblickte ich dich, wie du auf deinem Bett gesessen und mir kalt, ja, fast tot entgegen geblickt hast.
Ich schrie deinen Namen wieder und wieder, doch machtest du nicht den Anschein, als würdest du mich hören. Irgendwann betrat Bev den Raum und erst dann sahst du auf. Sie weinte, doch dein Blick strahlte nach wie vor diese Kälte aus.
'Wo ist sie? Wo ist sie verdammt?!' Schrie sie und sah dich verzweifelt an.
'Sie haben sie!' Deine Stimme klang emotionslos und ließ mich erzittern.
Ich probierte zu fragen, was passiert war, wer wen hatte, doch ich war unfähig meinen Mund zu öffnen. Dann änderte sich plötzlich das Bild und ich befand mich in einem dunklen Raum.
Da mir die Dunkelheit meine Sicht nahm, probierte ich etwas zu ertasten, doch griff ich nur in die Leere. Als plötzlich ein lautes Zischen erklang und der Raum in rotes Licht getränkt wurde, konnte ich wieder sehen. Es dauerte anfangs, da sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnen mussten. Dann entdeckte ich allerdings eine Frau und einen Mann, welche am anderen Ende des Raumes standen und zu mir blickten. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen und entdeckte schließlich... dich und der Laser deines Schwertes, war die Lichtquelle.  Es knisterte und zeigte bedrohlich auf den Mann und die Frau. Immer wieder huschten die Augen der zwei Fremden hin und her. Ich stand wie angewurzelt im Raum und auch, als die beiden plötzlich auf mich zu sprangen, rührte ich mich nicht.
Du dagegen hast mich plötzlich angebrüllt: ‚Nein! Lauf!' Ich blieb weiterhin auf meiner Stelle stehen, sodass auch du auf mich zu kamst, doch nie bei mir an, genauso wenig die anderen beiden.
Das Bild wurde schwarz und ich wachte wieder auf."

Unsicher sah ich zu Kylo, dessen Augen mit einem Mal ganz sanft wurden.
Sie nahmen eine Sanftheit an, die ich noch nie zuvor gesehen hatte: „Was bedeutet das Heather?"
Erneut begann ich zu schluchzen: „Ich weiß es nicht." Ich wusste es tatsächlich nicht, doch sprach ich dem ganzen auch keine wirkliche Bedeutung zu. Es war doch nur ein Traum gewesen, ein sehr real anfühlender Traum und doch nur ein Traum.
Wieder flossen mir Tränen über meine Wangen, da die Gefühle mit einem Mal wieder da waren, welche ich während dieses Traumes gefühlt hatte; Trauer, Angst, Panik.

Plötzlich spürte ich etwas warmes an meiner Hand, sodass mein Blick nach unten huschte. Überrascht weiteten sich meine Augen, da er seine Hand auf die meine gelegt hatte.
Diese umschloss meine komplett und meine wirkte so zierlich in seiner großen Hand.
Vorsichtig blickte ich auf in seine Augen.
Kylo fixierte meine, er nagelte förmlich seinen Blick an meinen: „Ich bin für dich da."
Unfähig etwas zu sagen, nickte ich nur.
Er drückte meine Hand kurz und fest, bevor er sie wieder losließ und sich erhob. Immer noch sprachlos sah ich dabei zu, wie er verschwand.
Plötzlich war ich wieder ganz alleine und die Stille kehrte zurück.

Der Raum kam mir plötzlich kleiner vor und ich hatte das Gefühl, dass mir die Luft wegblieb. Es fühlte sich so an, als würden die Wände näher kommen. Sofort fühlte ich mich zusammengedrängt und konnte die Panik nur schlecht unterdrücken.
Immer wieder schloss ich meine Augen, um sie kurze Zeit später wieder zu öffnen.
Ich musste mich beruhigen!

Wie von alleine stand ich auf und trat aus meinen Zimmer. Meine Beine trugen mich dann von ganz alleine in eine bestimmte Richtung.
Ohne anzuklopfen stürmte ich in den Raum. Ich bemerkte erst viel zu spät, was ich gerade getan hatte, da blickten mir bereits die verwunderten  Augen von Kylo entgegen.
Er saß auf einem Stuhl, der sich an der Wand befand und sah mich fragend an: „Heather?" Ich war wie eingefroren und konnte nicht antworten. So kam es, dass er sich langsam erhob und auf mich zu kam. Dann stürmte ich plötzlich wie vom Blitz getroffen auf ihn zu und krallte mich in seine Robe.
Anfangs schien er verwirrt, doch nach einer Weile erwiderte er die etwas seltsame Umarmung.
"Was ist los?" Drang es leise zu mir.
"Ich will nicht alleine sein", sagte ich gegen seine Brust. Mir war es egal, dass ich mich wie eine Ertrinkende an ihn klammerte. Man könnte mich auch mit einem kleinen Kind vergleichen, was er sich auch zu denken schien, da er mit einem Mal zu lachen begann. Das Heben und Senken seines Brustkorbes, beruhigte mich und ich begann langsam zu lächeln.
Vorsichtig hob er mich hoch: „Ich werde dich jetzt wieder zurück in dein Zimmer bringen, okay?"
Hektisch begann ich mit meinem Kopf zu schütteln: "Nei-ein. Nicht... I-ich kann jetzt nicht alleine sein... du sagtest, du wärst für mich da. Bitte."
"Heather. Es...ehm", kurz schien er nachzudenken: "Es war nur ein Traum."
Geschockt sah ich ihn an.
War das jetzt sein Ernst?
"Vielleicht war es nur ein Traum, doch mich lässt es Unbehagen fühlen", antwortete ich ruhig.
Kylo setzte mich wieder ab und betrachtete mich.
Er nickte schließlich in Richtung seines Bettes: "Leg dich."
Verwirrt sah ich abwechselnd zu diesem und ihn: "Aber wo wirst du schl-"
"Ich pass auf dich auf und jetzt leg dich hin."

Heute schon ein Kapitel Xd
Wir gehen auf die 500 zu.
Dankeeeeeeeeeeeeee 😘

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt