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"Warum hast du mir nicht gesagt, dass meine Schwester hier ist?" Fragte ich dann auch direkt und probierte seinen Anblick zu ignorieren. Ich hatte auch das Gefühl, dass es wieder auf dasselbe hinauslaufen würde und genau das schien zu passieren: „Ich erzähle dir alles, wenn ich es für nötig halte."
Die alt bekannte Wut zeigte sich: "Du hälst es nicht für nötig mir zu sagen, dass meine Schwester hier ist?"
Er schwieg, natürlich tat er das. Er schwieg oft und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Manchmal wollte er mich verunsichern, doch gerade hatte ich das Gefühl, dass er einfach nicht wusste, was er antworten sollte.
Traurig lachte ich auf: "Ich habe mich nicht in dir getäuscht."
"Heather, führ dich nicht auf, wie ein pubertirendes Mädchen", kam es nun genervt.
Ich gab einen ungläubigen Ton von mir: "Ist das gerade dein Ernst?"
"Schon wieder streitest du", erklärte er nun ruhig.
"Aber ich habe jawohl nicht den Grund für den Streit geliefert", gab ich pampig zurück. Es reichte mir wirklich, dass er mir immer die Schuld zuweisen wollte.
"Du machst mich fertig kleines Mädchen", antwortete Kylo belustigt und ließ sich auf sein Bett fallen. Ungläubig verfolgte ich ihn mit meinem Blick und hatte das Gefühl, dass er es genoss mich auf die Palme zu bringen.
Ich lachte böse auf und trat von einem Fuß auf den anderen: "Du böser, böser Junge. Was soll das werden? Entscheide dich endlich."
"Ich, der Meister der Ritter von Ren, muss sich nicht entscheiden, wenn es ein naives Mädchen verlangt."
"Dann musst du jetzt mit meiner Entscheidung leben", ich drehte mich um und ging.
So schnell würde er mich nicht wiedersehen. Er regte mich wirklich so auf und das immer, wenn es um ihn ging. Ich glaubte wirklich, dass mein Leben ruhiger wäre, wenn ich mich von ihm fernhalten würde. So schnell kam es also, dass ich doch getrennte Wege mit ihm gehen wollte.

Ich ging zurück in meinen Raum, wo ich mich ebenfalls auf mein Bett fallen ließ. Ungewollt schlief ich ein, doch war dieser Schlaf sehr unruhig, da ich mich nur hin und her bewegte.
Ich verarbeitete den Tag im Schlaf und sah wieder Bevley vor mir.
Sie war einfach meine Schwester.
Schwester.
Das Wort hallte in meinem Kopf nach.
Ich hatte eine Schwester.
Jahrelang hatte ich mir gewünscht meine Blutsverwandten kennenzulernen und nun hatte ich tatsächlich eine Schwester.
Doch ehrlich gesagt wusste ich nichts mit mir anzufangen, denn obwohl ich sie nicht kannte, und mich nicht wirklich an sie erinnern konnte, abgesehen von diesem Traum, kam es mir vor, als wäre sie nie weg gewesen.

Ein harter Aufprall weckte mich und ließ mich stöhnend meine Augen öffnen. Ich spürte den kalten Boden unter meinen Händen, was mir zeigte, dass ich aus diesem gefallen sein musste. Mühsam rappelte ich mich auf und setzte mich wieder auf mein Bett.
Das war es dann wohl mit dem Schlaf.

Da ich wusste, dass ich diesen nicht mehr so schnell wiederfinden würde und auch nicht grübelnd in meinem Raum sitzen wollte, erhob ich mich und trat auf die Schleuse zu.
Benebelt ging ich durch die beleuchteten Gänge, bevor ich stoppte und leise an einer Tür klopfte. Ein verschlafender General öffnete mir und sah mich verwundert an: „Was ist los, Heather?"
Unsicher blickte ich auf meine Hände, welche an dem Saum meines Oberteils umher friemelten.
"Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken, aber ich konnte nicht mehr schlafen", antwortete ich schuldbewusst.
"Heather es ist mitten in der Nacht, was erwartest du? Natürlich schlafe ich", erwiderte er belustigt, trat aber zur Seite, sodass wir das Gespräch in seinem Raum weiterführen konnten.
"Tut mir leid", sagte ich leise und nahm nicht den Blick von meinen Händen.
"Willst du reden oder warum bist du hier?" Fragte er und ich hörte, dass er sich auf seinem Bett niederließ.
"Ich wollte nur nicht alleine sein." Nun sah ich doch auf und fing einen belustigten Blick ein: "Also darf ich weiterschlafen?" Ich sammelte wieder ein wenig Mut und trat auf ihn zu.
"Klar", ich struppelte ihm durch seine eh schon komplett verwirrten Haare.
Er lächelte mich an.
Hux wollte zurück in sein Bett gehen, doch ich war schneller und sprang förmlich in dieses.
Abrupt blieb er stehen: "Böses Mädchen."
"Komm", ich winkte ihn mit einer Handbewegung zu mir.
Hux legte sich ohne Zögern neben mich. Dann sagte keiner mehr was und wir blickten einfach an die Decke, bis unsere Atmung schließlich gleichmäßig wurde und wir erneut einschliefen.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt