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„Du bist wunderschön", hauchte er und strich mir über die Wange.
Ich lächelte leicht und biss mir auf die Lippe, was seinen Blick auf diese lenkte.⬆️
Schnell wanderten seine Augen wieder zu meinen.
Sie funkelten nun noch stärker und schienen noch dunkler als zuvor.
„Warum tust du das?" Fragte ich leise und sah ihn eindringlich an.
„Du wirst es schon noch verstehen."
Meine Hand wanderte in sein Haar: „Verrate es mir."
Er legte seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
„Bitte", flüsterte ich und biss mir erneut auf die Lippe.
Er öffnete wieder seine Augen und sah mich mit großen Pupillen an: „Sie würden dich töten."
Plötzlich stoppte ich und auch er schien mit einem Mal wieder komplett anwesend zu sein.
Ruckartig hob er die Hand und griff nach meinem Kinn.
„Du Biest", fauchte er.
Er drückte schmerzhaft zu und ich zog scharf die Luft ein.
Schroff ließ er meinen Kopf los.
Er trat einen Schritt zurück und begann aber sofort wieder zu Grinsen: „Frauen und ihre Reize."
„Sie würden mich töten?" Fragte ich nach und ignorierte somit seinen Kommentar.
„Du weißt schon viel zu viel", kam es zurück.
Callum drehte sich um und stand nun mit dem Rücken zu mir.
"Sprich mit mir", flehte ich ihn an und trat dichter zu ihm.
Mittlerweile waren alle meine Hemmungen gefallen.
Vermutlich würde ich jetzt alles tun, um an Informationen zu gelangen, die Kylo und mir helfen würden.
Genau aus diesem Grund legte ich meine „Hände" wieder vorsichtig auf seine Schultern.
"Warum würden sie mich töten? Ich habe zu hören bekommen, dass wir verkauft werden würden", sprach ich weiter.
"Liria ist hinterhältig. Sie hatte nie vor dich zu verkaufen, immer nur Kylo. Dich wollte sie von Anfang an tot sehen", er stoppte kurz: „Es gibt sehr viele Kopfgeldjäger, die gut für ihn bezahlen würden und auch für dich, doch das Risiko schien ihr einfach zu hoch."
„Wie hast du es geschafft sie zu überzeugen?" Fragte ich vorsichtig und betrachtete ihn von hinten.
„Bis jetzt noch gar nicht", kam es prompt zurück und er drehte sich zu mir um: „Ich weiß aber, wie sie dich nicht töten wird."
„Wie?" Fragte ich weiter nach.
Eigentlich wollte ich ihm an den Kopf werfen, dass er sich nicht alles aus der Nase ziehen lassen soll, doch unterdrücke ich diesen Drang.
Immerhin erzählte er mir schon mehr als er wahrscheinlich dürfte oder wollte.
„Wenn sie weiß, dass du hier bleiben wirst, wird sie dich am Leben lassen aber der Grund dafür muss mehr als ein einfacher Schwur sein. Der Grund muss ein Mann sein, den du niemals verlassen würdest, den du unsterblich liebst und für immer bei ihm bleibst", erklärte er mir und sofort schoss mir das Bild von Kylo in den Kopf, doch natürlich wusste ich, dass er sich damit selbst meinte.
„Und du sollst dieser Mann sein?" Fragte ich skeptisch und sah ihn weiterhin an.
Langsam drehte er sich zu mir um und sah mich dann an: „Mein Einfluss ist groß. Du hättest es gut und ich weiß, wie bedeutsam du bist, weswegen ich dich niemals sterben lassen würde."
Eine meiner Augenbrauen wanderte zu meinem Haaransatz: „Woher weißt du das von mir?"
Callum lachte auf und schüttelte den Kopf: „Oh... schon lange war die Rede von diesem einen Mädchen, welches den Krieg zugunsten der ersten Ordnung entscheiden würde."
Verstehend nickte ich, bevor ich auf das einging, was er kurz zuvor gesagt hatte: „Du willst also meinen lieben Gatten spielen? Warum lässt du mich nicht einfach sterben?"
„Weil ich von deiner Bedeutsamkeit weiß", kam es dringlicher von ihm: „Liria, weiß es ebenfalls, doch ist ihr das Risiko zu hoch. Das ganze habe ich dir doch bereits erklärt!"
„Liria ist vermutlich der blonde Engel?" Fragte ich.
Wieder lachte er auf.
„Engel?" Fragte er Ungläubig: „Ich würde sie den Wolf im Schafspelz nennen."
„Dennoch", lenkte ich das Gespräch zurück zum wesentlichen: „Da ist noch etwas anderes, was dich so handeln lässt."
Ich konnte deutlich sehen, wie er schwer schluckte.
Sofort wandte er den Blick ab und trat von mir weg an die Scheibe.
Ich ging ihm hinterher.
Das leichte Licht, welches den Raum nur minimal erleuchtete, ließ mich mich selbst in dem Fenster sehen.
Callum blickte mich durch die Scheibe hin an: „Es gibt keine weiteren Gründe."
„Ich weiß, dass es noch etwas anderes gibt", drängelte ich weiter und legte meine Hand wieder auf seine Schulter.
Er senkte den Blick antwortete aber nicht.
Plötzlich durchzuckte mich ein starker Schmerz, der mich in die Knie zwang.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt