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•Heather•
Schwere Schritte ließen mich aufschrecken.
Meine Haare mussten total verwüstet sein und meine Augen rot und angeschwollen.
Ich spannte mich an und wartete auf das, was kommen würde.
Direkt vor meiner Zelle kam er zum Stehen.
Sofort fand mein Blick den Boden, da ich nicht wollte, dass er sah, wie ich geweint hatte.

Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Zellentür und Kylo trat ein.
Automatisch drückte ich mich noch ein wenig weiter in die Ecke.
Ich merkte, wie er mir immer näher kam und mich schließlich am Arm packte und hochzog.
Der Schwung ließ mich an seine Brust prallen, weswegen ich geschockt die Luft einzog.
Ich blickte nun doch nach oben, was ich sofort wieder bereute.
Er war mir so nah und seine Augen durchbohrten mich förmlich.

Ich trat einen Schritt zurück und sah zur Seite.
Ein belustigtes Schnauben war zu vernehmen, was mich wieder aufblicken ließ.
„Du bist nun also stärker?" Fragte er amüsiert und wies auf mein verheultes Gesicht hin.
Die Wut durchströmte mich und ich funkelte ihn böse an: „Nimm mir die Handschellen ab und du wirst es sehen."
„Du kannst nicht kämpfen", erwiderte er und schüttelte seinen Kopf.
„Wut lässt mich Dinge tun, die du nicht einmal zu wissen vermagst", flüsterte ich scharf.
„Mach dich nicht lächer-."
„Was willst du?" Unterbrach ich ihn harsch.
Anstatt mir zu antworten hob er seine Hand und legte diese an meine Schläfe.
Nur kurz darauf wurde mir schwarz vor Augen und ich fiel in Ohnmacht.

Stöhnend erwachte ich.
Automatisch wollte ich mir an den Kopf greifen, doch etwas verhinderte das.
Verwirrt hob ich den Kopf und sah, dass ich mich auf einem Stuhl befand, an dem meine Hand- und Fußgelenke fest gekettet waren.
Ich begann zu zappeln und probierte mich zu lösen, doch es war vergeblich.
Es war nicht das erst mal, dass ich mich auf so einem Stuhl befand und ich wusste genau, was mich jetzt erwarten würde.
Wie auf Kommando trat Kylo Ren ein und betrachtete mich.
Ich probierte so viel Hass und Wut in meinen Blick zu packen, doch ich wusste, dass die Trauer nicht zu übersehen war.
Um das zu überspielen wandte ich das Wort an ihn: „Was genau soll das hier werden?"
Anstatt mir zu antworten kam er dichter zu mir.
Er hob seine Hand, wie er es kurz zuvor getan hatte, und verschaffte sich einen Einblick in meinen Kopf.
Ein stechender Schmerz durchzog diesen und ließ mich aufschreien.
Es fühlte sich an, als würde jemand probieren mir einen stumpfen, heißen Draht hindurch zu schieben.
Wieder begann ich zu zappeln, doch lange hielt ich das nicht durch und ich verkrampfte mich.
Von ganz alleine fanden Tränen ihren Weg über mein Gesicht und tropften schließlich auf mein Oberteil.

Als der Schmerz endlich nachließ zog ich scharf die Luft ein.
„Was meinst du in meinen Gedanken zu finden?" Fragte ich schwach.
Ich zwang mich dazu die Augen zu öffnen und ihn anzusehen.
Er gab mir keine Antwort, sondern erwiderte nur meinen Blick.
„Was haben sie nur mit dir gemacht?" Fragte ich und die Verzweiflung war deutlich in meiner Stimme zu hören.
Kylo wandte den Blick ab und trat um mich herum.
Soweit ich konnte, verfolgte ich ihn mit meinen Blicken: „Snoke benutzt dich... du bist nur eine weitere Spielfigur von ihm, die er umherschiebt, wie er es gerade braucht."
Ruckartig blieb er stehen und funkelte mich böse an.
Er kam mir plötzlich ganz nah, sodass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte: „Sprich nicht so über den Obersten Anführer!"
„Was willst du dagegen tun?" Provozierte ich ihn weiter und sah ihm siegessicher in die Augen.
Er entfernte sich wieder ein Stück und hob automatisch die Hand.
Ich folgte seiner Bewegung, bevor ich ihn wieder anschaute: „Na los... bestrafe mich... zeig mir, dass du das kalte, unmenschliche Geschöpf bist, welches du immer vorgibst zu sein."
Er ließ seine Hand mit voller Wucht auf meine Wange prallen, sodass mein Kopf zur Seite flog.
Ich keuchte überrascht auf und drehte meinen Kopf wieder zurück zu ihm: „Genau das wollte Snoke, richtig? Er wollte, dass du mir weh tust... Du bist seine Marionette und tust alles was er verlangt", sprach ich weiter, ohne aus dem Schlag gelernt zu haben.
„Es reicht!" Brüllte er mich plötzlich an, was mich zusammenzucken ließ.
Plötzlich durchzog mich wieder der Schmerz und ich schrie auf.
Ich liebte eine unmenschliche, grausame Kreatur.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt