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Die Sonnenstrahlen kitzelten mir im Gesicht, sodass ich vorsichtig meine Augen öffnete.
In streckte mich und seufzte leise.
Wann hatte ich das letzte mal so gut geschlafen?
Er hatte mir von sich ein Hemd gegeben, welches ich gegen meine Kleidung eingetauscht hatte.
Instinktiv griff ich neben mich, doch dort herrschte Leere.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob er sich neben mich gelegt hatte oder nicht.
Sobald ich mich ins Bett hab gleiten lassen, war ich auch schon fort gewesen.

Vorsichtig setzte ich mich auf, bevor ich meine Füße über die Bettkante schwang.
Mir fiel erst jetzt auf, dass ich alleine war, da öffnete sich eine Tür und Callum kam herein.
Bei seinem Anblick stoppte mir der Atem.
Er trug nur eine Hose.
Seine Haare hingen ihm nass ins Gesicht⬆️ und auch seine Brust war noch feucht.
Durch die Nässe glänzte sie und ließ seine definierten Muskeln noch mehr hervorstechen.
Schnell wandte ich meinen Blick ab und sah hinaus in den Wald.
Die Sonne stahl sich durch die Baumkronen und ließ den mit Blättern bedeckten Boden golden glänzen.
„Hast du gut geschlafen?" Ertönte Callums Stimme und ich drehte mich wieder zu ihm: „Sehr gut."
Lächelnd nickte er mir zu: „Das ist schön. Möchtest du vielleicht ein Bad nehmen?"
Dankend nickte ich ihm zu und er entließ mich ins Bad.
Auch dieses war groß und überraschte mich positiv.
Der Boden bestand aus grauem Stein, der die Wand ein Stück hochkletterte und dann ins weiß überging.
Am hinteren Teil befand sich ebenfalls eine Fensterfront, an der ein großes Becken mit Wasser lag.
Eine kleine Treppe führte in dieses Becken.
Die Scheibe war leicht beschlagen, weil das heiße Wasser dampfte und dieser Dampf sich dann an den Fenstern absetzte.
Ohne zu zögern zog ich mich aus und glitt langsam in das heiße Nass.
Leise seufzte ich auf und schloss die Augen.
Sofort begann meine Haut zu kribbeln und ich begann mir meine Haare zu waschen.
Irgendwann setzte ich mich auf eine Bank, die sich im Becken befand.
Plötzlich durchzog mich ein flaues Gefühl.
Ich fühlte mich schlecht.
Immerhin saß ich hier und genoss diesen Luxus, ich hatte gut gegessen und gut geschlafen und Kylo saß in diesem kalten, grauen Loch.
Automatisch erhob ich mich und stieg aus dem Becken.
Ich griff nach einem großen Handtuch, welches ich mir um den Körper band.
Ein weiteres nahm ich für meine Haare.
Danach ging ich zu einem Spiegel und blickte in diesen.
Meine Haut erschien viel blasser als früher und meine Lippen leuchteten nicht mehr in einem intensiven rot.
Ich erblickte einen Kamm, der auf einer kleinen Kommode lag.
Sofort griff ich danach und probierte somit meine nassen Locken zu bändigen.
Erst jetzt fiel mir ein, dass ich mir gar nicht meine Kleidung mit ins Bad genommen hatte.
Da erblickte ich einen ordentlich zusammengelegten Haufen auf einer Bank.
Vorsichtig griff ich nach dem ersten Stück.
Es war ein weißes Leinenkleid, welches oben Knöpfe hatte und an den Ärmeln hochgekrempelt war.

Es war ein weißes Leinenkleid, welches oben Knöpfe hatte und an den Ärmeln hochgekrempelt war

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Das zweite Kleid war Weinrot und sehr schlicht.

Doch ich fand beide sehr schön und wunderte mich, woher er sie hatte

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Doch ich fand beide sehr schön und wunderte mich, woher er sie hatte.
Allerdings entschied ich mich dann dafür, dass weiße anzuziehen.
Als ich fertig war, rubbelte ich mir noch einmal meine Haare trocken, die es dann auch fast waren.
Ich hing alles auf und trat dann wieder aus dem Bad.
Sofort lag der Blick von Callum auf mir.
„Ah, du hast es gefunden", sprach er mich auf das Kleid an und fuhr es mit seinen Augen nach.
„Ja, Dankeschön", bedankte ich mich.
„Warum besitzt du eigentlich Frauenkleidern?" Fragte ich und lachte leise.
Er verdrehte die Augen und lachte ebenfalls: „Von Liria. Sie ließ das eine oder andere Kleidungsstück mal liegen."
Plötzlich verstummte ich und blickte ihn geschockt an.
Er lachte noch lauter und schien sich nicht mehr einzukriegen.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Bist du dann fertig?" Fragte ich leicht genervt und er verstummte langsam.
Immer noch leicht lachend zog er die Schultern hoch.
Nun musste ich auch wieder leicht lachen und schüttelte dabei den Kopf.
Doch sofort wurde ich wieder ernst: „Ich würde gerne zu Kylo."
Auch er wurde ernst und sah mich nachdenklich an, bevor er begann zu Nicken.
„Danke", kam es leise von mir.
Ich zog mir wieder meine Lederschuhe an und ging dann mit ihm auf den Gang.
Während des Gehens erklärte er mir: „Du verstehst aber, dass ich die Tür verschließen werde. Ich komme dann später zurück. Vielleicht hättest du dir noch etwas überziehen sollen. Du musst wissen, dass es kalt ist zwischen dem ganzen Beton."
Ich blieb stehen und stemmte meine Hände in die Hüfte: „Super Erkenntnis."
Er lachte auf und ging weiter, ich folgte ihm.

Vor der Tür blieb er stehen und drückte mir seinen langen Mantel in die Hand: „Nimm ihn. Nicht das du dich erkältest. Ich werde nochmal zurückgehen und mir eine neue Jacke holen."
Dankend nickte ich ihm zu und zog den Mantel über.
Ich war ihm sehr dankbar dafür, da ich bereits gemerkt hatte, wie die Kälte in meine Knochen krabbelte.
Er öffnete die Tür mit einem kleinen Klick und sah mich dann noch einmal ernst an: „Ich werde dich so in zwei Stunden wieder abholen."
Wieder nickte ich nur und trat dann ein.
Sofort fiel mein Blick auf Kylo, der an der Wand saß und wieder angekettet war.
„Wie geht es dir?" Fragte ich und blieb mitten im Raum stehen.
Ich wusste nicht so ganz wohin mit mir, da sein Blick so finster und unfassbar kalt war.
„Besser", kam es nur monoton zurück.
„Wurde dir geholfen?" Fragte ich weiter und biss mir unsicher auf die Unterlippe.
„Was hast du dafür getan?" Stellte er die Gegenfrage.
„Nichts", antwortete ich, doch ich konnte ihm ansehen, dass er wusste, dass ich log.
Desto überraschter war ich, als er einfach das Thema wechselte: „Dort an der Tür liegt der Schlüssel, für meine Fesseln. Wärst du so freundlich und würdest sie öffnen."
Langsam begann ich zu nicken und trat zur Tür und suchte den Schlüssel.
Schnell fand ich diesen und ging dann zu Kylo.
„Warum haben sie den Schlüssel dorthin gelegt? Du hättest ihn doch einfach mit der Macht zu dir holen können?" Fragte ich verwirrt, währenddessen ich die Schlösser öffnete.
„Weiß ich nicht und ich habe es nicht getan, wie du siehst", kam es prompt zurück und er klang ein wenig genervt.
Ich dachte daran, dass es vielleicht Callum war, der wusste, dass ich es nicht mögen würde, wenn Kylo gefesselt war.
„Gehorcht dir deine Macht immer noch nicht?" Fragte ich und rutschte ein Stück weg von ihm, bevor ich aufstand.
Er rieb sich seine Handgelenke und stand dann ebenfalls auf.
„Ich kann es dir zeigen", antwortete er und seine Augen schienen plötzlich schwarz.
Ängstlich wich ich zurück: „Was wird das?"
Er kam auf mich zu: „Was hast du getan, damit sie mir halfen?"
Ich schluckte schwer: „Nichts, das sagte ich doch bereits."
„Und wo warst du dann die ganze Nacht?"
„Kylo, Bitte", flehte ich und sah ihn bittend an.
„Wem gehört dieser Mantel?" Fragte er weiter.
Plötzlich spürte ich die kalte Wand in meinem Rücken.
Meine Gliedmaßen verkrampften sich und ich sah ihm ängstlich entgegen.
Trotz meiner Angst war meine Stimme fest: „Ich habe nichts gemacht."
Ruckartig hob er die Hand und sofort wusste ich, was er jetzt tun würde.
Genau aus diesem Grund rutschte ich an der Wand hinunter, doch es brachte nichts mehr, schon erlebte ich den Abend auf's Neue.
Die Bilder rauschten schnell an meinem inneren Auge vorbei.
Von einem auf den anderen Moment befand ich mich wieder zwischen der Wand und Callum, bevor ich ihn in den Arm nahm und in seinem Bett einschlief.

Endlich befand ich mich wieder in dem Raum mit Kylo, doch schnell wandelte sich der Gedanke, denn sein Blick ließ mich erzittern.
Automatisch probierte ich mich noch kleiner zu machen.
Ich hatte Angst davor, was jetzt passieren würde.

Take the dark || Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt