Gespannt hielt ich die Luft an.
Ich wusste, was als Nächstes geschehen würde.
Mein Verstand war dafür nicht bereit, doch mein Herz dafür umso mehr.
Mit jedem Millimeter den seine Finger zurück legten schlug mein Herz schneller und schneller.
Kylo hob eine Hand und streichelte mir zärtlich mit dem Daumen über meine Wange, nur Sekunden bevor er sich herabbeugte und seinen Mund auf meinen legte.
Beim ersten Kontakt unserer Lippen seufzte ich auf.
Von ganz alleine legte ich meine Hände auf seine Hüften und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher zu sein.
Der Kuss war zärtlich, liebevoll und ließ mich das Chaos vergessen, denn in diesem Moment existierte nur noch Kylo, der mir mit seinen Lippen all die Zuneigung schenkte, die ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht hatte.Ich hätte mich in diesem Moment verlieren können, doch Kylo löste sich viel zu schnell wieder von mir.
Langsam öffnete ich meine Augen.
Mein Blick begegnete dem seinen.
Er atmete schwer und schien mein Gesicht zu betrachten.
Langsam hob ich eine Hand und strich ihm eine seiner Strähnen weg.
Ruckartig drehte er sich von mir weg: „Wir sollten los."
„Wohin?" Fragte ich verwirrt.
Er sah über seine Schulter zurück zu mir: „Zurück zur Basis."
Sofort setzte er sich wieder in Bewegung.
Vorsichtig probierte ich mein verletztes Bein aufzusetzen, doch es gab nach.
Erneut fiel ich nach vorne, doch in einer Schnelligkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, war Kylo wieder bei mir und fing mich auf.
Mit einem Ruck hob er mich hoch.
„Du kannst mich nicht zurücktragen", sagte ich ihm.
„Natürlich kann ich das und ich werde es", erklärte er mir ernst.
Mir war es plötzlich unangenehm ihm so nah zu sein.
Seine abweisende Art tat weh.
Wir hatten uns geküsst und es war das schönste, was mir passiert war.
Es war wie im Märchen.
Die Sterne glitzerten oben am Himmel und der Mond erleuchtete uns.Ich hatte das Gefühl, dass er es bereute.
Mit starrem Blick trug er mich durch den Wald.
Die Stille war ekelhaft.
Sie umhüllte uns wie klebriger Schleim, der nicht mehr von uns abging.
Plötzlich wollte ich das alles nicht mehr.
Ich begann zu zappeln, was Kylo kurz aus dem Gleichgewicht brachte.
Er hatte wohl nicht damit gerechnet.
„Lass mich runter", fauchte ich wütend.
„Heather, was soll das?" Er klang, als würde er mit einem Kind sprechen.
„Ja, Kylo, was soll das?"
Verwundert schaute er mich an.
Wütend drückte ich mich von seiner Brust weg.
Schließlich gab er nach und ließ mich runter.
Unter Schmerzen krabbelte ich von ihm weg.
Böse funkelte ich ihn an: „Erst küsst du mich und mit einem Mal behandelst du mich, wie ein kleines, bockiges Kind."
Er kam auf mich zu, doch ich entfernte mich so gut es ging wieder von ihm.
Meine Aktion brachte ihn zum anhalten: „Heather... es war ein Fehler. Ich hätte dich nicht küssen dürfen."
Seine Worte entlockten mir ein ungläubiges Schnauben: „Ein Fehler? Ach... so nennst du das also."
Er wagte es nicht mir in die Augen zu schauen, was mich nur noch wütender werden ließ: „Was tust du dann hier? Na los... bring mich zurück zur ersten Ordnung. Dir dürfte es ja gleich sein, ob ich lebe oder sterbe."
Er blickte mich nun mindestens genauso wütend an, wie ich ihn: „Ist es mir aber nicht."
„Also stellst du mein Leben vor deine Loyalität der ersten Ordnung gegenüber?" Fragte ich leise.
Er kam wieder auf mich zu und dieses Mal rutschte ich nicht weg.
Kylo wollte mich wieder hochheben: „Wir sollten weiter."
Sofort brachte ich wieder Abstand zwischen uns: „Oh nein, ich werde alleine laufen."
Um ihm meine Worte zu unterstützen stand ich auf.
Ich wollte den ersten Schritt tun, doch sofort brach ich zusammen.
Kylo fing mich auf und wieder lag ich in seinen Armen, doch sofort stieß ich ihm gegen die Brust: „Fass mich nicht an!"
„Heather, jetzt führ dich nicht so auf", kam es sauer von ihm.
„Ich soll mich nicht so aufführen?" Mittlerweile schrie ich: „Ich hasse dich!"
So fühlte sich also ein gebrochenes Herz an.
Das Hochgefühl von vorhin war verschwunden.
Es war gewichen gegen unbändigen Schmerz.
Ich krallte mich in das Gras.
Es tat so weh.
Er bereute es.
Er hatte gesagt, es war ein Fehler.
Ich hätte weinen und schreien können.
Doch die Blöße gab ich mir nicht.
Ich riss mich zusammen und probierte mich auf meine Atmung zu konzentrieren.Er war den Schmerz nicht wert, dass sprach ich mir immer wieder ein.
Ich wiederholte diese Worte wie eine Mantra, bis ich sie mir irgendwann selber glaubte.
Doch tief im Inneren wusste ich, dass das nicht stimmte.
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Take the dark || Abgeschlossen
Fanfiction„Sie besitzt keinerlei Macht. Warum ist sie also von Bedeutung für uns?" Mit einem Mal verändert sich ihr ganzes Leben, denn plötzlich ist sie nicht mehr nur ein einfaches, bettelndes Mädchen, sondern eine Gefangene der ersten Ordnung. Jeder will i...