Mein Wecker riss mich aus meinem perfekten Traum, weshalb ich genervt aufstöhnte und mit voller Wucht auf ihn schlug, damit er endlich Ruhe gab, was er dann Gott sei dank auch tat.
Nur noch 2 mal früh aufstehen. Nur noch zwei mal zur Schule gehen. Das Wochenende war somit zum Greifen nah.
Widerwillig stand ich aus meinem viel zu kuscheligen und warmen Bett auf und schlurfte ins Badezimmer, um mich für den Tag fertig zu machen.
Schminken ließ ich heute ausfallen, da ich einfach keine Motivation dafür hatte. Dann können die andere Schüler eben meine Augenringe und Rötungen bewundern.
Nachdem ich meine Zähne geputzt, meine Haare gekämmt und mich umgezogen hatte, ging ich nach unten in die Küche, um zu frühstücken. Ich hatte mich für eine löchrige Jeans und ein weißes lockeres T-Shirt, über das ich eine schwarze Lederjacke anzog, entschieden.
Meine Eltern saßen bereits am Tisch und frühstückten, weshalb ich mich dazu setzte und mir ein frisches Brötchen schnappte, um es mit Nutella zu bestreichen.
"Guten Morgen, Schatz. Hast du gut geschlafen?", fragte meine Mutter, wie jeden Morgen. Ich nickte einfach nur und aß mein Brötchen weiter. Smalltalk führte ich nie gerne und morgens noch viel weniger.
Als ich mit dem Frühstück fertig war, lief ich erneut in mein Zimmer, um meine Tasche zu holen und mich dann mit einem Kuss auf die Wange von meinen Eltern zu verabschieden. Ich ging in den Flur, zog mir meine schwarzen Vans und meine Lederjacke an und machte mich ein paar Minuten später auf den Weg zur Schule.
Dort angekommen lief ich direkt zu Miles und Kat, die schon an den Fahrradständern auf mich warteten und begrüßte sie mit einer kurzen Umarmung.
"Wie geht's dir, gorgeous?", fragte mich Miles mit einem Zwinkern.
"Fängst du jetzt auch so an, wie meine Eltern?" Ich konnte mir das kleine Grinsen nicht verkneifen und selbst Miles' Mundwinkel zuckten nach oben.
Kat stupste mich von der Seite an, sodass ich meinen Blick von klaren blauen auf strahlende graue Augen richtete. "Anderes Thema. Der Ausflug zum See steht anscheinend", sie grinste verdächtig.
"Ja, und?", fragte ich verwirrt.
"Cara und Will kommen mit", sie zwinkerte mir zu und plötzlich ging mir ein Licht auf.
Nun grinste ich ebenfalls böse. "Dann können wir endlich unseren Plan ausführen."
Wir hatten vor einer Ewigkeit beschlossen die beiden zusammen zu bringen. Bis jetzt waren unsere Verkuppelungsversuche aber immer gescheitert, weswegen dieser Ausflug unsere letzte Chance war.
Sie würden einfach das perfekte Paar abgeben. Will war ein liebenswerter Angeber und Cara ein schüchterner Tollpatsch. Er hatte dunkelbraune, fast schwarze Haare, während Caras blonde Locken in der Sonne Gold wirkten. Außerdem hatten beide diese leuchtend grünen Augen. Sie waren zwei Gegensätze, die sich perfekt ergänzen würden. Davon waren Kat und ich jedenfalls überzeugt. Miles hielt sich aus dem Ganzen raus, mit der Begründung, dass er keine Freundschaft riskieren wollte.
Zwei Unterrichtsstunden hatten wir bereits über uns ergehen lassen und jetzt waren wir auf dem Weg zur Cafeteria.
Mir fiel auf, dass ich seit Sonntag nichts mehr von Adam gehört hatte und war es bereits Donnerstag. Gesehen hatte ich ihn auch nicht. Es war, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.
Miles hatte gemeint, er müsse noch etwas erledigen und würde deshalb etwas später kommen, weshalb Kat und ich nun nebeneinander durch die Schulflure liefen.
Sie erzählte mir gerade aufgeregt, was sie alles für den Ausflug zum See geplant hatte, aber ich hörte nur mit einem Ohr zu. Zu viele Gedanken kreisten mir mal wieder in meinem Kopf herum.
Das war auch der Grund, wieso ich nicht mitbekam, dass ich immer langsamer wurde und Kat deshalb schon ein kleines Stück vor mir lief.
Ich sah mich gerade im Gang um, vor allem um vielleicht Miles zu entdecken, und versuchte nebenbei Kat einzuholen, als ich plötzlich gegen jemanden stieß.
Augenblicklich bereite ich mich darauf vor, wieder Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, aber glücklicher und vor allem überraschender Weise wurde ich aufgefangen.
Langsam hob ich meinen Kopf, um zu erkennen, wer mich vor dem harten Boden gerettet hatte, doch als ich in karamellfarbene Augen sah, setzte mein Herz einen Schlag aus.
Adam.
Er grinste auf mich herab und ich stellte überrascht fest, dass ich ihn noch nie wirklich lächeln gesehen hatte. Und das war echt schade, denn er hatte ein wirklich schönes Lächeln.
Ich blickte schnell zu Kat, doch sie redete einfach weiter. Anscheinend war ihr nicht einmal aufgefallen, dass ich schon lange nicht mehr neben ihr war.
Doch dann drehte sie sich auf einmal zur Seite, wo ich eigentlich sein sollte, sagte etwas, was ich aber durch die Entfernung nicht richtig verstehen konnte und blieb abrupt stehen.
"Grace?! Wo bist du?", rief sie nun lauter, ehe sie sich umdrehte und mich ihre Augen sofort fanden.
Sie mustere Adam und mich verwirrt, da wir immer noch in der selben Position, wie vor weniger als einer Minute, verharrten.
"Bei dem Typen mit dem eiskalten Herz", sie grinste mich an und innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Ich hätte ihr das mit Adams Blog wohl doch nicht erzählen dürfen.
Natürlich musste sie irgendeine Anspielung darauf machen, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn Adam nicht dabei gewesen wäre. Schließlich war er nicht dumm und würde sofort verstehen, was Kat meinte.
Ich riskierte einen Blick zu ihm rauf und sah, wie er Kat verwirrt musterte. Aber es schien ihm schnell ein Licht aufzugehen, denn plötzlich weiteten sich seine Augen, ehe er erneut auf mich herunter sah.
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ein Leben wie dieses
Teen Fictionalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...