Ein paar Sekunden vergingen, in denen wir einfach weiterhin hinter Miles starrten und uns nicht bewegten, ehe ich mich räusperte, um meine Stimme wieder zu finden.
"Sag mal Miles", ich legte meinen Kopf schief und blickte ihm kalt in seine Augen, die mich irritiert musterten, "wieso sind Dianes Haare auch so zerzaust? Und wieso richtet sie gerade ihr Oberteil und ihren Rock?"
Miles drehte seinen Kopf ruckartig in Dianes Richtung, ehe er erneut überrascht und ein wenig panisch zu uns sah.
Erwischt.
Ich konnte deutlich spüren, wie sich mein Herz zusammen zog, während ich dennoch gespannt auf Miles' Antwort wartete.
Doch diese kam nicht.
Er starrte uns einfach mit weit aufgerissenen Augen an und biss auf seiner Unterlippe herum.
"Komischer Zufall?", gab er dann nach länger als einer Minute Stille von sich. Er versuchte sich ein Lachen zu entlocken, was viel zu falsch und hoch klang.
Automatisch zog ich meine Augenbrauen in die Höhe und sah ihn entgeistert an. Als ich einen kurzen Seitenblick zu Kat warf, sah ich, dass sie ihn genauso irritiert, aber auch genervt anschaute, wie ich.
Falls Miles wirklich davon ausging, dass wir ihm diese angebliche Ungewissheit abkauften, hatte er sich geschnitten. Und eigentlich sollte er auch am besten wissen, dass wir das nicht tun würden.
Mein Kopf schellte erneut in die Richtung, als ich ein lautes Kichern hörte, was ich sofort als Dianes erkannte, und sah, wie sie sich mit einer Freundin unterhielt und immer noch damit beschäftigt war, ihre Haare zu richten.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Kat genervt ihre Augen verdrehte.
Jedoch war unsere Unaufmerksamkeit ein großer Fehler, denn ehe ich meinen Kopf überhaupt wieder zu Miles drehen konnte, zwängte er sich zwischen Kat und mir durch und verschwand spurlos im Gang.
Es war, als hätte er nie vor uns gestanden.
Eine Antwort würden wir also so schnell nicht von ihm bekommen.
"Was war das bitte?!", fragte Kat aufgebracht, während sie sich zu mir drehte und mich mit großen Augen anstarrte.
"Ich habe keine Ahnung", seufzte ich und schaute weiterhin den Gang entlang, in dem Miles gerade verschwunden war.
Wir blieben noch eine Weile still im Gang stehen, weshalb einige Schüler uns komisch musterten oder ihre Augen verdrehten, schließlich standen wir mitten im Weg, ehe Kat sich wieder aus ihrer Starre löste, nach meinem Arm griff und mich hinter ihr her auf den Schulhof zog.
Dort trafen wir auch direkt auf Will und Cara, die sich gerade angeregt über etwas unterhielten.
Ich setzte mich neben Cara auf die Bank und ging mir seufzend durch meine kurzen braunen Haare.
Miles' Verhalten ließ mich einfach nicht los. Warum verhielt er sich bitte im Moment so unglaublich seltsam?
Aber anscheinend hatte ich mir ganz umsonst Sorgen gemacht und mir den Kopf über ihn zerbrochen.
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ein Leben wie dieses
Teen Fictionalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...