- 46 - mein beschützer

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Ein weiterer Tag zu Hause. Ein weiterer Tag voller Gedanken.

Morgen würde mich die Realität wieder einholen und dann gab es keine Möglichkeit mehr mich zu verstecken oder vor ihr zu fliehen.

Aber das Gespräch mit meiner Mutter hatte mich ein wenig beruhigt. Irgendwann wird alles wieder gut, hatte sie gesagt und diesen Satz wiederholte ich immer und immer wieder, bis ich fest daran glaubte.

Ich war gerade dabei gedankenverloren in einem Buch herumzublättern, als es plötzlich an unserer Haustür klingelte.

Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen und stand von meinem Bett auf. Meine Eltern waren vor ungefähr einer halben Stunde zu Verwandten gefahren und ich hatte nichts für heute geplant.

Es klingelte sogar ein weiteres Mal, während ich die Treppen herunterlief. "Beruhig dich, ich bin nicht so schnell", murrte ich und verdrehte meine Augen.

Als ich unten angekommen war, öffnete ich schnell die Tür, vor allem, um zu verhindern, dass es ein drittes Mal klingeln würde, und zum Vorschein kam niemand geringeres, als Adam.

"Adam?", fragte ich verwirrt, aber irgendwie klang ich auch erleichtert, und öffnete die Tür ein Stückchen weiter, sodass er eintreten konnte.

Er sah auf mich hinab und ein kleines, aber besorgtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich wollte nur mal nach dir schauen", erklärte er seinen spontanen Besuch.

"Danke." Ich war so überrascht davon, dass er hier war und sich anscheinend Sorgen um mich gemacht hatte, dass mir keine andere Antwort einfiel. "Mir geht es schon wieder etwas besser", versicherte ich ihm.

Er nickte, auch wenn er nicht sehr überzeugt aussah. "Darf ich trotzdem bleiben?"

Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, "klar."

Sein Blick schweifte über seine Schulter zu mir, während wir nach oben zu meinem Zimmer liefen. "Was hast du bis jetzt so gemacht?"

"Eigentlich gar nichts", wank ich ab und zeigte ihm mit einer kurzen Handbewegung, welche Tür die Richtige war.

Ein Grinsen huschte über seine Lippen, "dann ist es ja gut, dass ich da bin."

Ich fing an zu lachen, verdrehte aber trotzdem meine Augen. "Kaum zu glauben, aber ich habe den alten Adam kein bisschen vermisst."

Er zog einen Schmollmund und sah mich traurig an. "Aua", murmelte er verletzt, weshalb ich noch mehr lachen musste. "Dann nicht", brummte er, als ich kein Mitgefühl zeigte, und ließ sich einfach auf mein unordentliches Bett fallen.

Doch ich blieb auf Abstand, indem ich mich an meinen Schreibtisch setzte und ihn dabei beobachtete, wie er sich in meinem Zimmer umsah. "Gefällt es dir?", wollte ich wissen und zog neugierig eine Augenbraue hoch.

"Es ist echt schön", begann er, "aber meins ist schöner." Ein Zwinkern konnte er sich natürlich nicht verkneifen.

Erneut verdrehte ich meine Augen. "Es war so klar, dass du das sagst", bemerkte ich.

Er verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und sah hoch zur Decke. "Tja, du kennst mich eben." Sein Blick wanderte zu mir und er schenkte mir ein warmes Lächeln, was ich nur zu gerne erwiderte.

Eine Weile hatten wir uns einfach mit uns selbst beschäftigt, jedenfalls bis Adam neben sich auf mein Bett klopfte und mir so andeutete, mich zu ihm zu legen.

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