Miles hatte mir, kurz nachdem ich aufgestanden war, geschrieben, dass er etwas mit mir unternehmen wollen würde und ich hatte natürlich zugestimmt, wenn auch etwas skeptisch. Wir hatten uns in den letzten Tagen so oft gesehen, dass ich beinahe das Gefühl hatte, er würde vor etwas weglaufen. Und ich hatte sogar eine gewisse Ahnung, wovor.
Ich hatte bereits geduscht, mit meinen Eltern gefrühstückt und mich umgezogen, sowie geschminkt, weshalb ich nur auf meinem Bett saß, durch Instagram scrollte und darauf wartete, dass Miles endlich kam.
Als es dann endlich an der Tür klingelte, war ich blitzschnell aufgesprungen und die Treppe heruntergerannt, was mir einen verwirrten Blick von meiner Mutter einbrachte, die gerade aus der Küche kam und zur Tür laufen wollte. Doch ich war schneller.
"Das ist Miles", informierte ich sie und drehte mich um, um die Tür aufzumachen. Ich bekam geradeso noch mit, wie sie lächelnd die Augen verdrehte und dann wieder in der Küche verschwand.
Neugierig grinsend sah ich Miles an. "Also, warum bist du hier?", fragte ich und zog mir schnell meine Vans an, ehe ich mir mein Handy schnappte, das ich auf der Kommode im Flur abgelegt hatte.
Er hob einen Mundwinkel an und fuhr sich durch seine blonden, unordentlichen Haare. "Ich will dich abholen, damit ich dir dein Geburtstagsgeschenk geben kann", erklärte er.
Verständnislos sah ich ihn an und neigte den Kopf schief. "Du weißt, dass ich erst nächste Woche Sonntag Geburtstag habe, oder?" Bevor ich die Tür hinter mir schloss, rief ich meinen Eltern ein Bis später zu, was sie sofort erwiderten.
Während wir zu Miles' Auto liefen, konnte ich aus dem Augenwinkel heraus sehen, wie er seine Augen verdrehte und ein Blick aufsetzte, der aussah, als hätte er gerade die dümmste Frage der Welt gehört. "Zwei Tage nach unserem Abschluss. Natürlich weiß ich das, gorgeous."
"Und warum willst du mir das Geschenk dann jetzt schon geben? Vor allem, warum kannst du es mir nicht hier geben?", wollte ich wissen und hob interessiert meine Augenbrauen. Ich würde wahrscheinlich nie verstehen, was in dem Kopf von diesem Typen vorging.
Er seufzte, trotzdem musste er anfangen zu lächeln. "Musst du immer so viel fragen?" Ich zuckte mit meinen Schultern, was sein Lächeln noch größer werden ließ. "Weil du nächste Woche wahrscheinlich keine Zeit dafür haben wirst und, weil ich dir das nicht wirklich geben kann."
Nun sah ich ihn noch verwirrter an. "Was zur Hölle ist das für ein Geschenk?", rief ich ihm zu, als er auf die andere Seite des Autos lief, um die Fahrertür zu öffnen und sich auf den Sitz fallen zu lassen.
"Noch eine Frage. Du bist ganz schön neugierig", bemerkte er, nachdem ich mich ebenfalls hingesetzt und er den Motor gestartet hatte. Grinsend boxte ich ihm gegen seinen Oberarm.
Dann verzog ich jedoch meine Lippen zu einem Schmollmund und setzte den besten Hundeblick auf, den ich drauf hatte. "Beantworte meine Frage. Bitte, Miles."
Er fing an zu lachen, schüttelte aber seinen Kopf. "Sorry Kleine, aber ich werde nichts sagen. Auch, wenn du so echt süß aussiehst."
Eigentlich wollte ich zu einer Antwort ansetzen und trotzig die Arme verschränken, schließlich hatte mein Schmollmund sonst immer funktioniert, doch dann fielen mir Kats Worte wieder ein und ich weitete kaum merklich meine Augen. Er sieht dich manchmal so an, als würdest nur du in diesem Moment existieren. Du siehst ihn manchmal übrigens genauso an.
In den letzten Tagen hatte ich viel über Kats Worte nachgedacht und irgendwann war ich an dem Punkt angekommen, an dem ich ihr sogar zustimmen würde. Doch, anders als erwartet, machte sich keine Panik bei dem Gedanken, dass Miles vielleicht wirklich etwas für mich empfand, in mir breit, sondern ein anderes mir unbekanntes Gefühl. Und zugegeben, es fühlte sich gut an.
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ein Leben wie dieses
Teen Fictionalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...