"Wann seid ihr wieder da?", fragte ich meine Eltern und beobachtete, wie sie sich ihre Schuhe und Jacken anzogen. Sie hatten mir vor wenigen Minuten mitgeteilt, dass sie mich mal wieder alleine lassen würden, um etwas besorgen zu gehen. Natürlich hatte ich bereits eine gewisse Vorahnung, denn es musste einen Grund geben, wieso ich nicht mitkommen durfte.
Meine Mutter kam auf mich zu gelaufen, um mir einen Kuss auf den Scheitel zu drücken. "In ein paar Stunden. Wir wollen nur kurz in die Stadt", lächelte sie mich an.
Ich zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ihr wollt nicht zufällig nach einem Geschenk gucken?" Eine ehrliche Antwort würde ich zwar nicht bekommen, aber ein Versuch war es trotzdem wert.
"Wofür sollten wir denn ein Geschenk kaufen?" Irritiert sah mein Vater auf, doch mir war natürlich bewusst, dass er nur so verwirrt tat. Auch, wenn er seine Rolle mit den Jahren immer besser herüberbrachte.
Ergeben seufzte ich. Eigentlich war mir sowieso schon klar, dass sie nach einem Geschenk für meinen 18. Geburtstag schauen wollten. "Vergiss es", gab ich mich lächelnd geschlagen, um eine Diskussion zu vermeiden, die mir eh nichts gebracht hätte.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass meine Mutter mich einige Sekunden lang von der Seite musterte. "Und was machst du jetzt schönes?"
Ahnungslos zuckte ich mit meinen Schultern, ehe ich mich zu ihr drehte. "Wahrscheinlich gucke ich eine Serie oder lese ein Buch."
Ein ehrliches Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Okay, mein Schatz. Hab' viel Spaß", verabschiedete sie sich von mir und gab mir erneut einen Kuss auf den Scheitel. Das hatte sie früher schon immer gemacht.
Als mein Vater ebenfalls fertig war, drückte er mich kurz an sich und ich atmete seinen bekannten Duft ein. Er roch immer noch genauso, wie er schon früher gerochen hatte. Nach Liebe und Geborgenheit. "Bis später und pass auf dich auf."
Nicht einmal zehn Minuten nachdem sie weggefahren waren und ich es mir mit einem Buch auf meinem Bett bequem gemacht hatte, klingelte mein Handy. Ich überlegte kurz, ob ich überhaupt nachschauen sollte, wer mir geschrieben hatte, entschied mich dann aber doch dafür und warf einen Blick auf das Display.
Miles: Überraschung, ich stehe vor deiner Tür
Von ganz alleine machte sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen breit. Und dieses wurde sogar noch größer, als ich die zweite Nachricht las. Wenn jemand mich kannte, dann Miles.
Miles: mit Pizza
Seit zwischen uns beiden wieder alles gut war, vergaß ich so langsam auch die ganzen Geschehnisse. Beziehungsweise ich lernte mit ihnen umzugehen. Doch, wie das mit schlechten Zeiten eben so war, hatten sie auch ihre Folgen, denn ich wusste, dass Miles und ich nie wieder genauso miteinander umgehen könnten, wie davor. Das hieß jedoch nicht, dass wir uns nicht sogar besser verstehen könnten.
Außerdem, wie konnte ich schon Nein zu Pizza und einem schönen Tag mit meinem besten Freund sagen? Richtig. Ich konnte es nicht.
Grinsend öffnete ich die Haustür und Miles stand wirklich mit zwei Pizzakartons in der Hand davor. Nicht, dass ich jemals daran gezweifelt hätte. "Hey", murmelte ich und bat ihn herein.
Er trat neben mich in den Flur, ehe er sich seine Schuhe von den Füßen streifte und mich in eine kurze Umarmung zog. "Kat hat mir gesagt, dass du dich schon wieder wegen der Prüfungen stresst", begann er, "und das, obwohl die Prüfungen schon vorbei sind." Er warf mir einen belustigten Blick zu, weshalb ich ihm gegen seinen Unterarm boxte. "Ich hab' gedacht, ich komme vorbei und wir machen uns einen schönen Tag."
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ein Leben wie dieses
Fiksi Remajaalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...