ein Leben wie dieses

- 34 - für immer verschollen

"Und ihr seid euch sicher, dass wir uns nicht verlaufen haben?", rief Cara zweifelnd.

Will drehte sich zu ihr um, ein aufmunterndes Lächeln im Gesicht, "wir haben uns ganz sicher nicht verlaufen, mach dir keine Sorgen."

Wir hatten beschlossen, einen Ausflug in die Stadt zu machen und da Miles davon überzeugt war, dass man durch den Wald schneller dort ankam und wir dadurch sogar etwas durch die Natur laufen konnten, haben wir, wenn auch nicht ganz überzeugt, zugestimmt.

Und um ehrlich zu sein, tat es wirklich gut frische Luft zu schnappen, sich mehr als 5 Schritte zu bewegen und sich die Umgebung mal genauer anzuschauen.

Als wir jedoch nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch im Wald herumliefen und keine Straßen oder Häuser weit und breit zu sehen waren, machte sich auch in mir der Gedanke breit, dass wir uns verirrt hatten.

"Okay, wir haben uns verlaufen", seufzte Miles, wodurch er meine Vermutung bestätigte, und fuhr sich gestresst durch seine blonden Haare.

Widerwillig musste ich grinsen. Wer hätte das erwartet, wenn Miles uns eine Abkürzung zeigen wollte.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich erschöpft und ließ mich auf einen alten, umgefallenen Baum nieder.

Mia setzte sich neben mich, "am besten finden wir den Weg aus diesem blöden Wald heraus", seufzte sie ebenfalls.

Miles' Kopf schellte in unsere Richtung und er grinste uns fröhlich an, "ich kenne einen Weg-"

"Nein!", schrieen Mia, Will und ich gleichzeitig, was uns einen Lachanfall bescherte. Nur Miles schaute wieder genervt und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Will drehte sich einmal um sich selbst, bevor er plötzlich stehen blieb und in eine bestimmte Richtung zeigte, "wir gehen jetzt einfach da lang", beschloss er und sah uns mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Und du glaubst, das ist der richtige Weg zurück?", fragte Kat skeptisch.

Ich wandte meinen Blick an Will, der mit seinen Schultern zuckte. "Wir werden es herausfinden."

Langsam erhob ich mich von dem Baumstück und klopfte mir den Dreck von meiner Jeans. "Auf geht's", rief ich aus und marschierte los in die Richtung, in die Will vor weniger als einer Minute gezeigt hatte.

Das würde ein Abenteuer werden.

Zwar wusste ich nicht, wie lange wir bereits unterwegs waren, es fühlte sich an, wie eine Ewigkeit, aber an der Sonne, die schon hoch am Himmel stand, konnte ich erkennen, dass es sich um einige Stunden handeln musste.

"Schon wieder verlaufen?", stöhnte Kat und strich sich ein paar Strähnen, die sich aus ihrem Dutt gelöst hatten, aus dem Gesicht.

Ein Seufzen verließ meine Lippen, während ich den Kopf in den Nacken legte und in den klaren Himmel schaute, der von den hohen Baumkronen umrandet wurde.

"Wir kommen hier nie wieder raus", entgegnete Cara, die Verzweiflung stand ihr praktisch ins Gesicht geschrieben. Sie setzte sich auf den erdigen, von Steinen übersäten Boden und ließ den Kopf in ihre abgestützten Hände fallen.

Will lief zu ihr hin und tippte ihr vorsichtig auf den Kopf. "Hey", seine Stimme war viel weicher, als sonst, "wir kommen hier schon irgendwie wieder raus."