- 27 - küss ihn

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"Ist euch eigentlich nicht kalt?", fragte Miles und sah Mia, Cara, Kat und mich besorgt an. Er hatte vor einiger Zeit aufgehört zu spielen und die Gitarre neben sich gestellt, stattdessen hatte er mich zu sich gezogen, damit ich meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegen konnte.

Ich blickte zu ihm hoch und zuckte mit meinen Schultern. "Um ehrlich zu sein, friere ich schon ein wenig", meinte Cara und grinste.

"Dann sollten wir euch wohl mal ein paar Decken holen", Will schenkte Cara ein kleines Lächeln, ehe er von seinem Stuhl aufsprang.

"Stellt keine Dummheiten an", warnte uns Miles und zog seine Augenbrauen hoch, bevor er und Adam zusammen mit Will ins Haus gingen.

Sobald die Drei außer Hörweite waren, drehte ich meinen Kopf ruckartig in Caras Richtung und sah sie abwartend an, Mia und Kat taten es mir gleich. "Möchtest du uns erklären, was da zwischen dir und Will ist?"

Sie weitete überrascht ihre Augen, "keine Ahnung, wovon du redest."

"Ach komm schon", Kat musterte sie eindringlich, "als würden wir nicht bemerken, wie ihr euch gewisse Blicke zu werft."

"Und wie er dich immer anschaut!", schwärmte Mia und grinste Cara an, "du kannst nicht leugnen, dass da etwas zwischen euch ist."

Cara seufzte tief und ich bemerkte, wie ihre Wangen eine rosa Farbe annahmen. "Ja, okay. Vielleicht ist da wirklich etwas zwischen uns."

Ich konnte mir noch rechtzeitig meine Ohren zu halten, ehe Mia und Kat zu kreischen begannen. Cara verdrehte grinsend ihre Augen und ich konnte nicht anders, als loszulachen.

"Pscht Leute, oder wollt ihr, dass die Jungs das mitbekommen?", flüsterte Cara. "Außerdem kann ich nicht genau sagen, was das zwischen Will und mir ist. Ich verbringe gerne Zeit mit ihm und wir verstehen uns echt gut, aber ich weiß nicht, ob wirklich etwas aus uns werden könnte.."

"Hey, Kopf hoch, das wird schon", murmelte Mia aufmunternd und setzte sich auf Adams Stuhl, um ihren Arm um Caras Schultern legen zu können.

Cara hob ihren Kopf und sah sie unsicher an, "glaubst du wirklich?"

"Ja klar!", mischte ich mich nun auch ein, "wenn du sehen könntest, wie er dich immer ansieht und anlächelt. Vor allem, wenn du abgelenkt bist und es nicht bemerkst."

Mia warf Kat einen wissenden Blick zu, weshalb Kat sofort anfing zu grinsen.

"Ach Grace", Mia lächelte mich an, "wenn du nur wüsstest."

Ich sah sie irritiert an und runzelte meine Stirn, "wenn ich was wüsste?"

Kat schüttelte ihren Kopf, " das ist erstmal egal, wir müssen uns zuerst um Cara kümmern."

"Was ist euer Plan?", fragte Cara neugierig.

"Wie wäre es, wenn du mal mit ihm redest?", schlug ich vor, jedoch schüttelte Mia augenblicklich ihren Kopf.

"Ich glaube nicht, dass Cara sich das trauen würde", sie warf Cara einen fragenden Blick zu und diese nickte zustimmend.

Auf einmal breitete sich ein riesiges Grinsen in Kats Gesicht aus, weshalb wir sie verwirrt ansahen. "Oder Cara setzt einfach Mias Rat in die Tat um und küsst ihn."

Wir begannen gemeinsam zu lachen. "Weil das auch so viel einfacher, als reden ist", stellte ich grinsend fest.

Unser Gespräch wurde unterbrochen, als die Jungs, die jetzt einen Hoodie oder eine Jacke trugen, mit ein paar Decken zurück kamen und unser Lachen verstummte augenblicklich. Jedoch konnten wir ein kleines Grinsen nicht unterdrücken.

"Was ist so lustig?", fragte Miles, seine Augen strahlten vor Neugier, während er sich erneut zu mir setzte und mir eine Deckte reichte.

"Nichts besonderes", wank ich ab und lächelte.

Ich kuschelte mich in die Decke, da es wirklich frisch geworden war und hielt diese dann an der Seite ein Stück hoch, damit Miles sich ebenfalls etwas zudecken konnte.

"Sehr freundlich von dir", grinste er und zog mich näher zu sich, um seinen Arm um meine Schultern zu legen.

Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich zu ihm hoch und direkt in seine klaren, blauen Augen sah. Dann wendete ich aber meinen Blick ab und bemerkte, wie Will und Cara mit ihren Stühlen näher gerückt waren, damit Will auch etwas von der Decke abbekam.

Als Kat meinen Blick bemerkte und sich unsere Blicke trafen, fing sie an mit ihren Augenbrauen zu wackeln, was mir ein leises Kichern entlockte.

Miles sah mich daraufhin fragend an, weshalb mein Lächeln noch größer wurde, doch ich kuschelte mich einfach nur an ihn und beobachtete die Flammen des kleinen Lagerfeuers.

"Wie geht es eigentlich Lou?", flüsterte ich nach einer Weile und sah hoch zu Miles.

"Ganz gut, denke ich", seine Augen begannen zu strahlen, "sie vermisst dich."

Automatisch machte sich ein Lächeln auf meinen Lippen breit, "ich vermisse sie auch."

"Wer ist Lou?", fragte Adam plötzlich und sah zwischen Miles und mir hin und her.

"Louisa. Sie ist meine kleine Schwester." Miles lächelte fast schon schüchtern, was mein Herz augenblicklich höher schlagen ließ.

Adam nickte interessiert, "wie alt ist sie?"

"Sie ist 11, aber wird Ende Oktober 12", Miles lächelte Adam freundlich an, was dieser ohne zu zögern erwiderte.

Ich seufzte, was Miles dazu brachte, seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu richten. "Sie ist so schnell groß geworden", murmelte ich nachdenklich und spürte, wie mein Herz sich zusammen zog.

"Hey", hauchte Miles, legte zwei Finger unter mein Kinn und drehte mein Gesicht zu ihm, damit ich ihn ansehen musste, "du bist immer noch ihr Vorbild und ihr werdet noch genug Zeit haben, um irgendeinen Mädchenkram zu machen."

Meine Mundwinkel hoben sich automatisch und er entlockte mir sogar ein leises Lachen. "Du bist immer herzlich eingeladen bei unseren Filmabenden mitzumachen."

Er schüttelte lachend seinen Kopf, "nein danke."

Ich versuchte einen Schmollmund zu ziehen, um meine Enttäuschung zu verdeutlichen, jedoch ließ das Grinsen auf meinen Lippen es nicht zu.

"Vielleicht sollten wir mal schlafen gehen", schlug Kat vor und unterbrach somit das Gespräch zwischen Mia und Adam, "wir haben einen langen Tag hinter uns und es ist schon kurz nach 2 Uhr nachts."

Alle nickten zustimmend, weshalb Kat zufrieden aufstand und nach der Decke griff, die sie und Mia sich vor ein paar Sekunden noch geteilt hatten. Will stand ebenfalls auf, half Cara hoch und legte ihr die Decke um die Schultern, damit sie nicht fror.

Bevor ich mich erhob, was schwieriger war, als gedacht, da Miles seinen Griff um meine Hüfte verstärkt hatte, bemerkte ich, wie Adam mich ansah und als ich seinen Blick erwiderte, lächelten wir uns fast schon gleichzeitig an.

"Wir haben noch gar nicht das Lagerfeuerlied gesungen!", rief Miles erschrocken.

"Das was?", fragte Adam verwirrt, doch Kat schüttelte einfach ihren Kopf, weshalb er sofort verstand und nicht weiter nach fragte.

"Nächstes Mal", murmelte ich und drückte Miles einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe ich aufstand und mit der Decke auf meinem Arm ins Haus lief.

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