Grinsend öffnete ich die Beifahrertür von Miles' Auto. "Hello", begrüßte ich ihn und ließ mich auf dem Sitz nieder.
"Hey Kleine", lächelte er und fuhr augenblicklich aus meiner Einfahrt.
Miles hatte mir geschrieben, er wolle mit mir einen Ausflug zu McDonalds machen und dazu hatte ich natürlich nicht Nein sagen können.
Mir war bewusst, dass ich wahrscheinlich nicht das Richtige tat. Miles hatte mich verletzt und das war nicht mit einem Gespräch in meinem Garten und einem Essen bei McDonalds wieder gut gemacht, doch ich wollte es genießen, solange alles wieder einigermaßen in Ordnung war.
Irgendwann würde ich ihm komplett verzeihen können, das wusste ich ganz sicher.
Er sah kurz zu mir herüber. "Wie geht es dir?", fragte er. Die Besorgnis war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören.
"Ganz okay", antwortete ich wahrheitsgemäß, "und dir?"
Einige Sekunden zögerte er. "Es wird schon."
Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, was er dankend erwiderte. "Wir schaffen das", erwiderte ich und legte meine Hand kurz auf seine, die den Schaltknopf umklammerte.
"Ich weiß." Er blickte mir in meine Augen. "Wir schaffen das", wiederholte er und lächelte.
Die restliche Fahrt verlief so gut wie schweigend. Miles hatte sein Handy an das AUX Kabel angeschlossen und ließ die Playlist laufen, die wir immer hörten, wenn wir unsere Mini Roadtrips machten.
Bei McDonalds angekommen, parkte er sein Auto auf dem dazugehörigen Parkplatz und drehte sich dann zu mir um. "Willst du drinnen oder hier essen?"
Gespielt überlegend legte ich mir meinen Zeigefinger gegen das Kinn. "Hier", entgegnete ich und grinste.
"Sehr gut", ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, "das war die richtige Antwort."
Ich schüttelte immer noch grinsend meinen Kopf. "Na los, ich hab' Hunger", forderte ich ihn auf.
Abwehrend hob er seine Hände. "Ganz ruhig, Brauner. Ich bin schon auf dem Weg." Er öffnete die Fahrertür und stieg aus, bevor er die Tür jedoch wieder schloss, sah er noch einmal zu mir. "Dasselbe wie immer?"
"Ja", ich nickte. "Danke, Miles."
Er lächelte mich an, was ich augenblicklich erwiderte. "Das ist selbstverständlich, gorgeous."
Ich hatte weder Kat, noch Adam oder sonst wem davon erzählt, dass Miles gestern bei mir gewesen war, geschweige denn, dass ich jetzt mit ihm unterwegs war.
Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, aber ich wollte nicht, dass sie mich an all das erinnerten, was passiert war, nur damit ich Miles nicht zu schnell verzieh. Das würden sie natürlich nicht tun, um sich an Miles zu rächen oder ähnliches, sondern einfach nur um mich zu beschützten. Ich war ihnen für ihre fürsorgliche Art wirklich dankbar, aber trotzdem wusste ich immer noch am besten, was gut für mich war.
Und das war in diesem Moment eben mit Miles durch die halbe Stadt zu fahren, nur um bei McDonalds etwas essen zu können.
Nach ungefähr zehn Minuten kam Miles mit zwei Tüten, zwei Getränken und einem ansteckenden Lächeln auf den Lippen zurück. "Ihr Essen, Madam." Er hielt mir meine Tüte hin, ehe er sich wieder zu mir ins Auto setzte und unsere Becher in den Getränkehalter stellte.
"Vielen Dank", grinste ich und stopfte mir sofort ein paar Pommes in den Mund, weshalb Miles anfing zu lachen. Wie ich sein Lachen vermisst hatte.
Ich tunkte gerade einen Chicken Nugget in die süß-sauer Soße, als er sich zu mir drehte und die Musik leiser machte. "Ich glaube, ich muss dir noch ein paar Sachen erklären", begann er.
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ein Leben wie dieses
Teen Fictionalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...