Ich tat das Einzige, das mir in diesem Moment einfiel und als richtig vorkam. Ich rief Adam an.
Er ging nach dem zweiten Tuten ran. "Hey Miss dramatic, was gibt's?"
"Hast du gerade Zeit?" Ich kam direkt auf den Punkt, ich hatte keine Lust und Zeit für Spielchen.
Anscheinend überraschte ihn diese Frage, denn es wurde still auf der anderen Leitung. "Ähm-", setzte er an, "ist alles okay?"
Wie von selbst verdrehte ich meine Augen, "ja oder nein?"
"Ja", sagte er mit fester Stimme.
Auch wenn mir bewusst war, dass er mich nicht sehen konnte, nickte ich. "In einer halben Stunde am Wald?"
"Geht klar. Bis gleich." Ohne noch etwas zu erwidern, legte ich auf und atmete einmal tief durch.
Ich zögerte nicht lange, sondern schnappte mir sofort meine Jeansjacke und lief die Treppen nach unten, um meine Schuhe anzuziehen.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was ich zurzeit wirklich brauchte. Aber ich musste mit jemandem darüber reden und die einzige Person, die dafür infrage kam, war Adam.
In diesem Moment wurde mir das erste Mal so richtig bewusst, dass ich meine besten Freunde verloren hatte.
Klar, ich konnte auch mit Cara oder Mia darüber reden, aber ich wollte beide nicht damit belasten oder gar mit hineinziehen.
Ich mochte Adam und ich war gerne mit ihm befreundet, aber zu wissen, dass er die einzige Person war, mit der ich jetzt noch richtig reden konnte und wollte, machte mich traurig und verpasste mir einen ordentlichen Stich mitten ins Herz.
Meine Mutter fing mich unten an der Treppe ab. "Hallo Schatz", lächelte sie, doch, als sie die Jacke in meiner Hand bemerkte, verschwand ihr Lächeln ein wenig und sie legte sie ihren Kopf leicht schief. "Wo willst du hin? Du warst doch gerade erst weg."
"Ich treffe mich mit Adam", murmelte ich und holte nebenbei meine schwarzen Converse aus dem Schuhschrank.
"Okay", sie nickte, "was ist eigentlich mit Miles? Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen." Sie verschränkte ihre Arme der Brust.
Die Frage traf mich unvorbereitet und riss mich somit schmerzvoll aus der Bahn. Ich starrte stumm auf meine Schuhe, ehe ich mich einige Sekunden später wieder zusammengerissen hatte.
Jedoch hatte ich auf die Schnelle keine Antwort parat. "Er hat im Moment viel zu tun", log ich und hoffte, meine Mutter würde diese sehr unwahrscheinliche Antwort akzeptieren.
Doch wie zu erwarten, tat sie es nicht. "Sonst habt ihr es doch auch geschafft etwas zu machen", entgegnete sie skeptisch und musterte mich.
Als ich ihr erneut in die brauen Augen sah, wusste ich sofort, dass ihr Mutterinstinkt aktiviert war und sie sich bereits Sorgen machte. Sie merkte innerhalb weniger Sekunden, wenn etwas falsch war. Ein Segen und ein Fluch.
"Es ist kompliziert", gab ich schließlich zu und seufzte, "ich erkläre es dir später."
Auch, wenn ich es gewollt hätte, ich konnte ihr diese Sache einfach nicht verheimlichen. Sie war meine Mutter, sie liebte mich über alles und machte sich einfach nur Sorgen um mich.
DU LIEST GERADE
ein Leben wie dieses
Teen Fictionalter titel - my simple life Ein Leben, in dem man nur existiert, anstatt zu leben, kann man nicht Leben nennen. Grace hat sich in den Kopf gesetzt, aus ihrem Leben ein erzählenswertes Abenteuer zu machen und genau das versucht sie mit ihren besten...