Kapitel 60

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Castiel Pov.

Nennt mich naiv, aber ich glaube ihm. Ich glaube ich habe ihn wirklich verändert.
Nur ich Frage, wie viele Seiten er noch zum vorscheinen bringt...

Im Moment lag ich mit geschlossenen Augen in seinen armen und genoss stumpf die sanften Berührungen, die auf meinem Rücken entstanden, als Brian mir mit seiner Hand darüber strich.
Intuition oder Hellseherei würden es einige nennen, ich jedoch hatte eine logische Erklärung. Ich hörte das leise quietschen der Tür, die man sonst kaum hörte, spürte den Luftzug der daraufhin durchs Zimmer strich und hatte auch zuvor die leisen Schritte vernommen, die durch den Flur gewandert waren. Immer und immer wieder sind sie an unserer Tür vorbeigehuscht, manchmal blieben sie auch stehen und durch die Art der Schrittgeräusche, konnte man schließen, dass es sich um einen nicht allzu starken Jungen oder Mann handelte. Die leisen unterdrückten atemzüge, waren kaum wahrnehmbar, jedoch bei meiner Konzentration um die Dinge die um mich herum geschahen, bemerkte ich es genauso, wie die anderen Merkmale. Ein kurzer tapp und ein kratzen waren zu hören, was meine Annahme noch bestärkte. Meine Augen immer noch geschlossen, wusste ich nun wer da an der Tür stand und uns zu beobachten schien. Wusste wer eben die ganze Zeit vor unserer Tür gelaufen war und wusste auch, dass wenn ich nicht aufsehen, sondern die Augen weiter geschlossen halten würde, er wieder gehen und so schnell nicht wieder kommen würde. So war es schon damals gewesen. Jetzt war nur noch die Frage was ich wollte und wofür ich mich dann entscheiden würde. Es gab verschiedene Möglichkeiten wie die Sache ausgehen konnte: ich öffne die Augen und höre zu was er zu sagen hat/ belasse es dabei und tu so als würde ich schlafen, so, dass er geht/ hole ihn her und lasse zu, dass die zweisamkeit mit Brian ein Ende findet. Was ist mir also wichtiger? Schwere Entscheidung, aber wenn ich jetzt nichts tue, ihn gehen lassen, kann ich auch nicht herausfinden ob Brian sich wirklich geändert hatte. Ob er Verständnis zeigen würde, oder ob er eifersüchtig wurde und mich als seins bezeichnen würde. So viele Möglichkeiten und nur eine Entscheidungsmöglichkeit ist zu wählen.
Ist mir Freundschaft denn wichtiger als jetzt, hier so mit Brian zu liegen? Es könnte immerhin die letzte Möglichkeit sein. Aber auch die letze um mit meinem besten Freund zu reden. Die Entscheidung war gefallen.

Dies alles durchdachte ich in weniger Sekunden; 10 wenn es hoch kommt.
Meine Augen öffneten sich und ich erblickte wen ich erwartet hatte. Wie geplant fuhr ich fort.

Ich setzte mich auf, darauf bedacht, auf Brians Reaktion zu achten. Er öffnete die Augen und blickte mich zunächst leicht verwirrt an, bis er bemerkte wer im Raum stand. Ihm war es wohl vorher nicht aufgefallen, dabei waren die Anzeichen doch eigentlich ziemlich deutlich.

Die Person an der Tür wirkte erschrocken, wahrscheinlich sah es so aus als ob wir schliefen was eigentlich wegen den Bewegungen, die Brian auf meinem Rücken machte, nicht ginge.

Brian wollte gerade ansetzten zu sprechen was ich unterband. Er hatte früher immer die Kontrolle gehabt, das wird sich jetzt etwas ändern.
,,Brian, jetzt nicht. Ethan warte kurz"
Ich drehte mich zu Brian und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, danach stand ich auf und nahm Mik am arm, um ihn aus dem Zimmer, in ein anderes zu ziehen.

,,Mik was war das im Badezimmer? Ich meine wie hast du das geschafft und was war da..."

Doch weiter reden konnte ich nicht, da er flüchtig seine Lippen auf meine gelegt hatte.

Beschämt sah er nach unten und schien zu bereuen, was er getan hatte. Ich stand einfach wie angewurzelt da, bewegte mich nicht und versuchte zu verarbeiten was gerade geschehen war. 

,,Wie lange fühlst du schon so?" 

Traurig sah ich ihn an und fasste mir an die Lippen. Er wollte einfach abhauen, doch ich hielt ihn fest.

,,Mik sag schon..." 

,,Ist nicht wichtig... Ich bin verwirrt ok? Ich will zum Teil, dass du glücklich wirst, aber zum Anderen weiß ich nicht was ich fühle... Ist es nur Freundschaft oder mehr? Ich bin einfach verwirrt und wusste nicht wie ich feststellen konnte, ob ich mehr fühle oder nicht..."

Er blickte noch immer zu Boden  und schien zu analysieren was für Schmutz sich dort angesammelt hatte.

,,Und? Weißt du jetzt was du fühlst?"

,,Nein..."

,,Wie nein? Wie kannst du das nicht wissen? Ich wusste es bei Brian auch."

,,Ich weiß es einfach nicht ok?! vielleicht ist es nur das Wunschdenken wenn ich euch sehe, oder nur das was in meiner letzten Beziehung schief gegangen ist... Und ich habe versucht auf normale Anzeichen zu schauen, sowas wie zum Lachen bringen oder Herzklopfen... Ich weiß es einfach nicht!"

Ich konnte ihn nicht verstehen. Man weiß doch ob man jemanden liebt oder nicht... Spätestens nach dem Kuss hätte das klar sein sollen. 

Er riss sich aus meinem Griff und ging flüchtig aus dem Zimmer. Ich sollte besser nichts davon zu Brian sagen, er wäre nur eifersüchtig und würde ihm sonst was antun. 

Aber war ich mir überhaupt noch sicher, dass  ich was für Brian fühle? Ich denke ich liebe ihn, aber bin ich mir sicher? Ich denke mal... Es fühlt sich noch genauso an wie früher, nur mit dem Unterschied, dass ich mehr angst habe, er hätte sich nicht verändert, dass er seine Fehler wiederholt, oder mir fremd geht... 

Ich nahm das Ticken der Uhr war, welche im Zimmer hang und anzeigte, wie viel Zeit schon vergangen war, seitdem Mik gegangen war. 5 Minuten war ich schon am Überlegen...

Ich machte mich also auf dem Weg zurück zu Brian und musste feststellen, dass er nicht mehr im Bett lag und auch sonst nicht im Zimmer war. Ich hoffe er hatte sich nicht wieder etwas zusammen gereimt... Langsam ging ich die knarzende Treppe runter und hörte einen Schuss...

Geschrieben von Jade8472
Wörter 974

Help me my Love... (Boy×Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt