Kapitel 66

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Ich stehe mit zittrigen Händen und Beinen vor dem Spiegel. Ich würde mich am liebsten in die Ecke verkriechen aber es hilft alles nichts. Heute ist der Tag der Hochzeit, an dem ich David zu meinen Mann nehme obwohl ich ihn nichtmehr liebe...sogar das gegenteil ich verachte ihn beinahe schon. Was man nicht alles für seine Familie tut. Ich atme tief durch und sehe wie mechanisch in den Spiegel. Mein Make up sitzt perfekt, meine Hochsteckfrisur ist wunderschön und das Kleid ist ein Traum. Ich sehe einfach grossartig aus,ohne angeben zu wollen. Aber in einem Prinzessinenkleid sieht jeder wunderschön aus. Es wäre alles so perfekt, würde Marco statt David am Ende des Gangs beim Altar stehen. Würde Marcos Baby in mir heranwachsen und nicht das von David. Dennoch kann ich nicht leugnen das ich das Baby liebe-über alles. Es ist dennoch mein fleisch und blut und ich fühle mich so hingezogen....es ist das einzige was mich in den letzten Tagen noch zum lächeln gebracht hat. Marco ist weg, David hat mich noch mehr eingesperrt wie jemals zuvor. Das Baby hat sofort bemerkt wenn mir langweilig war und hat an meinen Bauch getreten, ich kann stundenlang mit dem Baby sprechen und auch wenn ich keine Antwort bekomme ist es dermassen beruhigend. Auch jetzt streiche ich über meinen Babybauch um mich zu beruhigen. Um runter zu kommen. Meine Eltern warten bereits vor der Kirche, die ich 15 Minuten später auch erreiche. Mein Vater hackt sich bei mir unter, währrend wir warten bis Mama und die anderen Gäste in der Kirche sind. Ich umklammere fest den Blumenstrauss, atme tief durch um meine Tränen zurück zu halten. Mein Papa seuftzt."Du musst das nicht tun Liebes, wir finden eine andere Lösung für Niklas."flüstert er."Alles ok Papa. Ich komme klar, das passt schon." Er sieht mich besorgt an."Du bist ein Sturkopf. Das warst du schon immer. Und ich kann mit stolz sagen das du das von mir hast, aber das ist eine Grenze. Ich sags nochmal. Du musst das nicht machen." Die Musik ertönt und die Gäste erheben sich von den Bänken."Bring mich einfach nach vorne ,ich weiss was ich tuhe." Langsam beginnen wir den roten Läufer inmitten des Gangs der Kirche entlang zu schreiten. Ich sehe in die Gesichter der Gäste ehe ich David sehe. Er sieht heiss aus-keine Frage. Aber ich freue mich trotzdem nicht. Er ist ein  Arschloch. Ich könnte kotzen. Ich zwinge mir ein lächeln auf  um die Gäste zu täuschen und stelle mich gegenüber von David, der meine Hände nimmt. Papa küsst meine Wange und geht auf seinen Platz. Die Musik verstummt und der Pfarrer beginnt zu reden. Ich will nicht. Ich will nicht. Ich will nicht. Scheisse. Scheisse. Scheisse. Bitte lass das nur ein Traum sein. Die Rede des Pfarrers geht mir bei dem einen Ohr rein und beim anderen wieder raus. Das Baby tritt mich beruhigend und ich muss grinsen. Kleiner Rabauke. Ich erschrecke als die Kirchentüren laut aufgerissen werden.

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