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• J A M I E •

Er lächelt mich total süß an. Zufrieden beißt er in einen weiteren Pfannkuchen. Zucker rieselt auf seine Brust. Ich betrachte es genauer, bevor ich mich über ihn beuge und mit der Zunge die kleinen Zuckerkristalle ablecke.
„Du stehst wohl auf Spielchen mit Essen." kichert er.
„Das sieht einfach so verführerisch aus." wispere ich und lasse die Zunge weiter bis über seinen Nippel wandern. Er verspannt sich etwas und hält fast die Luft an. Doch ich kreise nur einmal drum herum und lasse anschließend davon ab.
„Soll ich noch etwas mehr krümeln?" lacht er auf und beißt ein weiteres Mal in den Pfannkuchen.
„Wenn du auf Spielchen mit Essen stehst." schmunzle ich nur und lecke wieder den Zucker ab. Es schmeckt süßlich und etwas nach seinem Schweiß. Ein lieblicher und doch männlicher, erregender Geschmack. Diesmal scheint er jedoch kitzlig zu sein. Laut lacht er los.
„Nein. Nein. Nein. Hör auf." bringt er dabei hervor, als ich meine Finger über seine empfindlichen Seiten gleiten lasse. Er zappelt wie ein kleiner Junge.

„Sam!" hämmert es plötzlich von außen gegen die Tür. Felicity. Und sie klingt nicht begeistert. Sofort halte ich die Finger still. Sam lässt kurz die Augen genervt rollen, bevor er antwortet.
„Was?!" ruft er ihr zu.
„Mach die Tür auf." kommt es nur von draußen. Er verzieht das Gesicht und schaut mich an.
„Zieh dir was an, sonst ist sie wieder so abgelenkt." meint er nur leise zu mir und zieht sich selbst das Oberteil über. Danach hält er mir meins hin.

„Was willst du?" fragt er nur, als er die Tür geöffnet hat. Felicity schaut kurz an ihm vorbei. Direkt zu mir. Was auch immer sie will, verstehe ich nicht. Es kümmert mich aber auch nicht viel. Ich setze nur ein dümmliches Grinsen auf und spiele den Unschuldigen.
„Die Lautstärke." sagt sie lediglich und sieht sehr alt dabei aus. Fast wie eine genervte Mutter, die gerade ihr aufmüpfiges Kind tadelt.
„Echt jetzt? Wegen zwei Minuten?" Sam klingt fast etwas ungläubig.
„Wegen zwei Minuten und der halben Stunde davor." erweitert sie. Es fällt mir schwer das Kichern zu verkneifen, was man mir auch ansehen muss. Felicity's genervter Blick lässt jedenfalls darauf schließen. Leider kann ich Sam's Ausdruck nicht sehen, doch ich würde behaupten, er schaut sie nur unschuldig an. Als wüsste er von nichts.
„Dein Bett quietscht. Sehr." gibt sie nur von sich. Prompt kichert Sam.
„Ach das. Ja, habe ich gehört." Und er soll der Erwachsenere von uns sein. Genau. Der freche Ton ist doch deutlich zu hören.
„Das ist schön. Kleiner Rat. Beweg dich weniger, dann quietscht es nicht." brummt seine Mitbewohnerin vollkommen genervt und verschwindet in ihrem Zimmer neben an. Das Quietschen hatte ich zwar gehört, aber nach den ersten zwei Minuten vollkommen ignoriert. Sowas hält mich nicht ab.

Sam dreht sich nur lachend um und schließt wieder die Tür.
„Hast du gehört. Du sollst dich weniger bewegen." gluckst er auf.
„Soll ich es so machen wie du? Einfach liegen bleiben und nichts machen?" stänkere ich zurück. Er setzt einen entsetzten Ausdruck auf und lässt sich auf meinem Schoß nieder.
„Na fein. Wie du möchtest." entgegnet er nur gespielt schnippisch und drückt mich rückwärts in die Kissen.
„Aber denk dran. Weniger Bewegen." lache ich nur auf. Passend dazu muss das Bettgestell quietschen, was auch Sam lachen lässt.

Nur wenige Küsse später dreht sich Sam seufzend auf den Rücken und schaut an die Decke. Er streicht sich mit den Händen über den Bauch und schaut mich an.
„Hunger?" fragt er. Eifrig nicke ich nur. Ich könnte eh den ganzen Tag essen. Genau wie meine Freunde. Durch das Schwimmtraining haben wir eh einen enormen Kalorienumsatz.
„Na dann komm. Mein Hunger danach meldet sich." Grinst er und greift nach meiner Hand. Etwas seltsam schaue ich ihn nur an. Hunger danach? Wovon redet er?
„Was denn? Nach Sex habe ich immer Hunger." lacht er auf und zieht sich eine Jogginghose über. Ich blinzle nur kurz und ziehe mir ebenfalls meine Hose an.
„Also muss ich dich erst flachlegen, wenn wir essen gehen wollen, damit du auch genügend Hunger hast?" stichle ich. Das ist wirklich eine geniale Macke. Die gefällt mir auf ihre persönliche, schräge Art.
„Ich bitte doch drum. Aber du darfst dich auch flachlegen lassen. Hat den selben Effekt." schmunzelt er nur.
„Aber ich werde dann zu Gourmet." berichtet er weiter und schleift mich mit in die Küche.

Laut seinen Erzählungen habe ich schon mitbekommen, dass seine Kochkünste etwas beschränkt sind und er wohl auch das Talent hat, Wasser anbrennen zu lassen. Aber gerade staune ich nicht wenig. Er wird ja wirklich zum Gourmet. Akkurat wird jede einzelne Zutat geschnitten. Mit Bedacht landet das Gemüse in der Pfanne, während der Reis bereits vor sich hin köchelt.
„Das sieht aus, als würde noch eine ganze Horde kommen." meint Sam, als er mit den Kochlöffel durch das Gemüse rührt.
„'tschuldiung. Ich weiß ich bin gefräßig." nuschle ich, während ich mich hinter ihn stelle, die Arme um ihn lege und meinen Kopf an seinen Rücken lehne. Er kichert nur kurz.
„Nach dem Wettkampf gestern darfst du das." meint er nur.

„Uhm. Das riecht gut. Bekomme ich was ab?" Wie ein Trüffelschwein taucht David auf. Das macht er wohl öfter und Nein sagen kann Sam da scheinbar nicht.
„Du sollst ja nicht verhungern." meine er nur. Während David und ich den Tisch decken, geht Sam zu Felicity. Laurel braucht er wohl nicht fragen, die wäre eh nicht da. Sam will sich wohl nicht vorhalten lassen, dass er sie nicht gefragt hätte.
„Willst du Gemüse mit Reis?" kann man ihn fragen hören. Ich glaube er hat sich nicht getraut, ihre Zimmertür zu öffnen.
„Vegan?" fragt sie nur zurück.
„Wenn ein bisschen Sahne und Speckwürfel dazu zählen, dann schon?" Er hat sich also nicht gemerkt nach was für Regel sie sich ernährt. Doch David schaut auch etwas seltsam als er die Teller auf den Tisch stellt. Das ändert sich wohl fast täglich.
„Ist das ein Witz? Was fragst du dann?" faucht Felicity zurück.
„Okay." antwortet er nur leise und kommt wieder zu uns in die Küche.

Sam amüsiert sich herrlich. Ich will doch nur nicht so verfressen aussehen. Ich versuche meine Portion an David's Größe zu messen. Allerdings reicht mir das nicht. Außerdem ist David nach einer Portion schon satt.
„Na iss schon auf." grinst Sam mich nur an und schiebt den Topf in meine Richtung. Ich muss wohl etwas zu sehnsüchtig auf die Reste geschielt haben.
„Wo frisst du das alles hin?" David schaut mich total verwundert an. Wenn ich ihn unauffällig betrachte, dann kann man schon etwas den kleinen Bauchansatz sehen. Und Sam meinte auch mal, er ist wohl nicht so motiviert wenn es um Sport geht.
„Im Gegensatz zu dir macht er mehr als einmal die Woche Sport." frech grinst Sam zu seinem Mitbewohner rüber.
„Das heißt jetzt genau?" fragt David weiter.
„Montags Krafttraining. Dienstags und mittwochs Schwimmen. Donnerstags ist frei. Und freitags dann Ausdauertraining. Und wenn ich Langeweile habe, finde ich auch noch etwas." berichte ich ihm. Er blinzelt ein paar Mal zu viel, damit ihm nicht die Augen aus dem Kopf fallen.
„Das würde ich ja nie durchhalten. Aber wieso siehst du dann nicht aus wie... was weiß ich." David versteht die Welt wohl wirklich nicht mehr. Und Sam freut sich einfach nur.
„Esse halt nicht so viel." erkläre ich ihm, muss mir aber das Schmunzeln verkneifen, weil er mich anguckt wie ein Auto.
„Das ist jetzt der Ausgleich für den Wettkampf gestern." meint Sam. Etwas stimmt das schon, aber etwas Blödsinn ist es auch. Ich habe heute einfach Hunger. Außerdem schmeckt es lecker.

Sam und ich machen den Abwasch, während David mich weiter ausquetscht. Jedenfalls kommt mir das so vor.
„David?!" kann man plötzlich Felicity rufen hören. Er schnaubt leise und ruft zurück, was sie will.
„Komm mal her." kommt es zurück. Aus dem Augenwinkel ist deutlich zu sehen, wie Sam die Augen verdreht. Er ist heute wohl nicht sonderlich gut auf die zu sprechen.
„Und wie bist du beim Schwimmen gelandet?" fragt mich David weiter.
„Mama hat mich ins Wasser geschmissen und gesagt: Schwimm!" erkläre ich ihm. Dabei kommt Felicity in die Küche und bedenkt mich mit einem komischen Blick. Und wieder schaut David komisch.
„Das glaubst du jetzt nicht wirklich, oder? Das war ein Spaß." lache ich nur und auch Sam gluckst immer wieder auf. Er weiß halt, dass es total erfunden war. David schüttelt nur den Kopf, sieht aber amüsiert aus.
„Was willst du?" brummt David nur zu Felicity. Ich höre jedoch nicht weiter zu, da mein Handy klingelt.

„Ich muss nach Hause." erkläre ich Sam. Das leise, etwas hämische Lachen von Felicity kann ich jedoch deutlich hören.
„Schade." seufzt Sam leise. Das finde ich auch. Ich hätte gern noch mehr Zeit mit ihm verbracht. Die vergeht immer so schnell wenn ich bei ihm bin. Mit einem wunderbar leidenschaftlichen Kuss werde ich an der Tür verabschiedet. Das was ich für ihn empfinde, verstärkt sich noch mehr.

SeelenverwandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt