36

573 28 1
                                    


• J A M I E •

Breit grinsend kommt Colton auf uns zu. Mit Brandon und Rory warte ich auf die anderen vor der Schule.
„Schaut euch den an." kommentiert Rory lachend, während er Colton den Arm um die Schultern legt.
„Dieses unverkennbare, zufriedene Grinsen eines Kerls, der jemanden flachgelegt hat." lacht Rory auf und schaut unseren Kumpel provokant an. Er will wissen, wen Colton gevögelt hat.
„Ich tippe auf eine sehr hübsche Brünette, die etwas älter ist als wir." rate ich munter und frech grinsend los.

Eigentlich rate ich nicht. Das weiß ich sicher, da Laurel mich ja noch nach seiner Nummer gefragt hat. Dass sie allerdings so schnell ist, hätte ich nicht gedacht. Aber das lag wohl an ihrer tollen Laune, die sie gehabt haben muss, als sie Felicity endlich mal Einhalt gebieten konnte. Das habe ich ja auch bei Sam gemerkt. Als er wieder kam, hatte er ein Strahlen im Gesicht, das beinahe ungesund aussah.

„Einfach meine Handynummer weitergeben, du Schlingel." grinst Colton, wobei er mir den Arm um die Schulter legt.
„Also ob es dir geschadet hätte." lache ich lediglich zur Verteidigung. Das wird durch die anderen auch sehr unterstützt.
„Ganz im Gegenteil."
„Wirst du sie wiedersehen?" fragt Brandon nach. Abwägend legt Colton den Kopf hin und her.
„Ich denke eher nicht." antwortet er schließlich, bevor er sich wieder mit einem dicken Grinsen an mich wendet.
„Ich glaube, du hast was gut bei mir." meint er etwas ernster, sodass ich vermute, dass er nicht mehr von seiner Nacht mit Laurel redet.
„Auf jeden Fall." kommt es von Eric, sodass wir uns umdrehe. Händchen haltend mit Hannah schlendert er auf uns zu. Mein Grinsen wird breiter als das von Colton. Na geht doch. Endlich funktioniert das.

„Wochenendplanung schon vorhanden?" fragt Brandon neugierig beim Mittag, wobei er uns alle genauer anzieht.
„Gott, wir haben Montag. Ich weiß noch nicht einmal was ich heute mache." murmelt Rory müde, während er gelangweilt sein Essen auf dem Teller hin und her schiebt.
„Hab am Wochenende keine Zeit." werfe ich beiläufig ein. Neugierig werde ich darauf angeschaut.
„Fahre mit Sam zu seinen Eltern." erkläre ich knapp und so als wäre nichts dabei. Schließlich ist für mich ja auch nichts dabei. So wild wird es nicht werden. Ich mache mir da wenig Gedanken.
„Trennungsgrund." flüstert Rory auf einmal hellwach und mit einem frechen Grinsen.
„Ach. Wird schon nicht so schlimm." meine ich lediglich.
„Nicht jeder ist so wie Helen. Deine Mom ist die Ausnahme. Es kann auch ganz grausam werden." erklärt mir Eric frech grinsend. Ich rolle allerdings mit den Augen. Er soll mal nicht so tun.
„Hey. Ich werde dich dran erinnern." murrt Hannah zu ihm und er versucht sich gleich wieder ein zu schleimen, indem er sie lieb anschaut. Und es klappt wirklich. Sie lächelt ihn an und vergisst einfach was er gesagt hat.

Die Woche ist viel zu schnell vergangen und je näher es dem Wochenende ging, desto wahnsinnig wurde ich gemacht. Ich sollte wohl wirklich Angst haben. Aber Sam ist auch noch tiefenentspannt, also habe ich keinen Grund zum beunruhigt sein.

Nach der letzten Stunde wartet Sam auf mich.
"Wehe er kommt geschädigt wieder." warnt Eric ihn mit einem ernsten Blick, bekommt jedoch schnell ein breites Grinsen.
"Was habt ihr nur?" fragt Sam skeptisch. Er hat das diese Woche über öfter zuhören kommen.
"Wie passen nur auf unseren Kleinen auf." meint Rory. Schön, dass gerade er das sagt. Er ist ein paar Zentimeter kleiner als ich. Der Kleine.

Kurz verabschiede ich mich von dem Haufen, den ich Freunde nenne, und mache mich dann mit Sam auf den Weg zum Bahnhof. Wir müssen mit dem Zug fahren. Das ist bis jetzt der größte Punkt, der mich nervt. Stundenlang durch die Republik. Im Zug. Darauf könnte ich verzichten. Was ich nicht alles für ihn mache. Nur weil ich ihn liebe. Unglaublich.

Kaum ist der Zug angefahren, packt Sam seinen iPad aus seinem Rucksack aus. Er öffnet Netflix, schließt Kopfhörer an und hält mir einen hin.
"Nicht, dass du dich langweilst." lacht er mich frech von der Seite an. So lässt sich die Fahrt überleben. Als Antwort hauche ich ihm einen Kuss auf die Wange. Er rutscht etwas näher an mich und macht es sich bequem. Ihn interessiert dabei überhaupt nicht, dass die Oma, die auf der anderen Seite des Zugs sitzt, uns pikiert anschaut.

SeelenverwandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt