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• J A M I E •

Mich erfühlen so viele, tolle Gefühle. Mit Sam sitze ich gemeinsam im Bus. Er schläft noch fast, aber er wollte mal in der Vorlesung vorbei schauen. Nur weil ich ihn aus dem Bett geschmissen habe.
„Schule könnte ruhig später anfangen." murrt er müde, während er den Kopf für einen kurzen Augenblick an meine Schulter lehnt. Könnte sie wirklich. Dann hätte ich mehr Zeit für Sport. Vor der Schule.

Manche Tage ist das wirklich schlimm. Da stehe ich total energiegeladen auf und muss dann in der Schule still sitzen. Das macht sich nicht gut, das ist echt anstrengend. Weswegen ich mich auch nicht beklage, dass unser Coach das Schwimmtraining manche Tage vor dem Unterricht macht. Manche beschweren sich ganz schön darüber, für mich kommt das gelegen.

„Du könntest auch früher schlafen gehen." ärgere ich Sam etwas. Böse funkelnd schaut er mich an.
„Gestern sind wir früh eingeschlafen. Und siehst du. Hat nichts gebracht." beschwert er sich, dabei fährt er sich mit der Hand durch die dunkelbraunen Haare.
„Das ist Gewöhnungssache. Das klappt mit einem Mal nicht." erkläre ich ihm mit einem breiten Lächeln.

Die ganze Zeit spielen wir unauffällig mit unsere Hände zwischen uns. Ich möchte dadurch gar nicht aussteigen. Schon gar nicht weil ich keinen Abschiedskuss bekomme. Nur ein kurzes Lächeln. Verfluchte Öffentlichkeit. Warum müssen auch so viele Mitschüler mit dem Bus fahren? Das nervt. Das fehlt mir.

Du hast was vergessen.

Ich bin noch nicht wirklich aus dem Bus gestiegen, da habe ich eine Nachricht von Sam. Schnell schaue ich von dem Handy auf und versuche ihm noch einen Blick zu zuwerfen, aber der Bus fährt bereits an.

Ja, ich weiß. Ich habe dich vergessen.

Schnell antworte ich ihm. Dabei schleicht sich ein breites Grinsen in mein Gesicht.
„Wen hast du vergessen?" Mit einem Mal legt Eric den Arm um meine Schultern und schielt auf mein Handy.
„Kennst du nicht." entgegne ich knapp. Egal was ich gesagt hätte, er wird einen Spruch bringen. Besonders jetzt, wo sie ja eh so mies drauf sind. Mal schauen, ob meine Freunde da weiter machen, wo sie letztens bei McDonald's aufgehört haben.
„Achso. Na wenn du es nicht sagen willst." brummt er nur. Jetzt ist er angepisst. Sein Ernst?

Ich schüttle seinen Arm ab und laufe etwas schneller. Ich möchte in Ruhe Sam's Antwort lesen. Sonst kommen ja wieder blöde Sachen.

Du bist süß. Treffen wir uns nachher? Ich vermisse dich jetzt schon.

Wieder schmunzle ich. Er ist wenigstens genauso süß. Trotzdem muss ich ihn etwas ärgern. Das muss sein. Sonst wird es langweilig.

Nää. Das waren jetzt ein paar Tage. Brauche mal wieder Pause von dir. Und vergiss nicht nächste Woche willst du mir auch noch jeden Tag auf die Nerven gehen.

Leise kichere ich vor mich hin, was die Aufmerksamkeit von Rory erweckt und nun er den Arm um mich legt. Neugierig schielt auch er auf mein Handy. Allerdings habe ich den Bildschirm schnell gesperrt.
„Na, Gina doch nicht abgeschossen?" kichert er. Sofort bekommt er einen bösen Blick zu geworfen.
„Jetzt lass ihn doch mal." kommt es plötzlich von Hannah. Verwirrt lässt er mich los und schaut sie an, aber ich auch. Mehr als einen netten Plausch habe ich mit Hannah meistens nicht. Daher weiß ich jetzt nicht, woher das kommt. Sie greift nach meinem Handgelenk und zieht mich mit.

In einer ruhigeren Ecke lässt sie mich los. Ich schaue sie jedoch etwas verdutzt an. Ich frage mich wirklich was das gerade sollte.
„Guck doch nicht so. War doch gerade deine Rettung." lacht sie auf. Ihre blonden Haare wirft sie dabei über die Schulter. Trotzdem erklärt es nichts. Sie lacht weiter.
„Du bist einer. Weißt du wer meine Schwester ist?" fragt sie mich. Himmel. Woher soll ich das wissen? Wir haben doch kaum was miteinander zu tun. Mittlerweile ertönt bereits das Klingeln zur ersten Stunde und der Flur leert sich recht zügig.
„Sieht man nicht, dass Felicity meine Schwester ist?" grinst sie. Prompt entgleisen mir alle Gesichtszüge.

SeelenverwandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt