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• J A M I E •

Wieder habe ich schlecht geschlafen. Ich habe mir einfach nur Sorgen um Sam gemacht. Das nimmt mich richtig mit.

Müde sitze ich in der Küche und versuche mir mit Kaffee Leben einzuflößen. So munter wie Colton, bin ich nicht einmal ansatzweise. Und er ist eine Nachteule. Er ist morgens nie munter. Außer wenn er bei Laurel geschlafen hat. Wieder geistert mir der Gedanke durch den Kopf, dass er meinte es war eine einmalige Sache. Genau.

„Was ist mit dir los? Du siehst schon wieder so müde aus." Colton lehnt sich gegen die Küchenzeile, hält seinen Kaffee locker in einer Hand und mustert mich.
„Weil ich müde bin." kommentiere ich das kurz, während ich lustlos das Müsli esse.
„Und schlecht drauf bist du auch noch." ergänzt er noch. Grimmig schaue ich zu ihm rüber.
„Bin ich nicht." presse ich dabei hervor.
„Oh doch. Ich kann die Laus sehen, die dir gerade über die Leber läuft." stänkert er weiter. Wieder fliegt der selbe Blick in seine Richtung. Kann er nicht einfach die Klappe halten? Ich will nicht reden. Das ist mir gerade etwas zu blöd.

"Erzähl's mir doch einfach, dann halte ich auch die Schnauze." Er provoziert mich doch. Das sehe ich dem Blödmann doch an.

Ich ignoriere ihn einfach und esse schweigend das pappige Müsli. Danach trotte ich zurück ins Sam's Zimmer. Viel bewegt hat er sich noch nicht. Er liegt immer noch in die Decke eingekuschelt da und lächelt mich schwach an. Um mich anzuziehen, setze ich mich einfach auf den Boden, damit ich Sam im Auge behalten kann.

"Was machst du da?" fragt er leise, schmunzelt jedoch über ich.
"Ich ziehe mich an." erkläre ich ruhig und suche meine Socken. Danach hangle ich mich zum Stuhl rüber und ziehe meinen Pulli über den Kopf.

Während ich irgendwie ungelenk die Hose anziehe, legt Sam die Arme um meinen Hals und zieht mich zu sich, sodass ich mit dem Rücken gegen das Bett sitze. Ich lege den Kopf in den Nacken, um ihn ansehen zu können und lächle prompt. Er sieht einfach süß aus. Deutlich besser als die letzen Tage. Das freut mich extrem. Es erleichtert mich. Das überträgt sich auf mich. Wie in den letzten Tage seufze ich wieder einmal. Doch diesmal bin ich zufrieden. Die Last fällt etwas von mir ab.

"Willst du nicht hier bleiben?" fragt er leise und beginnt meinen Hals zu küssen. Genüsslich lasse ich den Kopf zur Seite fallen und genieße das prompt.
"Gib mir einen passenden Grund." murmle ich leise, während ich sogar die Augen schließe. Darauf bekomme ich keine Antwort. Sanft gleiten seine Hände bloß meinen Oberkörper entlang. Ganz leicht. Das ist wirklich ein gutes Argument. Besonders, als er mit den Händen meinen Pulli leicht hochschiebt und seine Fingerspitzen hauchzart über meine Haut fahren.
"Überzeugt." hauche ich fast tonlos, da meine Stimme versagt.

Colton platzt zur Tür rein und kümmert sich nicht, dass er gerade stört.
"Jamie, wir müssen." ungeduldig steht er da. Es fehlt nur noch, dass er ungeduldig mit den Fuß tippt.
"Verschwinde." brumme ich nur, während ich ihn mit der Hand wegscheue.
"Wir kommen zu spät." mahnt er strenger, doch das bringt nichts. Ich will heute einfach nicht. Daher stehe ich auf und schubse ihn zurück in den Flur, um ihm die Tür vor der Nase zu zuschlagen. Danach krauche ich zurück ins Bett.
"Jamie!" höre ich Colton von draußen.
"Verpiss dich." rufe ich zurück. Ich bleibe heute hier. Sam schmunzelt amüsiert, doch ein anderer Ausdruck dominiert leicht. Begehren.

Mein Arm gibt nach, wodurch das Bett quietscht, als ich lachend neben Sam zusammensacke. Amüsiert grinst er mich an und stützt sich über mir ab.
„Wieso hast du dich angezogen? Jetzt muss ich dich wieder ausziehen." grinst er verschmitzt und lässt die Finger über meinen Bauch gleiten.
„Du hättest es vorher sagen können." raune ich zurück. Um mir zu verstehen zu geben, dass es ein Punkt für mich ist, legt er den Kopf zur Seite.

SeelenverwandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt