• J A M I E •Ich habe so unbeschreiblich schlecht geschlafen. Eigentlich habe ich mich nur hin und her gedreht und gar nicht geschlafen. Der Streit war in meinen Augen so sinnlos und hat auch überhaupt nichts gebracht. Es hat uns doch nur beide verletzt.
Selbst in meinen Frühstück stochere ich nur rum. Die Cornflakes schmecken einfach nur nach Pappe.
"Schatz, was ist los?" fragt Mom ruhig und setzt sich mit ihrem Kaffee mir gegenüber.
„Hatte Streit mit Sam." murmle ich, während ich die durchgeweichten Cornflakes von mir schiebe. Leise seufzt sie und legt sanft die Hand auf meinen Arm.
„Das wird schon wieder." sie lächelt mich aufmunternd an. Das hoffe ich auch.Den Tag über versuche ich, mir nicht anmerken zu lassen, dass es mir nicht gut geht. Ich will einfach nicht bemitleidet werden. Deswegen versuche ich immer von mir abzulenken. Eric's Laune von gestern herrscht heute weiter und das nutze ich aus. Ich versuche ihm zu helfen. Doch wie gestern gelingt es mir nicht. Ich bin zu sehr abgelenkt und mit den Gedanken ganz wo anders. Selbst Laurel kann mir nicht helfen. Sie hat mir geschrieben und wollte wissen was bei uns los sei. Sie hätte aus Sam nichts raus bekommen. Er hätte komplett dicht gemacht. Das zieht mich noch mehr runter. Jetzt kommt sie auch nicht mehr an ihn ran und sie kann das eigentlich immer. Das macht mich echt fertig. Sie kann mir nicht einmal sagen, ob es besser wäre ihn in Ruhe zu lassen oder auf ihn zu zu gehen. Woher soll ich das dann wissen? Ich bin wirklich verzweifelt.
Zu Hause schmeiße ich mich auf die Couch und möchte irgendwie in Selbstmitleid baden. Nur solange bis ich weiß, was ich tun kann.
Doch ich habe die Verabredung mit Kayden vergessen. Als ich zur Tür gehe, nachdem es geklingelt hat, schaue ich ihn etwas irritiert an.
„Du hast mich ernsthaft vergessen?" lacht er mich zur Begrüßung an. Langsam fällt es mir wieder ein. Auch, dass Sam wegen ihm so am Rad dreht. Ich trete einfach nur zur Seite und lasse ihn rein.
„Lass uns doch essen gehen. Ich habe Hunger." grinst er, doch ich bin bereits auf das Sofa gefallen. Ich will das Haus nicht verlassen.
„Da stehen Nudeln im Kühlschrank. Kannst du haben."
„Komm schon, Jay. Du lässt dir doch sonst kein Essen entgehen." amüsiert strahlt er mich an und steht direkt vor mir. Müde schaue ich bloß zurück.
„Los jetzt." Kayden zieht mich am Arm hoch und schiebt mich dann in mein Zimmer, damit ich mir etwas anderes anziehen kann.
„Aufräumen lernst du nie, wa?" Das hat sich mit den Jahren wirklich nicht gebessert. Eher gegenteilig. Ich würde behaupten, dass es noch schlimmer geworden ist. Ich zucke nur die Schultern und tausche die Jogginghose gegen eine Jeans.Nur wenige Minuten später sitzen wir in einem kleinen Restaurant. Mit Mama bin ich manchmal hier, wenn einer Geburtstag hat oder irgendetwas zu feiern ist oder keiner von uns kochen möchte.
„Jay, was ist los? Du bist heute irgendwie niedergeschlagen" fragt Kayden vorsichtig, nachdem die Getränke gebracht worden sind. Wie früher hat er mich sofort durchschaut. Er meinte immer, ich sei ein offenes Buch für ihn.
„Ich habe mich mit Sam gestritten." seufze ich kurz, da ich eigentlich nicht darüber reden will.
„Sam ist dein Freund?" fragt er weiter. Ich nicke leicht. Stimmt ja, das weiß er ja gar nicht.
„Aber ich will nicht darüber reden." Ich versuche ihm zu verdeutlichen, dass er es bitte belassen soll.
„Aber ich sehe wie es dich verletzt. Also rede mit mir." bittet er dennoch und bohrt direkt nach. Typisch Kayden.
„Ich weiß ja nicht einmal wieso. Ich verstehe es nicht." geknickt seufze ich und schaue in mein Glas. Sanft löst er meine linke Hand von dem Glas und streicht sacht mit dem Daumen über die Handfläche.
„Der bekommt sich sicherlich wieder ein. Er wäre jedenfalls schön blöd, wenn er es nicht täte." Kayden schafft es doch wirklich mich etwas aufzumuntern. Ich hoffe jedoch noch viel mehr, dass Sam schnell wieder normal wird.„War irgendetwas?" hinterfragt Kayden neugierig und doch vorsichtig. Einfühlungsvermögen hätte er schon immer. Das ist auch etwas, dass ich sehr an ihm mochte.
„Er hatte einen schlechten Tag in der Uni wegen einer verhauen Klausur." erzähle ich leise, auch wenn ich es eigentlich nicht will. Ich will mich ja nicht bei ihm ausheulen. Deswegen ist er sicherlich nicht hier. Über meine Beziehung müssen wir nicht unbedingt analysieren. Doch Kayden fragt weiter.
„Wieso war die Klausur schlecht? Hat er nicht gelernt?"
„Doch, schon seit Wochen." erzähle ich kurz.
„Ist dann vielleicht irgendetwas passiert. In den Wochen?" Wieder seufze ich leise, bevor ich antworte. Warum stellt er nur immer die richtigen Fragen?
„Naja. Ich bin fast draufgegangen." erzähle ich ihm. Sofort wandert eine Augenbraue nach oben. Fast geschockt schaut er mich an. Das hat er wohl noch nicht gewusst. Doch er fängt sich schnell.
„Vielleicht hängt es damit zusammen. Also musst du mir doch erzählen, wie das passiert ist." Fast schon verschmitzt grinst er mich an, während er sich gemütlich in seinem Stuhl zurücklehnt. Jetzt bekommt er ja doch was er gestern schon wollte.
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Seelenverwandt
Teen Fiction***** IN BEARBEITUNG ***** - ( enthält Rechtschreib-/ Grammatikfehler)- Seelenverwandt (adj.) two people, or two souls, who might not be blood-related, but are two of a kind Von diesem Gefühl hat Jamie keine Ahnung. Er hat es noch nie erlebt. Er w...