Kapitel 6
Leider bekam ich Harrys Antwort nicht mit. Aber es wäre interessant gewesen seine Antwort zu hören. Ja was war das Styles, warum hast du mich länger festgehalten als du solltest? Warum hast du mich nicht direkt angewidert losgelassen? Warum hast du die Luft angehalten?
Ich würde es wahrscheinlich nie erfahren. Verwirrt machte ich mich auf den Weg nach Hause. Zu Hause waren alle gerade mit dem Mittagessen beschäftigt. Es gab heute Mamas selbstgemachte Pizza, für die jeder töten würde. Sie schaffte es aus den einfachsten Zutaten die leckerste Pizza zu zaubern die ich je gegessen hatte. Ich schnappte mir direkt ein Stück und hätte es am liebsten direkt im stehen gegessen, überlegte es mir jedoch anders als ich den warnenden Blick meiner Mutter bemerkte. Also setzte ich mich ordentlich hin und fing an meine Pizza zu essen. Meine Schwestern waren schon fertig und räumten ihr Geschirr weg.
"Wir gehen hoch, spielen", sagte Daisy und rannte ihrer Schwester hinterher. "Denkt an die Hausaufgaben", schrie unsere Mutter ihnen noch nach. Ob sie es überhaupt hörten oder hören wollten, werden wir wohl nie erfahren.
Meine Mutter schaute mir noch beim essen zu und wartete das ich endlich fertig wurde. "Mama was ist los? Frag doch einfach", sagte ich, denn ich merkte immer sofort, wenn etwas mit meiner Mutter nicht stimmte, sie konnte einfach nichts vor mir geheim halten.
"Nichts, nichts Boobear mach dir keine Sorgen", sagte sie und wuschelte mir im vorbeigehen durch die Haare. Irgendetwas stimmte hier nicht. Meine Mutter wirkte bedrückt und ausgelaugt. Hatte sie nicht heute ihren neuen Termin mit dem Steuerberater?
"Mama", schrie ich, als mir diese Erkenntnis kam. "Ja Boobear", sagte sie als sie wieder in die Küche kam. "Wie lief dein Termin heute Vormittag?", fragte ich sie sofort. Und ich hatte ins schwarze getroffen, sie erstarrte und knetete nervös ihre Finger.
"Es war sehr Informativ. Alles ist gut Boobear mach dir bitte nicht schon wieder unnötig Sorgen, wir bekommen das alles hin. Wir haben es doch immer geschafft", versuchte sie mich zu überzeugen, aber ich glaubte ihr nicht. Irgendetwas lief hier schief. Sie verheimlichte mir etwas.
"Wenn es am Geld liegt, ich kann noch mehr Nachhilfe geben", versuchte ich sie aufzumuntern. Bei uns fehlte immer an allen Enden Geld, aber so verzweifelt wie heute sah meine Mutter noch nie aus.
"Das ist wirklich süß von dir Boobear aber das kannst du nicht machen. Du brauchst auch noch ein Leben und Freizeit. Du arbeitest jetzt schon viel zu viel und hilfst im Haushalt, passt auf deine Schwestern auf und außerdem hast du schon einmal ein Schuljahr verpasst. Du kannst nicht schon wieder ein Jahr aussetzen nur um mir aus der Klemme zu helfen", versuchte meine Mutter mich zu überreden nicht wieder alles hinzuschmeißen.
Jap ich Louis Tomlinson der Nerd, Streber und so weiter, hat mit 16 für über ein Jahr die Schule abgebrochen und habe meiner Mutter geholfen beim Umzug in eine neue Stadt. Sowie beim Überleben in einer neuen Stadt.
Am Anfang hatte sie noch nicht ihre Arbeit im Krankenhaus und somit kaum Einkommen. Also hatte ich mich bereit erklärt ihr zu helfen. Erst war geplant, dass ich hier direkt in die Schule gehe und danach arbeite, aber dann bekam ich ein Angebot, was ich einfach nicht ausschlagen konnte. Ich sollte für ein ganzes Jahr bei einem Medienlabel unter Vertrag genommen werden. Ich war zwar nur eine Art kleiner Praktikant, jedoch bekam ich gutes Geld und mir machte die Arbeit in diesem Label viel Spaß.
Zusätzlich gab ich auch noch Nachhilfe und somit kamen wir gut über die Runden. Am liebsten wäre ich noch länger in dem Label geblieben aber mehr als ein halbes Jahr länger konnten sie nicht machen also lief nach anderthalb Jahren mein Vertrag aus und meine Mutter hatte ihren Job im Krankenhaus und somit waren wir nicht mehr auf mein Einkommen angewiesen. Die Nachhilfe behielt ich jedoch bei, weil es ja nie schaden konnte etwas mehr Geld zu haben. Vor allem in Momenten wie diesen, wo schwere Zeiten bevorstanden.
Das war auch der Grund warum ich fast zwei Jahre älter war als meine Mitschüler. Was aber kaum einer wusste, dafür interessierten sie sich einfach zu wenig für mich. Das wiederrum war manchmal ziemlich gut, so musste ich wenigstens keinem erklären, warum ich schon so alt bin. Ich meine wie peinlich wäre das denn bitte? Nachher denken die alle ich der Streber bin zweimal sitzengeblieben und deswegen so gut in der Schule. Aber die Wahrheit war leider auch keine Option. Auf meiner Schule kamen alle aus wohlhabenderen Familien, ich war quasi ein Einzelfall und hatte es nur wegen meiner guten Noten geschafft wieder Fuß in einer renommierten Schule zu finden. Aber jetzt genug davon.
"Mama, wenn es anders nicht geht, würde ich es sofort wieder tun. Familie geht immer vor und ich werde nicht einfach daneben stehen und zusehen wie wir alles verlieren. Ich muss ja nicht direkt wieder die Schule schmeißen, ich suche mir einfach mehr Nachhilfe und dann klappt das schon. Außerdem gehe ich jetzt schon dreimal die Woche zu Mr Whites Tochter und ab heute auch fürs erste jeden Tag zu den Styles", versuchte ich sie zu überzeugen, dass sie das ganze nicht alleine durchstehen musste.
"Styles?", fragte sie mich sofort. Ach ja stimmt ich hatte ihr noch nichts davon erzählt. Also verbrachte ich die nächsten Minuten damit meiner Mutter von meinem neuen Schüler zu erzählen und von dem Geld was wir dadurch pro Woche mehr hatten. Mit jedem Wort was ich sagte wurden ihre Augen wieder leuchtender und ein leichtes lächeln legte sich auf ihre Lippen.
Sie freute sich unbeschreiblich und war mehr als erleichtert. Zwar war uns beiden klar, dass ich Harry nur für begrenzte Zeit Nachhilfe geben würde können aber das reichte fürs erste um über die Runden zu kommen. So hatten wir noch etwas mehr Zeit uns alles weitere zu überlegen. Und vielleicht geschehen ja noch Wunder, man weiß ja nie.
"Boobear, wann musst du bei den Styles sein", fragte sie mich plötzlich. Ich zuckte sofort zusammen und sah auf die Küchenuhr. Wir hatten schon kurz nach fünf. Mist ich würde sowas von zu spät kommen. Ich packte meine Schultasche und meine Haustürschlüssel und schrie meiner Mutter ein bis später zu und dann war ich schon im Laufschritt auf dem Weg zu Harry.
Zu meiner eigenen Schande kam ich auch heute wieder etwas zu spät. Wenn das so weiter geht, feuern die mich noch bevor ich überhaupt mit dem Unterricht angefangen habe. Ich klingelte einmal kurz und die Tür wurde mir sofort aufgemacht. Was mich erstaunte war jedoch, dass mir diesmal nicht Mrs Styles die Tür öffnete.
Vor mir stand ein Mädchen ungefähr in meinem Alter. Sie sah wirklich gut aus, sehr gut sogar. Sie musste eine von Harrys Freundinnen sein, da war Barbie anscheinend aussortiert worden.
"Du musst Louis sein. Komm doch rein. Harry wartet oben auf dich" erklärte sie mir freundlich. Ich war irritiert, normalerweise waren Harrys Freundinnen nicht so nett und freundlich. Vor allem schien diese hier etwas im Kopf zu haben. Ich bedankte mich bei ihr und rannte die Treppe rauf.
Anstatt wieder an Harrys Tür zu klopfen ging ich direkt in die Bibliothek. Vor der Tür zupfte ich mir meine Kleidung zurecht und wischte mir mit meinem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Nachdem meine Brille auch wieder perfekt auf meiner Nase saß holte ich tief Luft und drückte langsam die Klinke runter. Mitten in der Bewegung wurde die Tür aufgerissen und ein wütender Harry stand vor mir. Erschrocken ging ich einen Schritt rückwärts.
Was hatte ich jetzt bloß schon wieder falsch gemacht?
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Halli Hallo :-)
Ich bin's wieder und passend zum Wochenende gibt es mal wieder einen neuen Teil von mir.
Danke für die Kommis und Votes, ich habe mich wie immer unbeschreiblich darüber gefreut.
Ich hoffe ihr könnt Louis jetzt etwas besser einordnen xD
Und was denkt ihr, was mit Harry los ist!?
Was hat Louis jetzt wohl wieder falsch gemacht?
Und wer war dieses Mädchen?
Naja genug Fragen für heute.
Würde mich wie immer über Votes, Kommentare oder beides freuen :-)
L.G. DyedMofo95
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I Wish (Larry / German / AU)
Fiksi PenggemarHarry Styles war der Traum jedes Mädchens. Er war gut aussehend, hochgewachsen, er hatte diese strahlenden Augen, diese unbeschreiblichen Grübchen und diese lockigen Haare um die ihn angeblich jeder beneidete. Und er war sich seiner Anziehungskraft...