Kapitel 21
Nach dem meine Mutter und ich wieder einigermaßen unsere Fassung zurück gewonnen hatten, beschlossen wir schlafen zu gehen. Wir waren einfach viel zu fertig um überhaupt noch was produktives zu machen. Als ich im meinem Bett lag und versuchte einzuschlafen konnte ich meine Mutter weinen hören.
Es zerriss mir das Herz.
Nach einer gefüllten Ewigkeit schlief ich irgendwann ein und hoffte das alles nur ein blöder Traum war. Aber leider war das ganze kein Traum. Als ich am nächsten Morgen aufwachte und runter in die Küche ging um mir ein Müsli zu machen, saß meine Mutter schon am Esstisch. Ihre Augen waren Blutunterlaufen und sie umkringelte fleißig Stellenanzeigen. Darin war sie sogar so vertieft das sie mich nicht zu bemerken schien.
Ich schmierte meiner Mutter ein Brot mit ihrer lieblings Marmelade und stellte es mit einem Tee vor ihr ab. Sie schreckte auf und lächelte mich dankend an. Schweigend aßen wir unser Frühstück. Als wir beide fertig waren räumte ich alles weg und beschloss mich noch schnell anzuziehen. Nicht das ich nachher noch mit Boxershorts und T-Shirt zu Gemma ins Café komme.
Nach dem ich mich umgezogen hatte ging ich wieder runter in die Küche. Meine Mutter telefonierte gerade mit jemanden, also beschloss ich mich erstmal ins Wohnzimmer zu setzen. Ich wollte sie schließlich nicht stören. Kurze Zeit später legte sie auf und kam zu mir ins Wohnzimmer. "Ich habe einen neuen Job", kreischte sie schon fast.
Wow. Das ging schnell. Ich sprang sofort vom Sofa auf und viel ihr in die Arme. Wir sahen bestimmt bekloppt aus, wie wir so im Wohnzimmer standen und uns umarmten und dabei leicht auf und ab hüpften.
"Das ist ja super", freute ich mich mit ihr. "Ja es ist zwar nur eine Putzstelle, aber ich kriege pro Stunde 10 Euro und soll drei mal die Woche für mindestens zwei Stunden kommen", erklärte sie mir und lächelte dabei schon fast wieder so, dass es ihre Augen erreichte.
Ich freute mich mit ihr und wir beide schienen nach dem gestrigen Abend wieder Hoffnung geschöpft zu haben. Vielleicht würde ja doch wieder alles gut werden. Vielleicht hatten wir gestern einfach nur etwas überreagiert. Meine Mutter und ich waren schließlich ein unschlagbares Team und so würde es auch immer bleiben.
Da meine Mutter heute quasi einmal Probearbeiten sollte, ließ ich das Mittagessen ausfallen und machte mich auf den Weg zu dem Café wo ich mit Gemma verabredet war. Meine Tasche für die Nachhilfe hatte ich auch schon dabei und diesmal war wirklich mal eine richtige Nachhilfestunde geplant. Ich sah das Café schon vom weiten und es sah echt ziemlich gemütlich aus.
Und Gemma war auch schon da und das obwohl ich gut eine halbe Stunde zu früh war.
Ích ging also zielstrebig auf das kleine Café zu und räusperte mich kurz als ich vor Gemma stand. Diese schreckte aus ihrer Lektüre hoch und hätte dabei fast ihren Kaffee verschüttet.
"Louis", rief sie erfreut. "Setz dich doch, es freut mich das du gekommen bist." Lächelnd kam ich ihrer Aufforderung nach und setzte mich ihr gegenüber hin. Gemma legte ihr Buch zur Seite und nippte kurz an ihrem Kaffee.
Auf dem Tisch stand noch ein Teller mit verschiedenen Muffins. "Ich wusste nicht was du magst, also habe ich verschiedene Muffins bestellt. Und bedien dich, in der Kanne ist noch genug Kaffee. Ich hoffe du magst Kaffee. Milch und Zucker habe ich auch hier und...", ratterte Gemma runter. Sie schien nervöser als ich zu sein. "Ist okay, Gemma. Alles ist perfekt. Mach dir keine Sorgen", antwortete ich ihr.
Warum waren wir überhaupt nervös?
Das war ja kein Date oder so was.
Ich schenkte mir etwas von dem Kaffee ein und schüttete noch ziemlich viel Milch und Zucker hinzu. Kaffee war einfach nicht so mein Ding. Meine Augen fixierten einen Muffin der einfach nur fluffig und schokoladig aussah. Einfach zum anbeißen. Nach kurzem zögern griff ich nach dem Muffin, zerflückte ihn etwas und schob mir ein Stückchen in den Mund. Und er schmeckte einfach fantastisch. Wie konnte ein Muffin nur so gut schmecken?
"Du fragst dich bestimmt warum ich dich hier her bestellt habe, aber ich musste einfach mit dir reden", fing Gemma an. Ich kaute weiter auf meinem Muffin rum und nippte an meinem Kaffee. Ein schöner Tee wäre mir tausendmal lieber gewesen, aber ich wollte nicht unhöflich erscheinen und mir einen Tee bestellen und das obwohl Gemma alles so schön vorbereitet hatte.
Und ja das fragte ich mich wirklich. Was wollte Gemma mit mir besprechen?
"Warum?", nuschelte ich mit vollem Mund. "Warum ich dich kennen lernen wollte?", fragte sie mich und ich nickte nur. "Weil du mir wie ein netter anständiger Junge vorkommst, der auch noch etwas im Kopf hat. Versteh mich nicht falsch, Harrys Freunde sind nicht dumm oder so, aber sie nehmen das Leben manchmal etwas zu leicht. Sie halten alles was sie haben für selbstverständlich, sie wissen nicht was es heißt für ihren Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Sie kennen das Leben nicht so, wie du es kennst."
Ich war erstaunt. Woher wusste Gemma, dass ich keine reiche Familie hatte. Das für mich und meine Familie nichts selbstverständlich war. Das wir uns manchmal nur mit Mühe und Not über Wasser halten konnten. Es war fast so, als könnte Gemma in mir lesen wie in einen offenen Buch und das war schon irgendwie unheimlich.
"Und ich sehe das dir Harry etwas bedeutet. Ich habe die Blicke gesehen, die du Harry zu geworfen hast. Ich weiß das du meinen Bruder mehr magst als nur auf eine Freundschaftliche Art und Weise. Und ich habe auch euren beinah Kuss mitbekommen. Und ich sehe auch jetzt wieder wie sich dein Blick in einen verträumten verändert während du an Harry denkst", fuhr Gemma fort.
Diese Frau war unglaublich. Sie kannte mich nicht, wusste aber so viel von mir. An ihrem Blick sah ich, dass sich ein verneinen meiner Gefühle für Harry nichts bringen würde. Sie würde mir sowieso nicht glauben.
"Woher weißt du das und warum hast du nichts gesagt wegen dem fast Kuss?", fragte ich nach. Ihre Antwort war so simpel. Weil es offensichtlich ist, Louis. Jeder der etwas im Kopf hat, erkennt wie du ihn ansiehst, wie du Harry anhimmelst. Und warum ich zu dem fast Kuss nichts gesagt habe, ist ganz einfach. Ich wusste nicht was ich dazu hätte sagen können", endete sie und wir beide fingen an wie kleine Mädchen zu kichern.
Gemma war eindeutig eine Person mit der ich mir vorstellen könnte öfters etwas zu machen. Nicht weil sie Harrys Schwester war, sondern weil sie mir sehr sympathisch war. Mit ihr war bestimmt gut, Kirschen essen.
Wir saßen fast drei Stunden in dem kleinen Café und redeten über Gott und die Welt. Am Ende zahlte Gemma alles, obwohl ich protestierte (schließlich war es unhöflich von mir nicht zu zahlen, jedoch sagte sie das sie im Gegensatz zu mir nicht auf ihr Geld achten musste, also gab ich mich geschlagen). Wir konnten sogar noch gemütlich zu den Styles nach Hause gehen, der Weg war viel kürzer als erwartet und mit Gemma verging die Zeit viel schneller als sonst.
Lachend kamen wir bei den Styles zu Hause an. Gemma schloss die Tür auf und rief nach Harry. "Ich bin in meinem Zimmer Gemma. Louis scheint schon wieder die Zeit vergessen zu haben. Ich frag mich wo er immer seinen Kopf hat", schrie er nach unten. Gemma fing an zu glucksen und deutete mir an nach oben zu gehen.
Ich machte mich also auf den Weg nach oben und blieb vor Harrys Zimmertür stehen. Vorsichtig klopfte ich an und wartete darauf das Harry mich in die Bibliothek schickte. Jedoch rief er nur "Komm doch rein." Zögernd griff ich nach der Türklinge, drückte diese runter und stieß die Tür auf und Harrys Zimmer offenbarte sich vor mir.
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Hallo :)
Nach dem ich die letzten zwei Tage nur Stress hatte, habe ich es jetzt endlich geschafft ein neues Kapitel zu schreiben.
Danke für das Kommi und die Votes <3
Wie wird Harry wohl reagieren, wenn Louis gleich in seinem Zimmer steht?
Würde mich wie immer über Kommis und / oder Votes freuen :)
L.G. DyedMofo95
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I Wish (Larry / German / AU)
Hayran KurguHarry Styles war der Traum jedes Mädchens. Er war gut aussehend, hochgewachsen, er hatte diese strahlenden Augen, diese unbeschreiblichen Grübchen und diese lockigen Haare um die ihn angeblich jeder beneidete. Und er war sich seiner Anziehungskraft...