"Und, in welches Haus möchtest du kommen, Sam?" Pansy Parkinson sah mich erwartungsvoll an.
Wir hatten uns vorhin kennenengelert, als ich nach einem freien Abteil gesucht hatte und die Schwarzhaarige hatte mir ihre beiden Freundinnen Daphne Greengrass und Millicent Bulstrode vorgestellt.
Dem, was sie vorhin erzählt hatte, hatte ich entnommen, dass sie eine Abneigung gegen Gryffindor zu pflegen schien, also zuckte ich mit den Schultern und erzählte, dass ich mir noch nicht sicher war, aber Slytherin auf jeden Fall toll finden würde.
Daphne fiel schnell auch die Kette mit der Schlange, die ich mir vorhin umgehangen hatte, auf. "Die ist ja schön! Haben dir das deine Eltern mitgegeben?", wollte sie interessiert wissen.
Ich rang mir ein Lächeln ab und ließ den Anhänger schnell unter meinem T-shirt verschwinden. "Äh ja, ja, das haben sie", erwiederte ich ausweichend und spielte nervös mit meinen Fingern.
"Meine Eltern haben mir auch viel mitgegeben. Schaut mal!", lenkte Pansy die Aufmerksamkeit wieder auf sich und hielt uns allen ein protziges, silberfarbenes Armband förmlich unter die Nase.
Ich beobachtete unschlüssig, wie die beiden anderen Mädchen das Schmuckstück der Schwarzhaarigen bestaunten.
Für diesen Moment war ich Pansy dankbar, dass sie das Thema auf sich gelenkt hatte, sodass ich nicht noch mehr Fragen über meine Eltern beantworten musste, von denen ich selbst ja nichts wusste. Trotzdem wusste ich nicht wirklich, was ich von jener halten sollte. Trotz der scheinbaren Loyalität gegenüber ihrer Freundinnen wirkte sie doch sehr eingebildet und wirklich wohl fühlte ich mich nicht in ihrer Gegenwart. Ich ertappte mich immer wieder dabei, auf die Abteiltür zu starren.
"Was meinst du, Sam?"
Ich schreckte auf und traf auf die braunen Augen Pansys. "Äh, was?"
"Was du davon hältst, dass Schlammblüter auf Hogwarts akzeptiert werden. Ich finde es ja unerhört, dass Dreck wie Muggel Hogwarts mit seiner Brut beschmutzt. Dumbledore sollte abgesetzt werden, dafür, dass er so etwas toleriert!", empörte sie sich.
Ich lächelte unsicher. Es wäre wahrscheinlich nicht schlau, jetzt zu erwähnen, dass ich in einem Waisenhaus für Muggelkinder aufgewachsen war. Dass sie so negativ auf nicht magische Menschen eingestellt war, wunderte mich, doch ich wollte mich nicht mit ihr darum streiten.
"Ja, da stimme ich dir zu. Schrecklich, diese...Schlammblüter." Pansy schien mit meiner Antwort zufrieden zu sein, denn sie nickte nur und wandte sich wieder ihren Freundinnen zu.
Erleichtert atmete ich aus. Diese Hexe wurde mir von Zeit zu Zeit unsympatscher.
Nach einiger Zeit wurde die Abteiltür aufgeschoben und ein brünettes Mädchen mit langen Vorderzähnen steckte seinen Kopf in unser Abteil. "Habt ihr hier irgendwo eine Kröte gesehen? Neville hat seine-"
"Nein, haben wir nicht. Lass uns in Ruhe, Schlammblut!", fuhr Pansy sie an und das Mädchen, das kurz zögerte, verschwand wieder aus dem Rahmen.
"Ich habe sie vorhin auf dem Bahnsteig schon gesehen. Granger, wenn ich mich nicht irre. Sie stand da mit zwei Muggeln", erklärte Pansy mit angewiedertem Unterton. Das Wort Muggel betonte sie dabei, als wäre es eine Seuche.
Wenn die nur wüsste, was Parkinson in der Muggelwelt war! Ich wollte ihr dies gerade um die Ohren hauen, als die Abteiltür erneut aufschwang.
Diesmal lugte ein sportlich aussehender Junge in die Kabine. "Hey, ist hier ne Kröte? Da ist so ein Kind, das-"
"Nein, haben wir nicht, wie oft noch? Sag deiner Schlammblutfreundin, dass keiner daran interessiert ist, bei euer dämlichen Suche zu helfen und verzieht euch endlich!", giftete Pansy, die ihre Füße auf der Bank abgelegt hatte.
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She Who Can Not Be Named
FanfictionAls die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu einer Frau führt, die ihr einen an sie adressierten Brief in die Hand drückt, stellt sich Sam's Leben komplett auf den Kopf. Wo sie eben noch d...