Kapitel 24: Tom Riddle

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"Töten ... zerreißen ... zerfetzen"

Wie erstarrt lauschte ich der unheimlichen Stimme. Meine Zimmergenossinen, die mir nun schon einige Meter voraus waren, blieben ebenfalls stehen und drehten sich zu mir um.

"Sam, kommst du?", fragte Lisa.

"Töten ... komm her ... komm"

"I-ich", stammelte ich, "Ich habe noch etwas vergessen. Geht schonmal vor."

Mandy musterte mich mit einem prüfenden Blick. "Okay. Wir sehen uns gleich."

Sie zog leicht an Sue Li's Arm, "kommt."

Sobald die Drei im nächsten Korridor verschwunden waren, lauschte ich wieder der Stimme.

"Komm her ... Hunger ... fressen"

Dieses Mal war die Stimme weiter von mir entfernt und ich realisierte, dass ihre Quelle sich von mir fortbewegte.

Ich sah mich kurz um, ob es irgendeinen Schüler gab, der mich beobachtete, doch die wenigen Hexen und Zauberer in diesem Gang strebten entweder zügig ihren Gemeinschaftsraum an und achteten gar nicht auf ihre Umgebung oder hatten sich in kleinen Grüppchen zusammengetan und tuschelten aufgeregt untereinander.

Also folgte ich der allmählich leiser werdenen Stimme.

Möglichst unauffällig wechselte ich meine Richtung wieder und blieb dicht an der Wand, sodass ich die Stimme besser nachverfolgen konnte.

Die Anzahl der Schüler sank, je weiter ich ging und sobald jemand doch zu mir sehen sollte, tat ich so, als hätte ich etwas sehr Wichtiges verloren, das ich unbedingt wiederfinden musste.

Die Stimme führte mich wieder in den zweiten Stock und sobald ich realisierte, dass sie die Stelle mit der Schrift an der Wand erreichte, versuchte ich mich in den Schatten zu halten, die die Fackelhalter an den Wänden warfen. Jetzt hier erwischt zu werden, wäre nicht für mich von Vorteil.

Inzwischen war ich alleine unterwegs, nur gelegentlich flogen ein Paar Geister an mir vorbei, die von dem Vorfall von vorhin jedoch nichts mitbekommen zu haben schienen.

"Töten ... so hungrig"

Die Stimme bewegte sich tatsächlich auf die Schrift zu.

Wieder leuchteten die blutroten Buchstaben mich an und zogen mich für einen winzigen Moment in ihren Bann.

DIE KAMMER DES SCHRECKENS WURDE GEÖFFNET.
FEINDE DES ERBEN, NEHMT EUCH IN ACHT

Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich daran vorbeiging und leicht den Fackelhalter streifte, an dem Mrs Norris gehangen hatte.

Erleichtert stellte ich fest, dass die Stimme sich weiter bewegte und nicht an diesem schrecklichen Ort verharren blieb.
Umso verwirrter war ich, als sie vor einem alten Mädchenklo verstummte. Über dem bronzenen Türknauf prangte ein großes "Defekt"-Schild.

Ich lauschte erneut nach dem unheimlichen Zischen, doch vergebens. Nichts. Als hätte es nie existiert. Aber es hatte genau hier aufgehört.

Unschlüssig blieb ich vor der Tür stehen, abwägend, ob ich hineingehen sollte oder schnell wieder umkehren, in der Hoffnung unbemerkt in die Schlafsäle zu gelangen.

Die Nachtruhe dürfte inzwischen begonnen haben und abhängig davon, wie lange die Besprechung zwischen den Lehrern und den drei Gryffindors dauerte, war es ziemlich riskant, sich gerade jetzt hier herumzutreiben.

Schließlich übermannte mich dann doch die Neugierde und trotz meiner Zweifel betrat ich das kaputte Mädchenklo.

Schnell schloss ich die Tür hinter mir und wurde sogleich von trostloser Dunkelheit empfangen. Meine Augen konnten nur die Umrisse des Innenraums erkennen und würden sich wahrscheinlich an die Dunkelheit gewöhnen, doch ich zog kurzerhand meinen Zauberstab und sprach: "Lumos"

She Who Can Not Be Named Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt