Kapitel 68: Fallen lassen

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Die Schwestern spielten gerade ein schnelleres Stück als vorhin, weshalb Zack beim Tanzen öfter in Stolpern kam. Er stellte sich tatsächlich noch ungeschickter als Duncan an, obwohl er eigentlich Talent zu haben schien.

"Mit etwas Übung wirst du locker ein guter Tänzer", ermunterte ich ihn, immer noch etwas verkrampft nach dem Streit zwischen den Daugherty-Geschwistern.

Zack zog eine Grimasse. "Mag sein, aber ich habe nicht vor, tanzen zu lernen", er wirbelte mich herum.
"Ich will lieber nach Gefühl tanzen als nach vorgegebenen Schritten."

Das entlockte mit ein Grinsen. "Du willst nach Gefühl tanzen? Gut, können wir machen."

Ich ließ ihn nun führen und fand mich in einer ziemlich merkwürdigen Schrittfolge wieder, bei der er mir andauernd auf die Füße trat. Während ich Duncans Schritten bei dem Einführungstanz immer wieder ausweichen konnte, waren Zacks Bewegungen zu schnell, um darauf zu reagieren.

Trotzdem machte es extrem Spaß, einfach wild herumzutanzen und so wirbelten wir lachend durch die Menge.

Als wir versehentlich in ein Pärchen neben uns hineinstolperten, brachte ich eine Mischung aus einer Entschuldigung und Kichern zustande- und stutzte.

Das Tanzpaar vor uns bestand aus zwei Mädchen, die deutlich kleiner waren als wir und nun mit großen Augen zu uns hochstarrten.

Ich hätte Philly's rote Mähne überall erkannt.

Zack kniff die Augen zusammen. "Was macht ihr hier?"

Die junge Slytherin verschränkte die Arme und hob herausfordernd das Kinn.
"Tanzen, wonach sieht es denn aus?"

"Phil, du darfst hier erst ab der vierten Klasse rein! Ihr seid viel zu jung!"

"Mit Begleitung darf man rein", hielt Phillipe dagegen.

Zack stöhnte genervt auf.
"Ja, mit Begleitung. Mit einer Begleitung, die zugelassen ist. Trotzdem müsstet ihr zumindest in der dritten Klasse sein."
Er warf Philly's Freundin einen vielsagenden Blick zu.

Doch das ließ die Rothaarige kalt.
"Tatsächlich haben wir beide zugelassene Tanzpartner, aber wir müssen denen ja nicht den ganzen Abend lang am Arm hängen."

Zack hob spöttelnd eine Augenbraue.
"Wer sollte denn bitte euch mit zum Ball nehmen?"

Philly erwiderte ungerührt seinen Blick.
"Zwei unserer Hausgenossen. Die sind sogar in eurem Jahrgang!"

Mein bester Freund beugte sich zu ihr herunter. "Ach ja? Und wer soll das sein?"

Nun schien Philly zum ersten Mal zu zögern und sah nervös über ihre Schulter.

Doch dann setzte sie wieder ihre trotzige Miene auf. "Crabbe und Goyle."

"Was!?", rief Zack entsetzt, "mit Crabbe und Goyle!?"

"Beruhig dich", sagte Philly beschwichtigend. "Die beiden waren nur unsere Eintrittskarte hier rein. Und sie haben nichts davon gesagt, dass wir nicht mitkönnen."

Mit finsterer Miene suchte Zack die Menge ab. "Die beiden sind ja auch dumm wie Stroh. Ihr beide bringt mich jetzt zu euren Tanzpartnern und dann geht ihr sofort in eure Schlafsäle!"
Er ließ demonstrativ die Knöchel knacken.

Ich schluckte. Ich konnte nur mühsam ein Lachen unterdrücken, doch Zack zuliebe blieb ich ernst. Und Crabbe und Goyle direkt zu konfrontieren, war keine gute Idee.

"Zack, lass diese Schwachköpfe Schwachköpfe sein. Denen fehlt es zwar an Gehirn, aber nicht an Brutalität.
Die sind doch eh zu blöd, um das ganze zu verstehen."

She Who Can Not Be Named Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt