Mit meinem neuen Discman hörte ich eine der CD's an, die Lea und Tris mir zusammengestellt hatten.
Ich saß in einem Abteil des Hogwartsexpresses und starrte aus dem Fenster, in meine Gedanken versunken.
In der Gepäckablage über mir schlief Eris, der mich zwar tatsächlich auf Schritt und Tritt begleitete, mich jedoch nicht näher als einen Meter an sich heranließ.
Meinen Freunden, mit denen ich mir ein Abteil teilte, ging es nicht anders. Bei jedem Blick, den sie ihm zuwarfen, wurden sie schon von seinem Todesblick durchbohrt.
Ansonsten verhielt er sich allerdings friedlich.Er schien nur nicht allzu sehr mit der Situation zufrieden zu sein, einfach weggegeben zu werden. Ich fragte mich, ob Hestias andere Kinder noch anstrengender gewesen wären, schließlich hatte sie das ausgewählt, welches am besten zu mir passte.
Aber Jenny hatte mir ja schon gesagt, dass es Zeit brauchte, bis Kniesel sich an Menschen gewöhnten.
Immerhin schien Eris sich mit Eden zu verstehen, die in einem Käfig neben ihm saß. Wahrscheinlich hatte er schon öfter mit Eulen zu tun gehabt, als er bei uns im Wald gelebt hatte.
Die kleine Schleiereule hatte ihren Schnabel unter den Flügel gebettet und machte ein Nickerchen.
Ich sah zu Eris hoch, dessen Schwanz von der Ablage herunterbaumelte und anfing zu zucken, als er meinen Blick bemerkte. Schweigend erwiederte er mein Starren, während in meinen Ohren Highway to Hell von AC/DC dröhnte.
Jemand tippte mich an der Schulter an und ich wirbelte erschrocken herum.
Zack sah mich entschuldigend an und machte irgend eine Geste an den Ohren, was wohl heißen sollte, dass ich die Kopfhörer abnehmen sollte.
Ich stellte den Discman aus und rollte das Kabel um mein Headset zusammen.
"Wir kommen gleich an", meinte Zack, "pack schon mal deine Sachen."
"Schon?", fragte ich erstaunt und warf einen Blick aus dem Fenster. Zack hatte Recht. Ich konnte schon Hogsmeade ausmachen!
Terry tippte meinen Discman an. "Mit dem Ding da verpasst du ja alles um dich herum! Was ist das überhaupt für ein Muggelzeug!?"
Ich riss ihm den Musikspieler aus der Hand. "Finger weg! Damit kann man Musik hören!"
Terry stützte seinen Kopf auf seine Hände und musterte mich skeptisch.
"Komische Sachen, die du da zu Weihnachten gekriegt hast. Eine komische Scheibe, die dich von der Außenwelt isoliert und-", er warf Eris einen vielsagenden Blick zu, "eine äußerst unsympathische Katze. Wo hast du überhaupt einen Kniesel her? Von uns hast du den nicht."Ich schluckte. "Jenny hat ihn mir geschenkt. Eris' Mutter hat ihr mal gehört."
"Ich dachte, Jenny wäre eine Muggel", warf Zack ein.
"Das dachte ich auch", erwiederte ich.
Zack wollte gerade weitersprechen, als der Zug zum Stehen kam. Sofort schnappte ich mir meine Tasche und eilte, dicht gefolgt von Eris, aus dem Abteil.
Unterwegs zog ich mir meinen Mantel über und setzte mich als eine der Ersten in eine der Kutschen, die nach Hogwarts fuhren.
"Na sieh mal einer an", ertönte es mir gegenüber, "Miss Pears."
Daugherty saß auf der Bank vor mir, die Beine überschlagen. Ihre Locken standen wild wie immer von ihrem Kopf ab, aber mir fiel auf, dass sie erschöpfter wirkte als sonst.
"Äh. Hi", erwiederte ich und stellte die Tasche zwischen meinen Beinen ab.
"Schöne Weihnachtsferien gehabt?"Verwundert stellte ich fest, dass Eris sich neben sie auf die Bank eingerollt hatte.
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She Who Can Not Be Named
FanfictionAls die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu einer Frau führt, die ihr einen an sie adressierten Brief in die Hand drückt, stellt sich Sam's Leben komplett auf den Kopf. Wo sie eben noch d...