"Dissendium."
Zack tippte mit dem Zauberstab den Buckel der Hexenstatue an, welcher sich daraufhin knarzend öffnete.Als ich ihm im Unterricht von Jenny's Nachricht erzählt hatte, war er sofort Feuer und Flamme gewesen und auch wenn ich es gewollt hätte, hätte ich ihn nun nicht mehr davon abbringen können, mich zu begleiten.
Zack liebte Abenteuer und einen gewissen Adrenalinkick, während ich froh darüber war, jemanden bei mir zu haben und nicht alleine durch die finsteren Gassen zum Eberkopf laufen zu müssen.Also folgte ich ihm in den Geheimgang und aktivierte den Lichtzauber, damit wir sehen konnten.
Als wir das letzte Mal hier gewesen waren, waren wir noch nicht so erfahren gewesen und hatten uns nicht ausgekannt, doch heute hielten wir zielstrebig auf das andere Ende des Ganges zu. Aufregend würde es erst später werden.
Erschaudernd dachte ich daran zurück, als wir in den Honigtopf eingebrochen und beinahe erwischt worden waren.
Im Nachhinein kam mir das alles äußerst dämlich vor. Wir hätten auch einfach einen Lehrer suchen oder abwarten können, bis wir gefunden wurden. Aber nein, der elf jährige Zack hatte ja unbedingt den Geheimgang benutzen müssen und ich Dummkopf war ihm einfach blindlings hinterhergelaufen.Vier Jahre später grinste mich eben jener an. In dem schummrigen Licht sah er ziemlich gruselig aus.
"Ich weiß genau, woran du denkst."Ich grinste zurück. "Ach ja? Mir ist gerade nämlich klar geworden, was für ein Trottel du damals warst."
Mein bester Freund lachte. "Ich weiß noch, was du für ein Angsthase warst. Und wir wären fast geschnappt worden wegen dir."
"Pff", machte ich beleidigt und verschränkte die Arme. "Die Aktion war absolut waghalsig und unnötig riskant."
Da hatte Zack dann doch nichts einzuwenden, denn für den Rest des Weges schwieg er, jedoch mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Als wir am Ende des Ganges angekommen waren, drückte er vorsichtig die Falltür zum Honigtopf auf.
Ich hielt angespannt die Luft an, als er unter ihr hervorlugte und die Lage überprüfte.
Er wartete einen Moment ab, dann wandte er sich wieder mir zu.
"Die Luft ist rein. Ich glaube, wir kommen leichter raus als rein."Ich nickte, zu nervös etwas zu sagen und half ihm, lautlos die Falltür zu öffnen.
Nacheinander kletterten wir in den Lagerraum des Süßigkeitengeschäftes und zuckten zusammen, als die Dielen unter uns knarrten. Doch auch nach einigen Minuten des Wartens hörten wir weder Schritte im Gebäude noch ging irgendwo das Licht an.
"Komm", flüsterte Zack und lief voran durch das dunkle Geschäft, das wir inzwischen auch schon durch unsere täglichen Besuche kannten. Die sonst bunten Regalreihen wirkten im Vergleich zu sonst farblos und ausgestorben.
"Alohomora", flüsterte ich, als wir bei der Eingangstür angekommen waren und mit einem Klicken sprang diese auf.
Angestrengt lauschten wir erneut nach irgendwelchen Zeichen irgendwelcher Bewohner, doch auch diesmal- ich erstarrte.
In dem Verkaufsraum war ein dumpfes Geräusch ertönt, kaum hörbar, doch in unserem Ohren unglaubluch laut.
Erschrocken tauschten Zack und ich einen Blick. Was sollten wir jetzt tun?
Langsam schlichen wir rückwärts aus der Tür, doch trotz der unzähligen Sekunden, die wir dafür gebraucht hatten, bemerkten wir kein einziges Anzeichen einer anderen Person mehr. Hatten wir uns vielleicht geirrt?
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She Who Can Not Be Named
FanficAls die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu einer Frau führt, die ihr einen an sie adressierten Brief in die Hand drückt, stellt sich Sam's Leben komplett auf den Kopf. Wo sie eben noch d...