Kapitel 57: Schicksal

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Reglos saß ich auf meinem Platz, wohlwissend, dass mich alle anstarrten.

Mich und Potter, welcher zum Glück um einiges bekannter war als ich.

Die Meisten wussten nicht einmal, wie ich aussah und trotzdem fühlte es sich an, als wäre ich die Hauptangeklagte in einem Gerichtssaal.

Ich krallte meine Hände in den dünnen Stoff meines Rockes. Ich musste mich verhört haben. Mein Name konnte unmöglich im Kelch gelandet sein, immerhin war ich unter siebzehn und hatte mich definitiv nicht angemeldet. Und ich war diejenige an dieser Schule, die am wenigsten daran teilnehmen wollte.

Mit großen Augen starrte ich Dumbledore an, der stirnrunzelnd mit McGonagall redete. Das konnte nicht sein.

Ich wandte mich Zack zu, der mir gegenüber saß. "Zack- das kann nicht sein", flüsterte ich und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Alle mich hören konnten. "Ich will da nicht mitmachen."

Doch Zack erwiederte nichts. Er starrte mich einfach nur ungläubig an. Wie jeder hier.

Hilflos sah ich zu Potter herüber, der genauso geschockt wirkte wie ich.
Unsere Blicke trafen sich. Was wurde hier gespielt?

"Harry Potter! Sam Pears!", rief Dumbledore. "Nach oben, wenn ich bitten darf.

Ich saß wie festgefroren auf meinem Platz und starrte den Schulleiter an. Mein Kopf war wie leergefegt.

Mandy drückte meine Hand. "Na los. Geh hoch", forderte sie mich sanft auf und als hätte sie damit einen Startknopf in mir ausgelöst, stand ich auf und stieg mit zittrigen Beinen über die Bank.

Hunderte Augen folgten meiner Bewegung.

Ich traute mich nicht, ihren Blicken zu begegnen, also fixierte ich einfach Potters Rücken, der ein Stück vor mir herging.

Aus dem Augenwinkel registrierte ich Malfoy, der mich genauso wie die Anderen auch anstarrte, doch ich schenkte ihm keine weitere Beachtung und verschnellerte meinen Schritt.

Als ich am Lehrertisch ankam, war Potter schon in der Tür verschwunden und als nun Alle, wirklich Alle, mich anstarrten, wünschte ich mir, mich in Luft auflösen zu können.

Schnell eilte ich in die Kammer hinter dem Lehrertisch, wobei ich allen Blicken auswich.

Ich musste in einem Alptraum gelandet sein.

Der weitläufige Innenraum der Großen Halle wurde von einem kleinen Zimmer abgelöst, dessen Wände mit den Portraits von verschiedenen Hexen und Zauberern gesäumt waren, die in meine Richtung starrten.

An einem Kamin im hinteren Teil des Raumes saßen Krum, Delacour und Diggory-
Sie alle starrten Potter an, der direkt vor mir stehen geblieben war. Keiner schien ganz recht zu wissen, was er sagen sollte.

Unwohl blickte ich hinter meine Schulter und sah direkt in Ludo Bagmans Gesicht, der anscheinend gerade eingetreten war.

Erschrocken stolperte ich in Potter hinein, woraufhin dieser sich verwundert umdrehte und nun auch den Veranstalter bemerkte.

"Unglaublich", murmelte Bagman und griff nach unseren Armen. Unsanft zog er uns ein Stückchen zur Seite.

"Absolut unglaublich! Meine Herren... meine Dame", er trat auf die am Feuer sitzenden Schüler zu, "darf ich ihnen - so unfassbar es klingen mag - zwei weitere Champions unseres Turniers vorstellen?"

Ich zuckte zusammen, als er uns direkt als Champions vorstellte und trat nervös von einem Bein auf das andere. Ich würde doch nicht etwa teilmehmen müssen, oder? Nein- das konnte nicht sein. Ich würde ganz einfach ausgeschlossen werden, weil ich zu jung war und weil es nur drei Champions geben konnte. Das würde sich gleich alles klären.

She Who Can Not Be Named Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt