Ich lief in unserem - nein, bald nur noch meinem Zimmer auf und ab und grübelte nach.
Lea würde mich verlassen. Nach all den Jahren.Klar, sie hatte schon in den Sommerferien darüber geredet und ich freute mich auch für sie, doch es jetzt so vor Augen zu haben, verursachte trotzdem ein unangenehmes Gefühl in meinem Magen.
Die nächsten Sommerferien würde sie schon nicht mehr mit uns verbringen.
Ich warf einen Blick nach draußen. Vorhin hatte ein wütender Schneesturm getobt, doch dieser hatte sich nun größtenteils gelegt. Gelegentlich flog nur noch eine kleine Schneeflocke an meinem Fenster vorbei.
Über die Landschaft hatte sich eine dicke glatte Schneedecke gelegt, die die Welt wie verzaubert aussehen ließ. Wenn es in der Muggelwelt etwas magisches gab, dann gehört Schnee schon zu den Dingen, die am ehesten daran kamen.
Es war bereits dunkel, doch ich beschloss, noch einen kurzen Spaziergang zu machen, bevor jemand anderes die ersten Fußstapfen in die weiße Decke setzte.
Um diese Zeit durfte ich gar nicht mehr ohne Erlaubnis raus, weshalb ich darauf achten musste, nicht erwischt zu werden.
Ich zog mir also einen dicken Pullover über, wechselte meinen Rock gegen eine Hose aus und zog über die Strumpfhose noch ein Paar kuschelige Socken.
In dieser Montur schlich ich durch den Flur, darauf hoffend, dass keiner zufällig aus seinem Zimmer kommen würde.
Als ich an Dylans Zimmer vorbeikam, hörte ich Leas vergnügte Stimme, die ihn wahrscheinlich für Irgendetwas auslachte und verspürte abprubt das Verlangen, hineinzugehen und am Gespräch teilzunehmen. Doch dann musste ich daran denken, wie ich heute morgen auf Leas Ankündigung reagiert hatte und schlich hastig weiter.
Natürlich hatten Dylan und Lea gewusst, dass die plötzliche Kälte im Raum von mir kam. Jenny hatte sie aus dem Zimmer gebracht und auch mich, doch ich hatte seitdem weder Lea noch Dylan unter die Augen treten wollen.
Weil ich mich schämte. Ich schämte mich dafür, dass ich mich nicht richtig für Lea freuen konnte.
Stattdessen dachte ich nur an mich und wollte, dass sie blieb. Lea war für mich wie eine große Schwester. Lea war zusammen mit Dylan das, was ich meine Familie nannte, obwohl ich die gar nicht hatte. Und jetzt wurde sie mir auch noch genommen.
Vor der Eingangstür angelangt zog ich mir meinen Mantel über, stieg in meine Winterstiefel und schlüpfte unauffällig hinaus.
Als die kalte Luft mir entgegenschlug, fühlten sich meine Gedanken mit Einem Mal viel klarer an und ich atmete tief die kühle Winterluft ein.
Einige Zeit lief ich einfach über das verschneite Feld, hing meinen Gedanken nach und versuchte gelegentlich, eine Schneeflocke aufzufangen.
Ich blickte in den Himmel. Ob es bei Zack gerade schneite? Oder bei Dra-
Innerlich gab ich mir eine Ohrfeige, bevor ich den Gedanken fortführen konnte. Was kümmerte mich schon Malfoy?
Genau: Nichts.
Es würde mich höchstens interessieren, wenn der von einer Schneelawine erwischt wurde oder im Eis einbrach.
Als ich am Waldrand ankam, strich ich über den Baumstamm einer Fichte. Hier sollte ich am besten stoppen. Es war hier nicht im mindesten so gefährlich wie im verbotenen Wald, doch auch hier wimmelte es von magischen Kreaturen, die sich im Unterholz verbargen.
Irgendjemand musste verschiedene Schutzzauber über den Wald gelegt haben, sodass die Tierwesen für Muggel unsichtbar waren und ihnen auch nichts anhaben konnten.
DU LIEST GERADE
She Who Can Not Be Named
FanficAls die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu einer Frau führt, die ihr einen an sie adressierten Brief in die Hand drückt, stellt sich Sam's Leben komplett auf den Kopf. Wo sie eben noch d...