Kapitel 37: Eine Ladung Drachendung

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Malfoy war von einem Hippogreif attackiert worden, aber er benahm sich, als hätte er den Kampf gegen einen Drachen überlebt.

Am nächsten Morgen nach der Stunde in Pflege magischer Geschöpfe tauchte er nicht zum Frühstück auf und ich machte mir schon Hoffnungen, dass er den Rest der Woche auf der Krankenstation verbringen würde.

Ich wusste, es war grausam, jemandem so etwas zu wünschen, selbst wenn es dein Todfeind war, doch es war irgendwie das Gleiche wie zu hoffen, dass der Unterricht ausfällt, weil der Lehrer krank ist. Ich wollte ihn einfach nicht in meiner Nähe haben.

Doch leider nahm der Slytherin schon wieder an meinem zweiten Unterrichtsfach an diesem Tag, Kräuterkunde, teil, wobei er die ganze Zeit über seinen Arm klagte, wenn er nicht gerade damit prahlte, wie gefährlich der Hippogreif doch gewesen sei und wie tapfer er die Schmerzen durchstanden habe.

Professor Sprout erlaubte ihm, von Außen den anderen bei der Arbeit zuzusehen, da er sich mit seinem Arm ja nicht ordentlich um die Pflanzen kümmern könne.

Während der praktischen Phase lief er also zwischen den Töpfen hindurch und nörgelte an Fehlern herum, die Keiner außer Ihm sah. Natürlich nur bei den Leuten, die er nicht mochte.

"Pears, was machst du denn da?", meckerte er heute schon zum dritten Mal, extra laut, damit es auch ja bei Professor Sprout ankam, "das ist viel zu viel Dünger! Du weißt doch, dass Kreischbeißer zu viel Drachenmist nicht vertragen!"

So, dass die anderen es nicht sahen, stieß er meine Hand an, in der ich die Schaufel mit Drachendung hielt, die ich gerade in Maßen auf der Erde hatte verteilen wollen und der gesamte Dünger verstreute sich auf der Erde und verdeckte sie gänzlich.

Augenblicklich begann die Pflanze wie am Spieß zu kreischen und um sich zu schnappen.

Ich wich schnell zurück und entfernte mit meiner Schaufel schnell wieder eine große Ladung Drachenmist aus dem Topf, wobei auch Einiges an Erde mitgenommen wurde. Der Topf wirkte nun um einiges leerer als vorher.

Zum Glück beruhigte sich der Kreischbeißer daraufhin trotzdem wieder.

Malfoy grinste mich schadenfroh an, als Sprout auf uns zukam.

Doch womit der Slytherin nicht gerechnet hatte, war, dass ich den stinkenden Drachenmist nicht zurück in die Tüte packte, sondern vor Sprouts Augen geradewegs in sein Gesicht schleuderte.

Auch wenn ich normalerweise nicht so war, waren mir die Konsequenzen in diesem Moment komplett egal.

Das änderte sich allerdings schnell, als die Lehrerin vor mir stand. Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen.

"Miss Pears!", rief Professor Sprout empört, die sonst nie empört war, "fünf Punkte Abzug für Ravenclaw! Was ist in sie gefahren?!"

Ich funkelte Malfoy an, der genauso verachtend zurückstarrte. In seinen Haaren hatten sich einige Dünger-Krümel verfangen. Der Rest war größtenteils von ihm abgeprallt und hatte sich auf dem Boden verteilt.

"Malfoy hat meine Arbeit sabotiert, Professor. Es tut mir Leid, dieses Chaos veranstaltet zu haben, ich räume das wieder auf."

Sprout ließ ihren Blick zwischen uns hin und her wandern. Dann seufzte sie.

"Mister Malfoy wird ihnen nach der Stunde beim sauber machen helfen", sie musterte den immer noch wimmernden Kreischbeißer, "und dabei, ihre Pflanze wieder in Ordnung zu bringen."

"Aber Professor, mein Arm-", versuchte Malfoy sich rauszureden, doch sie hatte ihm schon den Rücken zugekehrt.

"Tja, dann solltest du dich wohl nützlich machen, was?", stellte ich selbstzufrieden fest, "hol mir neuen Drachendung- ach- und noch ein bisschen Erde. Du weißt doch, dass Kreischbeißer Welche, die schon im Dreck gelegen hat, nicht vertragen."

She Who Can Not Be Named Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt