Meine Angst war zum Glück unbegründet.
Niemand hatte mich nach dem Doppelangriff zu Dumbledore geschleift oder auch nur misstrauisch angeschielt.
Offensichtlich war Snape zu dem Schluss gekommen, dass ich tatsächlich nicht der Erbe sein konnte, oder er hatte einfach nichts gegen mich in der Hand, um es zu beweisen. Ob das Eine oder das Andere, meiner Meinung nach sollte dies auch so bleiben.
Ich war erleichtert, dass ich aus der Schusslinie war, doch statt mir war Hagrid abgeführt worden. Weil er vor fünfzig Jahren den Schrecken einmal freigelassen hatte, war er nun erneut beschuldigt und nach Askaban gebracht worden.
Das klang zuerst einmal plausibel, aber etwas daran gefiel mir nicht.
Das war alles zu offensichtlich, war zu einfach.Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Hagrid erneut diesen Fehler begangen haben sollte. Vor fünfzig Jahren war er noch ein Kind gewesen, naiv und unüberlegt, doch heute wusste er, was es für Ausmaße hatte, dieses Monster freizulassen.
Es lag einfach zu sehr auf der Hand, dass es Hagrid war! Außerdem konnte ich mir Hagrid nicht als Erben vorstellen! Warum sollte er das Monster auf muggelstämmige Schüler loslassen? Warum auf Hermine, mit der er doch befreundet war?
Potter fiel meiner Meinung nach ebenfalls aus der Reihe der Verdächtigen. Er konnte zwar Parsel sprechen, aber das konnte ich auch. Außerdem musste der Erbe nicht gezwungenermaßen ebenfalls Parsel sprechen können. Das Hermine-Argument galt auch für ihn und ich glaubte nicht, dass Potter davon profitierte, wenn die Schule geschlossen werden würde. Genauso wie ich würde er zurück in die Muggelwelt geschickt werden und wäre womöglich nie dazu fähig seine Magie zu entfalten.
Malfoys Alibi war fast selbsterklärend, wenn er dahinter stecken würde, würde er das niemals so offensichtlich umherposaunen. Er wollte nur Aufmerksamkeit und Angst schüren. Der Slytherin war zwar unausstehlich, aber auf keinen Fall dumm.
Es musste sich um Jemanden handeln, auf den keiner kommen würde. Jemand unauffälliges, über den nicht bekannt war, dass er Verbindungen zu Salazar Slytherin hatte. Es konnte sich sogar um einen Muggelstämmigen handeln, denn sollte Slytherin jemals einen Squib als Nachfahren gehabt haben, der eine Muggelfamilie gegründet hatte, wäre dies möglich.
Den Erben durch rein logische Schlussfolgerungen zu enttarnen war also bei der Schüleranzahl so kurzfristig unmöglich, dafür würde man wahrscheinlich Jahre brauchen. Es blieben also nur zwei Möglichkeiten: entweder ich überließ es dem Zufall, ob ich willkürlich auf eine Spur kommen würde oder ich lauerte dem Erben an verdächtigen Stellen auf, in der Hoffnung ihn zu erkennen.
Die Sache hatte nur einen Haken: Professor Snape. Wenn der mich auch nur ein einziges Mal dabei erwischte, wie ich alleine im zweiten Stock herumlungerte, konnte ich gleich meine Sachen packen und abreisen.
Oder mich mental darauf vorbereiten, wie Hagrid allein durch Indizien nach Askaban gebracht zu werden. Neuerdings durfte man ja nicht einmal ohne Begleitung eines Lehrers auf die Toilette gehen!Ich raufte mir die Haare. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich konnte dieses Risiko doch nicht eingehen!
Zack, der neben mir an seinen Hausaufgaben arbeitete, sah besorgt auf. "Sam? Was ist los?"
Ich seufzte auf. "Wie kannst du dich hier, bei dem Lärm überhaupt konzentrieren?"
Ich machte eine ausladende Bewegung in den Gemeinschaftsraum. Das Zimmer war gefüllt mit mehr Schülern denn je, die alle die unterschiedlichsten Dinge taten: viele lernten, oder versuchten es wenigstens, denn der Gemeinschaftsraum war andererseits mit sich langweilenden Schülern gefüllt, die mit ihren Freunden ausschweifende Gespräche führten, irgendwelche scheinbar sehr lustigen Spiele spielten, oder - zumindestens die Älteren - Feuerwhisky tranken und feierten.
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She Who Can Not Be Named
أدب الهواةAls die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu einer Frau führt, die ihr einen an sie adressierten Brief in die Hand drückt, stellt sich Sam's Leben komplett auf den Kopf. Wo sie eben noch d...