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Fünf weitere Tage waren vergangen, in denen sich Parkinson mir nicht zeigte, ausser im Unterricht. Das Pulver hatte seine Wirkung nach sieben Stunden verloren und das war in Ordnung. Ich wollte sie ja auch nicht ernsthaft schädigen.
Die letzte Tanzstunde war am Donnerstag gewesen, aber wir hatten nicht wirklich ein Wort gewechselt, obwohl ich wusste das er mich zum Krankenflügel gebracht hatte wollte ich ihn nicht darauf ansprechen, also tanzten wir nur stillschweigend aber bereits fast perfekt wie Miss Mc Gonegal sagte.
Meiner Nana hatte ich nichts von dem Vorfall geschrieben, ich hatte nur geschrieben das es einen Weihnachtsball geben würde und ich ihr sicher dann ein Bild schicke.
Ich hatte mittlerweile richtige Freunde in Cho, Kayla und Daran gefunden, obwohl sie nicht in meinem Jahrgang waren. Auch mit Hermine, Ron und Harry Verstand ich mich immer besser.
Aber leider gibt es nun einmal nicht nur gute Sachen und daran wurde ich heute morgen gleich beim Blick auf den Kalender errinnert. Es war der Todestag meiner Eltern, es ist gerade mal ein Jahr her und ich vermisse sie einfach so schrecklich. Ich ging mit Tränen in den Augen ins Badezimmer und ließ mir ein heißes Bad ein, das Wasser kochte schon fast aber das war nicht schlimm, es half den Schmerz den ich in mir fühlte zu verdrängen und ich stieg hinein und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich stellte mir vor wie es wäre wenn sie noch bei mir wären, ob sie Stolz auf mich sein würden, oder ob sie vielleicht gerade an mich denken würden. Ich frage mich immer wieder ob sie gerade von oben auf mich herabschauten, ob sie immer noch auf mich aufpassten und warum sie so früh gegangen waren, die Tränen liefen mir Sintflut artig über das Gesicht und mein Magen zog sich zusammen.
Ich stieg wenige Zeit später aus der Wanne mir war leicht schwindelig und kleine Sterne kreissten in meinem Blickfeld, ich ignorierte es und zog mir ein weißes Sommerkleid an und föhnte meine Haare. Als ich fertig war überschminkte ich noch meine vom weinen verquollenen Augen schnappte mir den Brief für Nana und ging hinaus, wo mein erstes Ziel der Eulenschlag war um Onyx zu besuchen.
Er flog direkt auf mich zu und setzte sich auf meine Schulter, ich streichelte ihn und gab ihm ein Leckerli hin, danach gab ich ihm den Brief. Als nächstes musste ich zum Park weil ich dort vermutlich ungestört sein würde.

Da angekommen entpuppte sich meine vermutung als komplett falsch und es wimmelte nur so von Schülern. Ich setzte mich dennoch auf eine Bank und holte ein Buch aus meiner Tasche.

Keine fünf minuten später setzte sich jemand zu mir es war ein junge aus Durmstrang sein Aktzent war deutlich zu hören. ,,Hallo mein Name ist Baris, ich wollte dich fragen ob du mit mir zum Ball kommen würdest? " Er sah sehr nett aus mit seinem großem lächeln, was mich traurig stimmte da ich einfach keine Lust hatte heute über so etwas zu reden. ,,Es tut mir leid ich habe schon jemanden. " Log ich, damit er nicht zu enttäuscht war. ,,Das ist schade. " Er lächelte mich immer noch an ging dann aber.
Das passierte nun noch vier mal, bis ich beschloss woanders hin zu gehen und da der See zu voll sein würde genauso wie der Eulenschlag um die Nachmittagszeit, beschloss ich zum Astronomie Turm zu gehen, wo ich hoffentlich meine Ruhe haben würde. Also ging ich so schnell wie möglich los um nicht noch jemandem eine Abfuhr erteilen zu müssen.
Ich war froh das nun wirklich niemand hier war und setzte mich hin, endlich allein worüber ich sehr glücklich war. Ich schlug das Buch auf welches ich bereits am ersten Tag angefangen hatte zu lesen und es fesselte mich ich hatte es bereits fast zuende gelesen, als ich merkte das es schon fast dunkel war. Ich sah auf meine uhr 20:13, oh gott ich sitze also seit drei Stunden hier oben und ich hatte das Abendessen verpasst, ich legte schnell mein Buch weg und wollte schon gehen, als jemand die Treppe hinauf kahm ich sah gespannt hin bis ich Draco hochgehen sah. Ich sagte nichts, da ich mir nicht sicher war wie ich das gespräch beginnen sollte, aber zum Glück sprach er. ,,Solltest du nicht im Saal sein, deine Freunde hatten dich gesucht. " Es lagen keine Emotionen in seiner Stimme. ,,Ich habe nur gelesen und die Ruhe genossen. Was tust du hier? " Ich wollte gar nicht so angreifend klingen als ich fragte was er hier tat, aber es kahm einfach herraus. ,,Ich bin gerne allein. " Ja sowas hatte ich mir schon gedacht. Ich rang mit mir und sagte es einfach. ,,Danke das du mich zum Krankenflügel gebracht hattest. " Seine Augen weiteten sich. ,,Wer hat dir das gesagt? " Ich schaute verdutzt und erkannte bei ihm aufsteigende Wut. ,,Madam Pomfrey! " Er nickte. ,,Die Schachtel war auch von dir stimmt es? " Er nickte wieder. ,,Und wieso ich meine wieso hilfst du mir, schliesslich seit ihr doch befreundet. " Ich stellte mich an den Rand wo das Gitter war und lehnte mich leicht an. ,,Sie hatte es verdient. " Ich nickte dieses mal. ,, Wieso bist du wirklich hier? " Seine Frage überraschte mich. ,,Wie gesagt ich brauchte Ruhe. " ,,Aha und es liegt nicht damit zusammen, mit dem was du Hermine im Eulenschlag gesagt hattest? " Ich sah ihn direkt an. ,,Also hast du doch alles gehört?! " Ich hatte Angst das er es wem erzählen würde, vorrallem das er es Parkinson erzählte sie würde es sofort gegen mich verwenden. ,,Ja habe ich. " Ich trat einen Schritt auf ihn zu. ,, Dann kann ich dich nur bitten es geheim zu halten. " Er Verstand nicht gleich aber seine Mimik verwandelte sich, von einer verständnislosen in eine gerissene. ,,Und was wäre die gegenleistung, schliesslich möchtest du etwas von mir. " War ja klar das er was wollte. ,,Gut und was willst du. " Er schien kurz zu überlegen antwortete dann allerdings doch. ,,Geh mit mir auf den Ball! " Ich musste leicht lachen. ,,Warum willst du bitte das ich mit dir dort hin gehe, frag doch einfach Parkinson die würde bestimmt mitgehn. " Er wurde ernst. ,,Das ist aber der Gefallen den ich von dir einfordere. " ,,Na schön !" Ich war gerade froh, das ich niemandem heute zugesagt hatte, da ich nicht wollte das es raus kahm. Auch wenn es absurd klang, für mich war es wichtig, ich drehte mich wieder um und sah in die Ferne, schon komisch das ich die Todesart meiner Eltern unbedingt geheim halten wollte, oder auch das sie tot waren. Nun musste ich unweigerlich wieder daran denken und vereinzelt liefen mir Tränen über die Wangen. Ich weinte und dachte nach, bis Draco neben mir stand. Ich hatte ganz vergessen das er hinter mir stand und drehte mich schnell weg, er stellte sich wieder hinter mich. ,,Das heisst aber auch das du mit mir reden könntest, zum beispiel darüber warum du einfach weg gehst. " Er klang leicht sarkastisch und legte seine Hand auf meine Schulter, in diesem Moment drehte ich mich um und er sah die Tränen auf den Wangen und im Gesicht, er verlor für einen moment die fassung fing sich aber schnell wieder. ,,Willst du darüber reden. " Ich zuckte mit den Schultern. ,,Komm setzen wir uns. " Er zeigte auf den Boden und ich tat was er sagte und wir saßen uns gegenüber. ,,Also? " ,,Heute ist es genau ein Jahr her. " Meine Tränen liefen nun stärker. ,,Ich verstehe deswegen willst du allein sein ." Ich nickte er legte seine Hände auf meine und strich mit seinen Daumen darüber. ,,Weisst du ich hab mal gehört, gute Menschen zeichnen sich darin aus, wie viel schlechtes ihnen wiederfährt allerdings passierte schlechten Menschen zu viel gutes. " Er sah in die ferne und wieder zu mir zurück ich sah ihm in die Augen. ,,Danke! " Ich erzählte ihm von meinen Eltern und von meiner Schule, ich hatte das gefühl das ich ihm alles erzählen konnte, ich Verstand gar nicht warum die andern ihn so hassten, schliesslich war er ja ganz nett.
Es wurde immer später und damit auch dunkler und kälter, weswegen ich bereits eine gänsehaut bekam und ich etwas zitterte, als er es bemerkte, zog er seine Jacke aus und legte sie mir über die Schulter. Sie war mir viel zu groß na gut ich war auch fast eineinhalb Köpfe kleiner als er. ich schlüpfte mit den Armen hinein und ein gefühl von wärme überkahm mich ich sah zu ihm und er hatte nur ein T-Shirt an. ,,Draco frierst du nicht? " Es waren geschlagene zehn grad und der wind wehte leicht. ,,Es geht schon. " ,,Wir können auch zurück gehen, dann kannst du deine Jacke wieder haben. " Er sah mir in die Augen ,,Nein ich will hier bleiben. " Ich überlegte kurz. ,,Na schön! " Ich holte meinen Zauberstab herraus und ein paar dicke Decken, Kissen und eine große Isomatte entwickelten sich aus Papierschnipseln die ich auf den Boden warf, ich lächelte ihn an. ,,Na los! " Er setzte sich auf die Matte lehnte sie gegen die kissen die an der Wand drapiert waren und zog sich eine Decke über den körper, Ich setzte mich zu ihm und legte mir auch eine Decke um. ,,Sag mal wieso hast du nie wirklich mit mir geredet? " Er überlegte kurz. ,,Was sollte ich den sagen. " ,,Du hast recht es gibt nichts zu sagen. "Sagte ich aus Spass, Ich stand auf aber ein Schwindelgefühl überkahm mich, er sprang auf und stützte mich bevor ich hinfiel. ,,Na los ich bring dich. "
Er hatte mich zu meinem Zimmer gebracht, wo ich ihm seine Jacke gab und mir augenblicklich wieder kalt wurde. ,,Es war ein schöner Abend " Ich sagte es weil es einfach der Realität entsprach. ,,Fand ich auch. " Er drehte sich um. ,,Ich freu mich schon auf den Ball. " Sagte ich und schloss die Tür hinter mir.

Shadow boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt