Kapitel 11

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Es war mittlerweile dunkel. Isa war immer noch bei Carlo. Benno mit dem Hund Gassi. Jule bei ihrem Freund. Ich hatte also freie Bahn... ich ging nochmal ins Bad, überschminkte meine Verletzungen und ging im Kopf ein letztes mal durch, wie ich vorgehen würde. Dann schlich ich durch den Flur zurück in mein Zimmer und kontrollierte kurz, ob ich alles hatte. Handy, Geld, Powerbank... alles da. Ich schloss den Rucksack und ging leise die Treppen runter. Ich hatte gerade meine Schuhe angezogen, als ich Stimmen auf der Treppe hörte. Isa und Carlo kamen die Treppe herunter. Ausgerechnet jetzt! Ich nahm meinen Schlüssel und schloss leise auf. Ich hatte schon die Hand auf der Türklinke, als sie mich bemerkten. ,,Wo willst du hin?" fragte Carlo. Kurz zögerte ich, dann riss ich die Tür auf und rannte los. ,,Hey! Hannah! Wohin gehst du?" schrie er mir hinterher. Ich rannte schneller. Ich zitterte vor Aufregung und mein Herz schlug bis zum Hals. Aber zum ersten mal seit langer Zeit fühlte ich mich frei. Das war es mir wert. Ich lief irgendwo hin, ich wusste selbst nicht genau wohin ich wollte. Ich lief einfach durch die Straßen. Irgendwo werde ich schon ankommen. Meine Beine trugen mich automatisch zum Friedhof. Ich setzte mich vor Dad's Grab. Irgendwann fing ich an, alles zu erzählen was die letzte Zeit passiert ist. Als es schließlich komplett dunkel war, ging ich wieder. Ich wusste, sie würden mich sonst finden...

The story of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt