~Kapitel 28~

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Am nächsten Morgen beim Frühstück ist Matt ziemlich glücklich drauf. Er grinst in seine Schüssel mit Müsli und schüttelt den Kopf: „Du bist echt toll." Da wir alleine am Tisch sitzen, muss er mich meinen. „Du rufst einfach meine Mutter an und bestellt sie her." Ich muss über seine Worte lächeln. Es freut mich ihn so fröhlich zu sehen. Noch mehr freut mich, dass ich ein Teil dieser Fröhlichkeit sein darf. Ich bereue nichts, was ich getan habe. Nein, warum sollte ich auch? Ich bin sogar stolz auf mich, dass ich mich getraut habe seine Mutter zu kontaktieren. Ich beiße von meinem Nutella-Brot ab und lausche weiter seinen Worten: „Ich hätte nie gedacht, dass du das machen würdest, aber ich bin begeistert."

„Meine Mutter hat recht. Du bist ein wundervolles Mädchen." Bei diesem Satz werde ich rot. Ich lasse mir meine Haare vor das Gesicht fallen, damit er es nicht sieht. Matt bemerkt es jedoch trotzdem und steckt mir die Haare hinter das Ohr: „Versteck dich nicht! Du bist süß, wenn du rot wirst."

Na, toll. Das hilft nicht gerade die Röte herunterzuschrauben. Trotzdem muss ich lachen: „Matt, du machst mich ganz verlegen."

Er legt lachend seinen Arm auf meine Stuhllehne: „Ich meine es völlig ernst."

Sein Gesichtsausdruck wird seriös: „Danke dir." Seine blauen Augen verfangen sich mit meinen. Keiner von uns beiden sagt etwas. Still sehen wir uns an. Wir sind in unserer eigenen Welt und schalten alles andere aus. Die Gespräche um uns herum verblassen. Es gibt nur uns. Ich sehe die Freiheit in seinen Augen. Er ist glücklich. Ich bin glücklich. Seine Augen strahlen Sieg aus. Man kann alles erreichen, wenn man mit der richtigen Person darum kämpft. Man muss an einem Strang ziehen und zusammenhalten. Er ist so eine Person, mit der man alles durchmachen kann. Ich spüre, dass er immer da sein wird, wenn ich ihn brauche. Und ich will für ihn da sein.

Aber halt! Was denke ich schon wieder? Ich reiße meinen Blick von ihm und sehe vor mir auf mein leeres Tablett. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass Matt lächelt. Er lächelt mich an. Warum tut er das?

Er steht auf: „Ich muss los. Bis später."

Ich sehe ihm nach: „Wo gehst du hin?"

„Besprechung"

„Schon wieder?", frage ich verblüfft.

Er hebt die Schultern und lässt sie wieder fallen: „Ja." Dann bringt er sein Tablett weg und geht. Es dauert nicht lange, bis sich der nächste zu mir setzt.

Es ist Nick: „Morgen."

Ich sehe zu ihm auf: „Morgen." Ich bin immer noch wie benebelt von eben. Was war das? Dieser Blickkontakt. Es war viel intensiver als das letzte Mal. Ich kenne das Gefühl nicht. Nicht in dieser Weise.

„An was denkst du?"

Ich sehe zu Nick, der genüsslich in sein Brötchen beißt. „An nichts."

Er merkt, dass ich nicht darüber reden will und lenkt deswegen ab: „Bald sehe ich Lizzy. Hast du mit ihr telefoniert?"

„Jetzt länger nicht mehr." Das letzte Mal habe ich ihr alles erzählt, was sich mit meinen Eltern rausgestellt hat. Sie war genauso schockiert wie ich. Sie hat mir sogar angeboten, dass ich mit bei ihr wohnen kann. Aber für mich steht es fest, dass ich zu Liam ziehe. Er hat gesagt, dass die Wohnung so gut wie fertig ist und wir pünktlich zum Ende des Camps gemeinsam dort einziehen können.

Er wollte sich um den Rest kümmern. Also auch mit Teresa und Davis sprechen. Ich bin froh darüber, wenn ich bei denen raus bin. Insgeheim habe ich mir mal gewünscht dort auszuziehen bevor ich 18 bin. Getraut das zu sagen, habe ich mich allerdings nie.

„Weißt du, ich habe mir überlegt, dass ich einen Flieger über uns fliegen lasse, der auf einer Flagge unsere Namen hinter sich herzieht." Er muss von unserer Ankunft reden. Bald ist es soweit.

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