Am Nachmittag sitzen Lizzy, Nick und ich in einem gemütlichen Eiscafé. Jeder hat einen Eisbecher vor sich, den er genüsslich verspeist. Ich habe ein Spaghettieis mit extra Streuseln. Ich schiebe mir den Löffel in den Mund, während Nick seinen Becher noch anlächelt: „Das hatte ich viel zu lange nicht mehr." Ich lasse mir das Eis auf der Zunge zergehen. „Das ist echt lecker", urteile ich, nachdem ich es runtergeschluckt habe.
Ich stibitze eine Heidelbeere von Lizzys Fruchtbecher. „Gehen wir später noch ins Kino?", fragt Lizzy. „Ja", stimme ich freudig zu. Nick nickt: „Können wir machen." Es ist echt schön wieder Zeit mit den beiden zu verbringen. Zu lange mussten wir darauf verzichten. Ich habe es vermisst mit den beiden abzuhängen und richtig Spaß zu haben. Noch schöner ist es natürlich, weil Nick bei uns ist.
Dieser fängt nun auch an, seinen Becher zu leeren. „Hat sich der Stützpunkt bei dir gemeldet, wegen den Informationen oder was die auch immer haben wollten?", fragt Lizzy. Nick hält kurz inne, doch isst dann weiter: „Ja, ich soll morgen vorbeikommen." „Und? Wirst du nochmal dahin gehen?", hakt sie weiter nach. Eine gewisse Unsicherheit ist herauszuhören. Klar, sie hat Angst um ihn, aber ich schätze, dass Nick nicht mitgehen wird.
Ich an seiner Stelle würde es jedenfalls nicht tun. Das würde mich viel zu viel Überwindung kosten. „Mal sehen", sagt er lässig. Er überlegt es sich also doch noch? Ich hebe meinen Kopf und sehe zu Nick, der aber weiter sein Eis verschlingt. Lizzy sieht ihn ebenfalls an. „Du überlegst es dir also noch?", fragt sie fast schon vorwerfend. „Wenn ich anderen damit das Leben retten kann. Warum sollte ich es nicht tun?" Er blickt ihr kurz in die Augen und konzentriert sich dann wieder auf den Becher vor ihm.
Lizzy sieht ihn aufgebracht an: „Nick! Aber du könntest ... sterben." Am Ende wird sie leiser. Nun sieht Nick sie eindringlich an: „Lizzy, ich weiß es noch nicht. Aber wenn sie es verlangen, tue ich es." Lizzy schluckt schwer. Ich lege ihr eine Hand auf die Schulter: „Hey, es wird alles gut. Wenn er mitgehen sollte, werden sie dafür sorgen, dass er wiederkommt." Man kann es zwar nicht versprechen, aber ich bin mir sicher.
Nick lächelt Lizzy an: „Mach dir bitte keine Gedanken darum. Wir wollen jetzt Spaß haben. Okay?" Lizzy rührt in ihrem Bescher rum und nickt trübe: „Okay."
*
Erst am Abend bin ich wieder Zuhause. Wir hatten einen schönen Nachmittag und haben eine Menge Spaß gehabt. Im Kino hatten wir alle einen Lachkrampf, da Nick ständig Witze über den Film gerissen hat. Lizzy und ich wollten eine Schnulze und er wollte irgendwas mit Action. Wir haben gewonnen und so saßen wir in einer richtigen Schnulze. Immer, wenn jemand dort geheult hat und Lizzy und ich mitgefiebert haben, hat Nick einen dummen Spruch rausgelassen wie: „Die soll sich mal nicht so anstellen, sonst heule ich hier auch gleich mit. Ist ja erbärmlich."
Als Rache hat er uns mit Popcorn abgeworfen. Das konnte er zweimal machen, dann stand jemand vom Kino neben uns und hat gesagt, dass wir rausfliegen, wenn wir das nochmal machen. Nick sagte dann unschuldig, dass er das nicht gewesen seie. Der Mann vom Kino fand das nicht so lustig und fragte: „Ich habe es doch gesehen oder habe ich was mit den Augen?" Nick darauf: „Das glaube ich aber auch, dass Sie was mit den Augen haben."
Lizzy und ich mussten uns übertrieben zurückhalten nicht los zu lachen. So ganz funktioniert hat es letztendlich nicht. Der Mann ist dann gegangen. Nick hat so viel auf ihn eingeredet, dass er ihm geglaubt hat. Es war göttlich. Der arme Mann muss jetzt ziemlich verstört sein. Als wir rausgegangen sind, stand er vor der Tür und Nick hat ihm freundlich aber belustigt gewinkt.
Draußen hat mich Liam abgeholt. Er hat Nick angeboten, dass er ihn morgen mit in den Stützpunkt nimmt, da er mich ja sowieso abholt. Ich würde morgen gerne mitkommen, aber ich befürchte, dass Liam mich nach Hause fahren wird.

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Inexcusable
Storie d'amoreCharlie Bennett, ein Mädchen, das hautnah erfahren muss, wie es sich anfühlt sein ganzes Leben lang mit einer Lüge aufzuwachsen, muss in ein Camp, um dort die Wahrheit über ihre gesamte Geschichte zu erfahren. >> Es war wie ein Schlag direkt ins Ges...